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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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einenAnruf erhalten. Er wurde an meine Mailbox weitergeleitet. Können Sie in denVerbindungsdaten nachsehen, ob die Nummer aufgezeichnet wurde?«
    Nach ein paar Sekunden las Mrs. Flowers mir eine Ziffernfolge vor, die mit 704, der lokalenVorwahl, begann. Ich gab die Nummer in ein Online-Telefonverzeichnis ein, bekam aber nichts. Keinen Namen, keineAdresse.
    Ich wählte eben Slidells Nummer, als der Mann persönlich in meinerTür erschien.
    »Hallo, Doc.« Er ließ sich geräuschvoll auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch fallen, streckte die Beine aus und verschränkte sie.
    »Detective?«
    » Wie geht’s?«
    »Haben Sie meine Nachrichten erhalten?« Kurz angebunden.
    Slidell streckte die Hand aus, schnappte sich die Sicherheitsnadel von meiner Schreibunterlage und fing an, sich den Daumennagel zu säubern. Das Schaben zerrte an meinen Nerven wie das Sirren eines Moskitos in der Nacht.
    »Sind aber nicht mit einer dieser fiesenWüsten-Wolfsspinnen aneinandergeraten, oder?«
    » Wie bitte?«
    »Groß wie Golfbälle.« Slidell hörte auf zu schaben und spreizte die Finger. »Mit gestreckten Beinen sind sie so groß wie flacheTeller. Und diese Scheißdinger können springen. EinTyp hat mir erzählt –«
    »Können wir über meinen Fahrerfluchtfall sprechen?«
    »Steht ganz oben auf meiner Liste.«
    »Tatsächlich?«
    »Hab unsereVermisste gefunden.« Er schabte wieder.
    »Cheryl Connelly.«
    »Mh-hm. Auto kam von der West Arrowood ab und landete in einem Tümpel im Moody Lake Office Park. Das Wasser hat kaum das Dach bedeckt.«
    »Es tut mir leid, das zu hören.« Das tat es wirklich.Allerdings war ich auch froh darüber, dass Slidell jetzt die Zeit hatte, sich auf meine Unbekannte zu konzentrieren. »Haben Sie meine Nachrichten erhalten?«
    »Nach meiner Zählung zweiundsiebzig.«
    »Die DNS-Berichte haben Sie bekommen?«
    »Die vielen Liebhaber unserer Hispanogöre.«
    »Diese Bemerkung ist beleidigend und spekulativ.«
    Slidell hob beschwichtigend die Handflächen. »Ich meine ja nur.«
    Ich bückte mich, um meinen Knöchel zu reiben, der aus irgendeinem Grund wieder zu schmerzen angefangen hatte.
    »Haben Sie sich da drüben am Fuß was getan?«
    »Ich bin okay.Was wissen Sie über Creach und Majerick?«
    Slidell zog zwei Ausdrucke aus der Innentasche seines Sakkos und warf sie mir auf den Schreibtisch. Dann ließ er sich zurücksinken und beschäftigte sich wieder mit seinem Daumen.
    Ich faltete die Blätter auf und legte sie nebeneinander.
    Zwei Gesichter starrten mich an. Verbrecherfotos in Schwarz-Weiß.
    CC Creach hatte dicht beieinanderstehendeAugen über einer Nase, die mehr als einen Schlag abbekommen hatte. Seine Lippen waren wulstig und leicht geöffnet. Ein heller Hautfleck reichte von der rechten Schläfe bis zurWange, ein blasser Fußabdruck in einem ansonsten dunklen, aknenarbigen Gesicht. Laut Beschreibung war CreachAfroamerikaner, eins achtundachtzig groß und sechsundachtzig Kilogramm schwer.
    Ray Earl Majerick starrte blasiert und selbstbewusst direkt in die Kamera. Mit seinen lockigen Haaren, dem kantigen Kinn und der geraden Nase wirkte er auf durchschnittlicheArt attraktiv.Aber in seinen hellenAugen lag eine Kälte, eineVerschlagenheit, die durch sein schiefes Grinsen nicht abgemildert wurde. Laut Beschreibung war Majerick weiß, eins achtundsiebzig groß und achtzig Kilogramm schwer.
    »Sie kennen sie?«
    »Ich kenne denTyp.«
    »Und das heißt?«
    Slidell beugte sich vor und deutete mit dem Daumen auf Creach. Er blutete.
    »So wie ein Rattenfänger seine Ratten kennt. Dieser Kerl da, CJ –«
    » CC .«
    » CC , CJ , PJ , BJ , ist doch scheißegal. Creach ist ein ganz gewöhnlicher Kleindealer.Wenn derTrottel zwei funktionierende Hirnzellen hat, was ich bezweifle, dann schafft er es nicht, sie so aneinanderzureiben, dass ein vernünftiger Ge danke herauskommt. Aber er hält sich für clever, und das macht es einfacher, ihn zu schnappen.«
    »Haben Sie mit seiner Bewährungshelferin gesprochen?«
    »Auch nicht gerade dieAllerhellste. DieAdresse, die sie bezüglich Creach hatte, ist eine billigeAbsteige am Freedom Drive. Sie hat ihn seit mehreren Monaten nicht gesehen.«
    »Creach ist auf Bewährung draußen. Muss er sich da nicht regelmäßig melden?«
    Slidell zuckte dieAchseln.
    »Und sie hat keine unangekündigten Hausbesuche gemacht?«
    »Die Dame hat behauptet, sie wäre total überlastet.«
    O Mann.
    »Und der andere?«
    »Ray ›Magic‹ Majerick. Den kenne ich persönlich. Paranoid und

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