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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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aufgeschrecktenTaube.
    Ich schaute mir den Pick-up genauer an, einen Chevy mit stark getönten Scheiben.Wie der, den ich vor dem Mixcoatl gesehen hatte.
    Citizenjustice? Der Mann, der mir die abgetrennte Zunge auf die Schwelle gelegt hatte?War er hier?War er vor derTaquería gewesen, um alles zu beobachten?Während er bereits den Mord an D’Ostillo plante?
    Auf Zehenspitzen schlich ich die rostige Metalltreppe hoch.Am anderen Ende der Rampe stand eineTür offen. Ich ging hin und schlüpfte hinein.
    Der Geruch traf mich wie ein Schlag in die Magengrube. BrackigesWasser, Urin, Schimmel,Taubendreck.
    Eigentlich wollte ich unbedingt die Lampe anschalten. Hielt es aber dann für zu riskant, bis ich sicher wusste, wer hier war.
    Mit hämmerndem Herzen schlich ich weiter. Wasser schwappte unter meinenTurnschuhen. Zwischen den Pfützen knirschteVogeldreck.
    Langsam gewöhnten sich meine Pupillen an die Dunkelheit. Im schwachen Mondlicht, das durch Löcher in den Fenstern hoch über mir fiel, erkannte ich Details.
    Das Lagerhaus war höhlenartig. Eine Ziegelwand war versengt, lange Feuerzungen hatten ihre schwarzen, gewundenen Spuren hinterlassen. Eine andereWand war mit Graffiti besprüht. EinVogel, ein ägyptisches Henkelkreuz, der Spruch DIE WARTEZEIT WERT auf einem leuchtend rosa Herzen.
    Ich schaute nach oben. Nester klebten an den Dachsparren, einige überragt von geschnäbelten Silhouetten. Ich spürte tausendVogelaugen im R ücken.
    Etwas raschelte an meinem linken Fuß. Klauen klickten.
    Ich musste mich beherrschen, um nicht zu schreien. Stellte mir noch mehrAugen vor, rote Knopfaugen. Gelbe Zähne und lange Schwänze.
    Mit feuchten Handflächen bewegte ich mich tiefer ins Halbdunkel. Staub legte sich auf meine Zunge. Oder atomisierter Guano.
    Ich war vielleicht zehn Meter gegangen, als mir ein unmissverständliches Geräusch an die Ohren drang.
    Ich erstarrte.
    Auf den ersten Schritt folgte ein zweiter.
    Von oben? Hinten? Draußen? Echos verzerrten das leise Knirschen, machten es unmöglich, die Richtung festzustellen.
    Mit rasendem Puls duckte ich mich in eine Nische und kauerte mich hin. Ich hoffte nur, dass der Schatten tief genug war, um mich zu verbergen.
    Angestrengt lauschte ich auf den leisesten Hinweis menschlicherAnwesenheit. Hörte nichts als unregelmäßiges Gurren.
    Zeit verging.Wie viel? Genug, damit sich mein Puls wieder ein wenig beruhigen konnte.
    Ich wollte mich aufrichten. Wegen der abgequetschten Durchblutung knickten meine Knie ein. Ich kippte nach vorne.
    Meine Hände trafen auf etwas Festes und doch Nachgiebiges, und darunter geformte Härte.
    Das Gefühl an den Fingerspitzen ließ ein Bild vor mir aufblitzen.
    Ich schrak entsetzt zurück.
    Der Mann saß an eineWand gelehnt, sein Kopf hing schräg nach links, ohne die Schulter zu berühren. Einer der Schuhe war abgestreift, im Dämmerlicht blitzte eine weiße Socke auf.
    Wegen der Kappe auf seinem Kopf und der Dunkelheit in der Nische konnte ich sein Gesicht nicht erkennen.
    Aber ich erkannte, dass er keine Bedrohung darstellte.
    Blut tropfte unter der Kappe hervor in seine linkeAugenhöhle.Vor meinenAugen löste sich einTropfen von seiner Nasenspitze.
    Mit inzwischen wieder rasendem Puls trat ich zitternd einen Schritt näher. Eine 9-mm-Beretta lag neben der Hüfte des Mannes. Sein Gesicht konnte ich noch immer nicht richtig sehen.
    Noch ein paar Zentimeter, dann tastete ich mit zitternden Fingern das Gesicht des Mannes ab. Furchen, die sich anfühlten wie Hafergrütze. Gummiartige, glatte Bänder. Eine vorgewölbte Stirn. Eine verunstaltete Nase.
    Ich erkannte ihn wieder.
    Schockiert zog ich meine Hand zurück.
    Ohne nachzudenken, zog ich dem Mann die Kappe vom Kopf und leuchtete ihm ins Gesicht.
    Dom R ocketts gutesAuge starrte in eine Zukunft, die er nicht mehr genießen würde. Blut troff aus einem Loch über seiner linken Schläfe.
    Ich empfand was? Mitleid?Wut? Ja,Wut. Ich hatte R ockett lebendig gewollt, damit man ihn der Gerechtigkeit zuführen konnte.Angst? Ja, eine ganzeWagenladung vollAngst.
    Bevor ich über die Implikationen von R ockettsTod nachdenken konnte, ließ ein weiteres Schrittgeräusch meinen Kopf hochschnellen. Ich schaltete die Lampe aus und duckte mich tiefer in die Nische.
    Weitere Schritte folgten.Wurden lauter.
    Mit hämmerndem Herzen kroch ich auf den Ziegel zu, der aus dem oberen Rand der Nische ragte. Streckte den Kopf hinaus.
    Wieder Schritte. Dann tauchten schwere Stiefel oben auf derTreppe auf, daneben ein

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