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Totenflut

Titel: Totenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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fragte Elin.
    Â»Es lag nicht, sondern es stand mit ausgeklapptem Ständer an der Straße. Die Eltern selbst fanden es.«
    Â»Ist das alles?«
    Â»Ja, mehr haben wir noch nicht.«
    Â»Gut, wenn sonst niemand etwas hat, beende ich das Meeting. Vielen Dank!«
    Trostmann wollte wieder zu seinem Platz gehen, als Elin ihn am Ärmel festhielt.
    Â»Trostmann? Wie ich gehört habe, haben wir es ihrer Nachlässigkeit zu verdanken, dass wir nicht mehr Spuren vom Fundort des Wagens sichern konnten. Wenn wir in einigen Punkten nicht weiterkommen, liegt das an Ihnen und Keller!«
    Sie ließ ihn los, und Trostmann schlurfte wie ein geprügelter Hund davon.
    Schröder sah Elin mit unbewegter Miene an. In seinen Augen lag ein kaum merkliches Funkeln. Ihr Auftreten Trostmann gegenüber gefiel ihm. Nicht weil es Trostmann war, das war nur ein kleiner Bonus für Schröder. Nein, es gefiel ihm, wie konsequent Elin zu dem stand, was sie sagte, und wie sie vor Konfrontationen nicht zurückschreckte. Sie war fremd hier und die einzige Frau. Das imponierte Schröder.
    Und Elin war offenbar noch nicht fertig. Sie wandte sich an Wegener, der nachdenklich vor den Fotos stand.
    Â»Herr Wegener, Sie müssen bald eine Entscheidung treffen. Wir müssen nach weiteren Massengräbern suchen. Es muss eine groß angelegte Suchaktion geben!«
    Â»Ich denke, dass wir dadurch nur die Öffentlichkeit in Panik versetzen. Ich will erst einen Beweis für Ihre Theorie haben.«, wehrte Wegener Elin ab.
    Jetzt schaltete Schröder sich ein. »Das letzte vermisste Mädchen, Marie Karmann, war nicht unter den Opfern, die wir gefunden haben. Das heißt, dass er sie woanders vergraben hat. Selbst wenn Frau Nowaks Theorie falsch ist, müssen wir weiter nach Maries Leiche suchen!«, sagte Schröder.
    Â»Ich muss noch ein paar andere Aspekte im Auge behalten. Ihr macht, was ich sage! Wir warten noch!«, schmetterte Wegener alle weiteren Einwände ab und entfernte sich, ohne Elin oder Schröder weiter anzuhören.
    Â»Was ist los mit ihm?«, fragte Elin verzweifelt.
    Â»Er hat Angst.«
    Â»Die haben wir alle.« Elin atmete tief ein und stieß die Luft sogleich wieder hörbar aus ihren Lungen. »Sie sprachen gerade das noch vermisste Mädchen an. Ich glaube nicht, dass sie von unserem Killer getötet wurde. Der zeitliche Abstand ist einfach zu ungewöhnlich. Zwischen Annette Krüger und Tanja Suchinsky liegen vier Monate. Und dann holt er sich ein Mädchen nur vier Tage später? Nein, das ist zu schnell.«
    Schröder blickte auf seine Hände. Er war anderer Meinung.
    Â»Es gibt da etwas, das Sie noch nicht wissen! Wegener hatte Mike, den Freund von Annette Krüger, in Gewahrsam genommen, und Keller und Trostmann haben ihn im Verhör so weit gebracht, dass er gestanden hat. Es gab eine Pressekonferenz, in der Wegener sagte, sie hätten einen Verdächtigen festgenommen. Das war letzten Mittwoch. In dieser Nacht ist Marie verschwunden.«
    Â»Mein Gott, das ist doch …« Elin fehlten die Worte. Sie konnte nicht glauben, was in dieser Abteilung vor sich ging. Schröder schien der einzig vernünftige Mensch hier zu sein. Mal abgesehen davon, dass er sich ihr gegenüber nicht gerade wie ein Gentleman verhielt. Aber dieses Verhör und die Pressekonferenz hatten eine ganz andere Tragweite.
    Â»Vielleicht hat ihn die Nachricht von dem Verdächtigen dazu getrieben«, vermutete Schröder.
    Â»Sie haben Recht. Das könnte sein.«, sagte sie. »Er wollte nicht, dass sie einen anderen für seine Tat verhaften. Er will den zweifelhaften Ruhm für sich haben.«
    Schröder nickte. »Er ist eitel!«
    Â»Ja, das ist etwas, das ihm schaden und uns nützen könnte. Wenn ihn eine solche Meldung dazu bewegt, ein weiteres Mädchen zu entführen, gibt uns das mehr Informationen und Beweise. Wir könnten ihn manipulieren und zu Fehlern zwingen.«
    Â»Wenn ihn eine solche Meldung dazu gebracht hat, sollten wir es mit aller Kraft verhindern, dass sich das wiederholt! Sie wollen doch nicht Schuld am Tod eines weiteren Mädchens sein!«
    Â»Es klingt grausam, aber manchmal sind proaktive Maßnahmen der Schlüssel zur Aufklärung von Serienverbrechen. Wieder töten wird er so oder so.«
    Schröder konnte Elins gefühlskalte Äußerung nicht begreifen. Wie konnte sie so denken? Sie redete wie ein

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