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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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bebendesAtmen.
    Ein wichtiger Hinweis. Obwohl Mrs. Flowers so kultiviert ist, wie eineTochter der Südstaaten es nur sein kann, wird sie in Gegenwart großer, dunkler, attraktiver Männer nicht nur rot, sondern auch so atemlos wie Marilyn.
    Dew war also kein berauschenderAnblick.
    »Können Sie ihn zehn Minuten hinhalten, bevor Sie ihn zu mir schicken?«
    »Natürlich.«
    Im kleinenAutopsieraum klemmte auf jedem Lichtkasten eine Folie, und große, braune Umschläge lagen neben drei der vier Plastikwannen.
    Ich ging von Kasten zu Kasten, schaltete sie ein und betrachtete R öntgenaufnahmen des ersten Bündels.
    Gut.
    Ich nahm diese Bilder ab und ging die anderen drei Serien durch.Als ich gerade die letzteAufnahme studierte, hörte ich Schritte auf dem Gang.
    Ich drehte mich um.
    Ein rosafarbener Beluga füllte die offeneTür aus.Weder Fedora noch Fliege, auch keine Hosenträger.
    Dew trug ein weißes Hemd, eine blaue Krawatte und einen marineblauen Nadelstreifenanzug. Einen sehr großen. Ich schätzte ihn auf eins neunzig und mindestens hundertfünfunddreißig Kilo.
    Ich machte einen Schritt auf ihn zu und streckte die Hand aus. »Tempe Brennan.«
    »Luther Dew.« Fester Händedruck, aber kein Schraubstock.
    Dews Blick schnellte an mir vorbei, kam dann wieder zurück.
    »Vielen Dank, dass Sie Zeit für mich haben.« Die hohe Stimme, die aus diesem überdimensionierten Körper drang, klang irgendwie falsch.
    »Selbstverständlich.«
    Wieder wanderte Dews Blick zu den R öntgenaufnahmen. Mir fiel auf, dass seineAugen eine merkwürdig violette Lederhaut hatten.
    »Bitte.« Ich deutete zum ersten Lichtkasten. »Treten Sie näher.«
    Dews fleischiger Nacken legte sich in Falten, als er den Kopf nach links und rechts neigte, um sich ein Bild von den übereinanderliegenden R öhrenknochen, Rippen und den anderen anatomischenTeilen zu machen.
    »Sieht nicht menschlich aus«, sagte er schließlich.
    »Durch und durch Hund. Beachten Sie die Schnauze, die Zähne, die Schwanzwirbel.« Ich deutete auf die einzelnen Elemente.
    »Die anderen sind ähnlich?«
    Ich nickte. »Auch wenn ich sie erst oberflächlich untersucht habe.«Wenn das keine Untertreibung war. »Eins scheint einWelpe zu sein.«
    Dew betrachtete noch einenAugenblick das zusammengedrückte Skelett, das auf dem Film weiß leuchtete.
    »Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Sie Ihre Untersuchungen auf nicht invasive Methoden beschränken.«
    » Wenn ich nichtsVerdächtiges entdecke, dürfte eine Öffnung der Umhüllungen unnötig sein.«
    »Die peruanischenArchäologen werden das sehr begrüßen.« Dew zog eine kleineAutofokus-Nikon aus derTasche. »Darf ich?«
    Ich wechselte die Aufnahmen, bis er alle vier Serien abfotografiert hatte. Dann fotografierte er noch die ungeöffneten Bündel.
    Als er damit fertig war, standen wir beide einenAugenblick da und betrachteten die Hunde.
    Mir kam ein Gedanke.Warum nicht?
    »Das Fahrerfluchtopfer, über das wir gesprochen haben, ist immer noch nicht identifiziert.«
    Dew schaute mich verständnislos an.
    »Das Mädchen, von dem Slidell vermutet, dass es illegal hier ist. Möchten Sie die Leiche sehen?«
    »Ich weiß wirklich nicht, was das bringen sollte.«
    » Wir sind hier. Sie ist hier. Es kann doch nicht schaden.«
    Bevor Dew etwas einwenden konnte, führte ich ihn in den Kühlraum, schob die entsprechende R ollbahre in die Mitte und zog den R eißverschluss auf.
    Man musste Dew zugutehalten, dass er nicht davonlief. Er zeigte auch keinerlei Emotion.
    EinAugenblick verging. Dann sagte er: »Das ist sehr traurig, aber ich kann Ihnen wirklich nicht weiterhelfen. Können wir uns irgendwo unterhalten?«
    Ich zog den R eißverschluss wieder zu, und wir gingen in mein Büro. Dew füllte es ziemlich aus. Ich wartete, dass er mir sagte, was ihm durch den Kopf ging.
    »AlsTeil der Ermittlungen hat das ICE angefangen, Dominick R ocketts Finanzen zu durchleuchten.«
    Dew verstand meinen Mangel an R eaktion als Unverständnis.
    » Wir schauen uns zum Beispiel Mr. R ocketts Bankunterlagen, Erwerbsdokumente und Steuererklärungen an. Unter anderem.«
    Der Kerl redete, als würde er aus einem Handbuch vorlesen.
    »Der Herr hatVermögenswerte, die durch die Gesamtheit seiner Pension und der Behindertenrente plus seiner Einkünfte aus dem Importgeschäft nur schwer zu erklären sind.«
    »Und das bedeutet?« Ich wusste, was es zu bedeuten hatte.
    »Dass Dominick R ockett womöglich eine größere Nummer ist, als wir vermutet haben.«
    »Sie

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