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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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patschten und knirschten über den Lagerhausboden. Blieben abrupt stehen.
    » Was zumTeufel? Ray?«
    EinenAugenblick später kamen die Stiefel heraufgerannt.
    Die Schritte näherten sich derTür, hielten inne und, was mich schockierte, wichen dann zurück. Ich hielt denAtem an. Ging er wieder nach unten?
    Stille legte sich über das Lagerhaus.
    Auch im R ückblick habe ich noch kein Gefühl dafür, wie lange ich wartete.
    Tauben gurrten.
    Mein Herz hämmerte.
    Der Motor sprang nicht wieder an.
    War er verschwunden? Schaute er nach Majerick? Nach den Mädchen? Rief erVerstärkung?
    Ich musste etwas tun.
    Ich stellte mir die Ziele auf dem Schießstand in Bagram vor. Rief mir das Dreieck desTodes vorAugen.
    DieWaffe mit beiden Händen fest umklammert, spähte ich um denTürrahmen.
    Der Schlag warf mich zur Seite. Mein Kopf knallte auf Ziegel. Meine Sicht verschwamm, als mein Hintern auf dem Boden landete.
    Ein Stiefel trat mir auf die Hand. Schmerz schoss mir denArm hoch, mein Handgelenk war gefährlich überdehnt. Irgendetwas riss. DieWaffe schnellte mir aus den Fingern.
    Ich schrie und trat mit einem Fuß aus.Traf etwas. Hörte dieWaffe auf dem Boden scheppern, dann schlittern. Ein hallendes Klacken bedeutete einenAufprall auf dem Boden im Erdgeschoss.
    Auf allenvieren kroch ich zumTreppenabsatz. Mein Gegner war entweder bewaffnet oder nicht. Ich hatte keine andereWahl.Tief gebückt rannte ich nach unten, immer zwei Stufen auf einmal nehmend.
    MeinVerfolger polterte hinter mir her.
    Ich rannte an Majerick vorbei, zurTür hinaus und dieTreppe der Laderampe hinunter. Neben dem Chevy-Pick-up stand jetzt ein Porsche 911.
    Ich lief links an den Fahrzeugen vorbei und schoss auf die Lücke im Zaun zu, meinVerfolger dicht hinter mir.
    Beinahe hätte ich es geschafft.
    Zwei Meter von dem Bauschild entfernt packte eine Hand meine Schulter. Ich drehte mich und fuhr mit den Nägeln über deren Haut. Sah, dass parallele Striemen dasWort Ripper verdunkelten.
    Der Griff erschlaffte einen Sekundenbruchteil. Ich riss mich los, sprang nach vorne und duckte mich hinter das Schild.
    Der Mann schüttelte die verletzte Hand, in der anderen hatte er eineWaffe.
    Ich kauerte dicht am Boden, der Puls pochte mir in den Schläfen, der Kehle, der Brust.Warum drückte er nicht ab?
    Dann hörte ich ein Klicken.
    Keine Kugel klirrte auf Metall. Oder zerriss mein Fleisch.
    Noch ein Klicken.Wieder nichts.
    Fluchend steckte der Mann dieWaffe ein und kam auf mich zu.
    Ich rannte auf den Zaun zu. Mit atemberaubender Geschwindigkeit war er über mir.
    Wir gingen zu Boden und rollten. Metallschrott und Steine stachen mir in Bauch und R ücken. ÖligesWasser spritzte mir ins Gesicht und durchtränkte meine Kleidung. Unser heftigesAtmen verdrängte alle anderen Geräusche.
    Da ich von Nahkampf keineAhnung hatte, schlug ich nur wild um mich, randvoll mitAdrenalin und angetrieben von Panik.
    EinWunder. Ich konnte mich losreißen und kroch auf die Öffnung zu.
    Eine Hand packte meinen Fuß.Während mein Körper rückwärts über die Erde gezogen wurde, schlossen sich meine Finger um einen verrosteten Metallgegenstand. Das Ding war lang und zylindrisch, ich vermutete, ein R ohrstück.
    Mit einem Fauchen tief aus den Eingeweiden drehte ich den Oberkörper und holte mit dem Metallding schräg nach oben aus.
    Und traf.
    DieWucht desAufpralls ließ meinenAngreifer auf die Knie sinken. Er riss die Hände an den Kopf.
    Ich rappelte mich hoch und hielt das R ohr so fest umklammert, dass R ostpartikel meine Unterarme sprenkelten.
    Das Gesicht meines Feindes leuchtete fahl im Mondlicht. Es überraschte mich nicht.
    »Es ist vorbei, Lieutenant.«
    Gross hob den Kopf, dieAugen ohne Fokus, die Miene zwischenWut und Schmerz.
    Aber ich war in der Zwickmühle.Wenn ich durch den Zaun flüchtete, würde er verschwinden, sich aber vielleicht erst noch der Mädchen entledigen. Konnte ich ihn in Schach halten? Ich musste es. Ich musste Zeit schinden. Den Mistkerl hier festhalten, bis Slidell eintraf. Ihn noch einmal schlagen? Nein, das könnte auf Mord rauslaufen!
    »Sie haben mich ausgetrickst.« Zwischen keuchenden Atemzügen.
    Gross schwankte auf den Knien, sagte aber nichts.
    » Wie läuft das?«, fragte ich. »Kaufen Sie die Mädchen und fliegen sie anschließend mit falschen Papieren in die Staaten? Oder überspringen Sie die Nettigkeiten und verschiffen sie wie Fracht?«
    Noch immer keineAntwort.
    »Semper fi, was, John-Henry?«
    Gross hob überrascht den Kopf. Er nahm die

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