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Totengeld

Totengeld

Titel: Totengeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Anschlagtafeln. Darüber waren die Wörter Story Board gemalt. An den Tafeln hingen unzählige Fotos.
    Rechts führte ein Durchgang in ein Nebenzimmer mit noch einem Dutzend weiterer Tische, alle leer. Ein schmaler Gang führte tiefer ins Haus, wahrscheinlich zu den Toiletten und der Küche.
    Ein Trio in Arbeitskleidung und Stiefeln mit Stahlkappen saß an einem Vierertisch im Hauptraum. Drei Schutzhelme lagen zu ihren Füßen. Drei Hamburger-Specials türmten sich auf ihren Tellern.
    Zwei Männer und eine Frau saßen am Tresen, mit dem Rücken zur Fotogalerie, zwischen ihnen leere Hocker in identischem Abstand. Die Männer trugen Kapuzenshirts, Jeans und Turnschuhe. Beide hatten genug Jahre auf dem Buckel, um in den Myrtle-Beach-Tagen in der Taverne gebumst zu haben.
    Die Frau trug schwarze Leggings und ein rosa T-Shirt mit der Warnung Hör auf, meine Titten anzustarren. Mit ihren ausgefransten grauen Haaren und dem schlaffen Gesicht sah sie aus, als könnte sie die Mutter der Männer sein. Im Glas hatte sie etwas Teefarbenes, wahrscheinlich Bourbon.
    Auch wenn der Barkeeper Slidell vom Gewicht her ebenbürtig war, waren seine Kilos biologisch korrekter verteilt. Und sehr viel kompakter.
    Er war nur gut eins sechzig groß und hatte feuchte Augen und einen rasierten Schädel.
    Nachdem Slidell sich die Räumlichkeiten eingeprägt hatte, ging er zum Tresen.
    »Wie läuft’s?«
    Triefauge trocknete sich weiter die Hände an einem Tuch.
    Slidell tat so, als würde er sich umschauen. »Wie ich sehe, brummt der Laden.«
    »Was nehmen Sie?«
    Slidell ließ seinen Zahnstocher wandern. »Bisschen mehr Gastfreundschaft?«
    »Sie sind ein Bulle.«
    »Sie sind ein Genie.«
    Die drei Arbeiter verstummten. Die Biertrinker bewegten sich auf ihren Hockern.
    Tittenfrau lauschte unverblümt.
    »Die Lizenz ist in Ordnung.« Triefauge deutete mit dem Daumen an die Wand hinter sich.
    Slidell stemmte beide Hände auf die Bar, spreizte die Füße und machte sich groß.
    »Wie wär’s, wenn wir mit einem Namen anfangen?«
    »Wie wär’s, wenn wir mit einem Ausweis anfangen?«
    Slidell zeigte ihm seine Marke.
    Triefauge schaute kurz auf das Ding und dann wieder hoch zu Slidell.
    »Name? Oder sind meine Fragen schon zu hoch für Sie?«
    »Sam.«
    Slidell hob die Augenbrauen. Weiter.
    »Sam Poland.«
    »Wie lange arbeiten Sie schon hier, Sam?«
    »Worum geht’s überhaupt?«
    »Was hast du angestellt, Sam? Hast du’s einer Minderjährigen besorgt?« Tittenfrau lachte über ihren eigenen Witz und trank dann einen großen Schluck.
    »Schnauze, Linda.« Poland gab Slidell mit einer Kopfbewegung zu verstehen, er solle sich weiter unten an die Theke stellen, etwa da, wo ich stehen geblieben war. »Wer ist die Tussi?« Mit einem Nicken in meine Richtung.
    »Lady Gaga. Wir stellen gerade ein Programm zusammen.«
    Polands Kiefer arbeitete, aber er sagte nichts.
    »Also, Sam. Wie lange arbeiten Sie schon in diesem Country-Club hier?«
    »Seit zwölf Jahren.«
    »Erzählen Sie mir von Dominick Rockett.«
    Poland starrte auf das Tuch in seinen Händen. Aus der Nähe sah ich, dass sie gerötet und fleckig waren. Vermutlich ein Ekzem.
    »Ich rede mit dir, Holzkopf.«
    »Das ist Schikane.«
    »Trinkt Rockett hier?«
    Poland zuckte die Achseln.
    »Was soll das heißen?«
    »Wenn ein Gast alt genug aussieht, frage ich nicht nach dem Ausweis.«
    »Das Gesicht des Kerls sieht aus, als hätte er es mit einem Schneidbrenner gewaschen. Hilft das weiter?«
    »Kann sein, dass ich so einen schon mal gesehen habe.«
    »Zusammen mit John-Henry Story?«
    »Mit wem?«
    »Sie kennen ihn, Sam. Allmählich beschleicht mich das Gefühl, Sie vergeuden meine Zeit. Leute, die meine Zeit vergeuden, gehen mir auf die Eier.«
    »Tut mir leid, dass ich nicht weiterhelfen kann.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass Sie noch nie von John-Henry Story gehört haben?«
    Poland zuckte noch einmal die Achseln.
    Mit erstaunlicher Schnelligkeit für einen Mann seiner Masse ließ Slidell die Hand vorschnellen, packte Poland im Nacken und zog sein Gesicht dicht an seins.
    Um uns herum wurde es völlig still.
    »Ich finde das merkwürdig, Sam. Da Story doch derjenige ist, der bis vor Kurzem Ihre Gehaltsschecks ausgestellt hat.«
    Poland versuchte, seinen Kopf zu befreien. Slidell hielt ihn fest wie ein Schraubstock.
    »Ich kann jetzt rausgehen zu meinem Auto und Ihren Namen durch jedes System in der Stadt, im County, im Staat oder im Universum laufen lassen. Besteht vielleicht ein Haftbefehl

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