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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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fies wie eine Schlange, was eine ziemlich gefährliche Mischung ergibt.«
    » Wie ist seine Geschichte?«
    »Sieht sich selber als Frauenheld.« Er hörte kurz mit der Maniküre auf, fing aber sofort wieder an. »Ein echt charmantes Bürschchen, so wie Charlie Manson oderAl Bundy.«
    »Ted.«
    » Was?«
    »Unwichtig. Fahren Sie fort.«
    »MajericksAkte ist so dick wie einTelefonbuch. Fängt harmlos an, wird aber dann ziemlich schnell richtig übel. Körperverletzung,Angriff mit einer tödlichenWaffe, Einbruch.«
    Slidell hielt inne, um Blut vom Daumen zu saugen.
    »Können Sie bitte damit aufhören?«
    Slidell verdrehte dieAugen, legte aber die Sicherheitsnadel auf meinen Schreibtisch zurück.
    »Vor ein paar Jahren schlitzt er das Fliegengitter vor einer Glasschiebetür auf und dringt in einWohnhaus in BeverlyWoods ein. Die Bewohnerin ist alleine zu Hause, hat aber Glück und schafft es, einenAlarm auszulösen.Als wir auftauchen, hat Majerick sie, an Händen und Füßen gefesselt, in den Keller gesperrt. In einer Sporttasche finden wir ein Seil, eine Zange und genug Messer für eine Zirkusnummer.«
    »Klingt nach Folterwerkzeug.«
    »Ja. Der alte Magic hatte eine fiese kleine Party vor.«
    » Warum ist er nicht im Gefängnis?«
    »SeinAnzugträger hat dafür gesorgt, dass er mit einem Urteil auf einfachen Einbruch davonkam.«
    »Soll das einWitz sein?«
    »DasArschloch hat argumentiert, auf der Straße hätte es geheißen, im Haus wär ein Safe mit Bargeld, und die Sachen in MajericksTasche als normales Einbruchswerkzeug ausgegeben.Wie sich zeigte, gab es im Schlafzimmerschrank tatsächlich einen Safe. Die Jury kaufte ihm die Geschichte ab. Majerick saß fünf Jahre ab und kam dann wieder frei.«
    »Ich vermute, Sie suchen nach den beiden.« Ich deutete auf dieAusdrucke.
    »Ich habe die Fahndung rausgegeben, kaum dass ich die Berichte auf dem Schreibtisch hatte. Habe mich bei den Kollegen vor Ort umgehört, mit den Nachbarn gesprochen. Creach hat zwei Schwestern, aber die wussten nichts. Oder wollten nichts sagen. Bei Majerick konnte ich überhaupt niemanden finden, der auch nur zugab, ihn zu kennen. Diese Drecksäcke wechseln die Adressen wahrscheinlich öfter als ich die Unterhose.«
    Ich weigerte mich, mir das bildlich vorzustellen.
    »Also sind Creach und Majerick flüchtig.«
    »Ja.« Slidell hob den Daumen zum Mund. Sah mein Gesicht. Ließ die Hand wieder in den Schoß sinken. »Aber nicht lange.«
    »Kann sein, dass wir noch eine andere Spur haben.«
    Ich schaltete meinTelefon auf Lautsprecher und spielte die Nachricht der Frau ab.Während Slidell zuhörte, nahm ich ein Papiertuch und wischte die zweifach zweckentfremdete Sicherheitsnadel in denAbfalleimer.
    Am Ende der Nachricht schaute Slidell mich mit hochgezogener Braue an.
    »Ich glaube, das ist dieselbe Frau, die schon einmal angerufen hat.«
    »Glauben Sie, sie ist ernst zu nehmen?«
    »Ja.«
    Slidell drehte den Zeigefinger im Kreis, um anzudeuten, dass ich die Nachricht noch einmal abspielen sollte.
    Danach sagte er: »Klingt, als hätte sie eine Scheißangst.«
    »Ja. Können Sie die Nummer zurückverfolgen?« Ich schob ihm den Zettel mit der Ziffernfolge hin, die ich mir notiert hatte.
    Slidell schaute den Zettel kurz an, zog sein Handy vom Gürtel und drückte ein paar Knöpfe. Eine Stimme antwortete. Slidell verlangte eine Nebenstelle.Wartete. Dann meldete sich eine andere Stimme.
    »Slidell hier. Ich brauche eineAnruf- R ückverfolgung. Nein. Ich hatte auf das nächsteThanksgiving gehofft.«
    Die Stimme gab eine entschieden knappeAntwort.
    »Ja? Ich sorge dafür, dass Sie einen Orden bekommen.«
    »Trottel«, formte Slidell mit den Lippen in meine Richtung. Ich hatte Mitleid mit der Person am anderen Ende der Leitung.
    Eine ganze Minute verging, bis die Stimme sich wieder meldete.
    Slidell machte Schreibbewegungen in die Luft. Ich gab ihm einen Stift. Er klemmte sich das Handy zwischen Schulter undWange und schrieb.
    »Mix-coat-all?«
    Die Stimme erwiderte etwas.
    »Buchstabieren Sie das.«
    Die Stimme tat es.
    »Sie haben was gut bei mir.«
    Die Stimme war bereits verstummt.
    »DerAnruf kam aus einem mexikanischen Lokal an der Old Pineville R oad.Taquería Mixed CoatAll.«
    »Heilige Scheiße.«
    »Ay, caramba.«
    Ich war so aufgeregt, dass ich gar nicht daran dachte, sein Spanisch zu korrigieren. Old Pineville. Dort war meine Unbekannte gestorben.
    Ich holte meine Handtasche aus der Schublade und sprang auf.
    »Lust auf einenTaco,

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