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TotenEngel

TotenEngel

Titel: TotenEngel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Fischer
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Royal KPN , den er aus der Innentasche seiner Lederjacke gezogen hatte. »Nach der Rufnummer von Pim Verhoeven taucht die Van der Meers nämlich am häufigsten auf, neben dem Anschluss der Krebs-Selbsthilfegruppe in Den Haag. Die letzte Verbindung, die von Heleens Apparat aus hergestellt wurde, war die zu dem Tankwart. Seine Nummer wurde immer wieder angewählt, so oft wie keine andere, also waren die beiden wohl wirklich gut befreundet. Aber was ungewöhnlich ist: Nach diesen drei Nummern – und der Telefonseelsorge von Haarlem – kommt gleich die Redaktion einer Zeitung …«
    »Was für eine Zeitung?«, unterbrach der Commissaris.
    » De Avond! Außerdem der Fernsehsender Veronica …«
    »Was wollte sie denn vom Fernsehen?«, entfuhr es Inspecteur Vreeling.
    Der Commissaris fragte: »Wie oft hat sie bei De Avond! angerufen?«
    »Sieben Mal.«
    »Wie lange haben die Gespräche gedauert?«
    »Unterschiedlich lange, die meisten so zwischen drei und sieben Minuten. Warum?«
    »Wann fanden sie statt?«
    »Im Sommer. Drei im Juni, zwei im Juli und zwei im August.«
    »Um welche Uhrzeit?«
    »Die ersten jeweils am späten Vormittag – ich nehme an, in der Mittagspause –, die anderen dann abends, wahrscheinlich nach der Arbeit.«
    »Und bei Veronica ?«
    »Nur zwei Anrufe, beide nach Mitternacht.«
    »Nach Mitternacht?« Der Commissaris leerte den Kaffeebecher. »Ich möchte, dass ihr feststellt, mit wem Heleen Soeteman in den beiden Redaktionen gesprochen hat oder sprechen wollte, falls man sie abgewimmelt hat. Und – wenn sie nicht verbunden worden ist – ob jemand weiß, was sie wollte.«
    »Schon erledigt«, meinte Brigadier Tambur. »Es gibt da eine Kolumne – bei De Avond! –, so eine Art Kummerkasten, wo man hinschreiben kann, wenn man Hilfe braucht oder nicht mehr weiterweiß, weil man ein Problem hat, mit dem man allein nicht fertig wird. Lebenshilfe, Psychoberatung, alles Mögliche.«
    » samariter.nl. «, erinnerte sich der Commissaris.
    Julika nickte. »Der Brief oder die E-Mail wird dann von der Redaktion an einen Psychologen weitergeleitet, eben diesen ›guten Samariter‹, und wenn man Glück hat, antwortet der einem in seiner Kolumne.«
    »Ich würde das nicht Glück nennen«, warf Gallo ein.
    »Na, jedenfalls hat die Soeteman dort mehrmals angerufen und wollte den Samariter sprechen«, redete Julika weiter, ohne auf Ton Gallo einzugehen, »aber es ist strikte Redaktionspolitik, niemandem den Namen oder die Telefonnummer des Mannes zu geben, der diese Kolumne schreibt. Sie haben ihr nur versprochen, ihren Brief an ihn weiterzuleiten. Ob sie dann tatsächlich geschrieben hat, wussten sie nicht. Sie muss allerdings sehr hartnäckig gewesen sein, hartnäckig und verzweifelt …«
    »Hast du nachgefragt, wie der Psychologe heißt?«
    »Ja, aber mir wollten sie es genauso wenig sagen.«
    »Bei Veronica haben sie dieselbe Platte aufgelegt?«
    »Mehr oder weniger«, bestätigte Julika. »Wobei der Witz ist, dass die auch eine Sendung mit dem Titel samariter.nl haben – wirdjeden Donnerstag kurz nach Mitternacht ausgestrahlt, und da kann man den Samariter live anrufen und ihm seine Probleme schildern, und er hört zu und erklärt dir, was du tun musst oder was jemand anders tun kann, damit deine Probleme verschwinden und es dir wieder besser geht.«
    »Klingt nach einem hübschen Franchise-Konzept«, meinte Gallo. »Big Mac für die Seele. San Francisco Psycho Company. Trost to go .«
    Diesmal schaffte Julika es nicht, ihn zu ignorieren. »Du hast doch keine Ahnung, wovon du redest. Schau dir die Sendung erst mal an, bevor du hier irgendwelche Sülze von dir gibst. Die wollen den Menschen, die sich an sie wenden, wirklich helfen!«
    »Für wie lange?«, fragte Gallo.
    »Was soll das heißen – für wie lange?«
    Gallo sagte: »Jedem, der da vor laufender Kamera seine Sorgen und Nöte hervorstammelt, wird nicht eine Sekunde mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als die Sendezeit verlangt. Diese Menschen schütten deinem Samariter ihr Herz aus und kriegen dafür genau den billigen Rat, der dem sensationslüsternen Publikum behagt, um gleich danach auf Nimmerwiedersehen ausgeblendet zu werden. Sie hatten ihren großen Augenblick, ihre fünfzehn Minuten Ruhm, und der Einzige, dem dabei wirklich geholfen wird, ist der Kummerkasten-Onkel, der wird nämlich reich und berühmt.«
    Der Commissaris fragte: »Kann sich da wenigstens jemand an Mevrouw Soeteman erinnern? Ist sie in einer der Sendungen zu Wort

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