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Totenflut

Titel: Totenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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hinunterschoss. Das Hochfahren war ein Qual. Der Anstieg wollte und wollte einfach nicht enden. Was hatte er geflucht auf dieser Strecke. Er musste lächeln. Es waren dennoch gute Erinnerungen. Seine Großeltern waren gute Menschen gewesen.
    Die Polizeistation war in einem Einfamilienhaus in einer Wohngegend untergebracht, und nur ein Polizeischild an der Hausfront und ein Polizeiwagen in der Auffahrt machten sie als solche kenntlich. Die Eingangstür war nur angelehnt, also klingelte Schröder nicht, sondern trat einfach ein. Elin folgte ihm in einen dunklen Flur. Hier hingen Jagdtrophäen an den Wänden. Hirschköpfe, die sie aus großen, glänzenden Augen anstarrten. Am Ende des Gangs war seitlich eine Tür geöffnet, und gelbes Licht fiel in den Flur. Man hörte Stimmen, und eine Schreibmaschine ratterte blechern. Sie gingen weiter und fanden einen kleinen, muffigen Büroraum, der mit dunklen Möbeln aus Eiche zugestellt war. Am Schreibtisch saß Winkler und tippte konzentriert, sodass er Schröder und Elin nicht bemerkte. Vor ihm saß Herr Sachs und rauchte nervös.
    Â»Gut, deine Personalien hab ich. Du willst also eine Körperverletzung anzeigen. Erzähl doch mal, was passiert ist!«
    Â»Na ja, die Körperverletzung fand statt, indem meine Frau mich mit der Melkmaschine angegriffen hat!«
    Â»Mit der was?«, fragte Winkler. Er sah auf und bemerkte Schröder und Elin. Schröder deutete an, dass er weitermachen sollte. Es klang nach einem sehr interessanten Fall aus dem Alltag eines Osnabrücker Dorfpolizisten. Auch Elin schien amüsiert. Sachs hatte von ihrer Anwesenheit immer noch nichts mitbekommen.
    Â»Mit der Melkmaschine! Kannst du dir vorstellen, was passiert wäre, wenn mein Schwanz da reingekommen wär?«, rief Sachs erbost.
    Â»Dein … wieso … warst du vielleicht nackt im Stall, oder was?«
    Â»Na ja, schon!«
    Â»Kalle, was machst du nackt im Stall?«
    Â»Nicht, was du denkst!«
    Â»Sondern was?«
    Â»Na ja, die Schwester meiner Frau war auch noch da!«
    Â»Die … Du hast Konstanze gebumst?«
    Â»Na ja, schon!«
    Winkler riss das Formular aus der Schreibmaschine und warf es weg.
    Â»Sei froh, dass dein Schwanz noch dran ist! Geh nach Hause und entschuldige dich bei deiner Frau, verdammt!«
    Â»Aber …«
    Â»Kein Aber! Kauf ihr ’n Strauß Blumen oder was man sonst so schenkt!« Winkler stand auf und winkte Sachs aus seinem Büro. Sachs erschrak, als er Schröder und Elin sah. Peinlich berührt senkte er den Kopf und schob sich an ihnen vorbei in den Flur.
    Â»Tut mir leid, was kann ich für Sie tun?«, fragte Winkler und bot den beiden einen Stuhl an. Schröder blickte auffordernd zu Elin.
    Â»Herr Winkler, mein Name ist Nowak, das ist Oberkommissar Schröder. Wir ermitteln in dem Fall der verschwundenen Annette Krüger. Wir haben ein paar Fragen zum Auffinden des Wagens.« Mit Informationen war Elin tatsächlich sehr vorsichtig. Nicht mal dem Polizisten gegenüber erzählte sie von dem Fund im Wald und dem Mord an dem Mädchen. Konsequent war sie, das musste Schröder ihr lassen.
    Â»Sicher, ich helfe Ihnen gerne weiter! Ich hörte, Sie haben bereits einen Verdächtigen?«
    Die Sache mit Mike war etwas, das Schröder nicht zur Diskussion stellen wollte. Zumal Elin keine Kenntnis davon haben konnte. Also antwortete er schnell und abschließend.
    Â»Leider nein.« Winkler stutzte kurz, hörte dann aber Elin zu.
    Â»Es wäre schön, wenn Sie sich erinnern könnten! Können Sie mir sagen, wie der Wagen genau stand?«
    Â»Er stand in Richtung Belm. Auf dem Grünstreifen neben der Fahrbahn.«
    Â»Haben Sie damals irgendwelche Bremsspuren entdecken können?«
    Â»Nein, ich hab mich extra noch mal umgesehen. Da waren keine Bremsspuren.«
    Â»Und Reifenspuren von anderen Autos?«
    Â»Könnte sein, dass auf dem Grünstreifen welche gewesen sind. Aber nicht auf der Straße.«
    Â»Steckte der Zündschlüssel noch?«
    Â»Nein, aber die Tür war offen.«
    Â»Sonst ist Ihnen nichts aufgefallen? Wir brauchen jeden noch so kleinen Hinweis.«
    Â»Ich konnte ja nicht wissen, dass ein Verbrechen dahintersteckt. Sonst hätte ich viel genauer hingesehen! Aber hier draußen passiert nicht viel. Es ist ruhig und friedlich hier.«
    Â»Gut, vielen Dank, Herr Winkler! Wenn wir noch weitere Fragen haben,

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