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Totenhaut

Titel: Totenhaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Simms
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Speichel für die DNA?«
    »Willst du mich verarschen?«
    »Ich meine ja nicht sofort«, wehrte er ab. »Wenn du halt wieder Zeit hast.«
    Sie seufzte. »Dann habe ich aber was gut bei dir. Und zwar was Großes. Wo kommt der denn her?«
    »Ein Verdächtiger hat ihn bei einer Befragung zurückgelassen.«
    »Dann ist das also ein inoffizieller Test?«
    »Ja.« Jon lächelte. »Wenn es ihn mit einer Sache in Verbindung bringt, wie ich hoffe, dann können wir ihn wegen etwas anderem hereinholen und ihm ganz regulär nach den Fahndungsvorschriften einen Mundabstrich nehmen.« Er sah Rick zurückkommen und versteckte den Becher rasch in seiner Schublade. »Also gut, dann lass ich dich jetzt weiterarbeiten.«
    »Bist du sicher, dass du nicht noch was hast?«, fragte sie sarkastisch.
    »Nein. Das ist im Moment alles. Danke.« Er legte auf, als Rick sich setzte. »Ich habe gerade mit der Kriminaltechnikerin gesprochen. Der Handschuh, den Sie am Tatort gefunden haben, wurde von einer Firma namens Mediquip hergestellt.«
    Rick hob einen Finger. »Wie die, die Pete Gray auf die Chirurgie gebracht hat.«
    Jon zwinkerte. »Sehen Sie mal nach, ob Sie im Polizeicomputer einen Eintrag über ihn finden. Ich schaue nach, was das Internet über Mediquip zu berichten weiß.«
    Kaum eine Minute später las Jon mit amerikanischem Akzent einen Text von der Homepage der Firma vor.
    »Mediquip ist einer der international führenden Hersteller von Latex- und Vinylhandschuhen für den chirurgischen und medizinischen Gebrauch. Für die Produktion unserer in aller Welt für ihre Zuverlässigkeit bekannten Handschuhserien wenden wir die allerneuesten Qualitätssicherungsstandards an.« Eine Reihe daumennagelgroßer Fotos tauchte auf dem Bildschirm auf. »Vinyl, puderfrei. PE-Handschuhe für den Einsatz in Industrie und Gewerbe. Puderfrei in natürlichen Farben. Latex-OP-Handschuhe, steril durch EO-Gas. Copolymer-Latex, steril. Nitril-Einweghandschuhe, vorgepudert.« Er überflog die Spalte am linken Bildschirmrand. »Da haben wir’s: Lieferanten.« Er tippte »United Kingdom« in das Suchfeld und erhielt vier Namen als Antwort, einen davon mit einer Adresse in Manchester: Protex Ltd. Unit 15, Europa Business Park, Denton.
    Ricks Augen hingen auf seinem eigenen Bildschirm fest.
    »Pete Gray. Verwarnung wegen sexueller Belästigung. Das war schon 1989. Hätte eigentlich vor Gericht müssen, doch seine damalige Frau, Helen Gray, ließ die Anklage fallen. Es gibt einen Nachtrag: Nähere Informationen beim Dezernat für Häusliche Gewalt.«
    Er rief das Dezernat an und bat um Auskünfte über Pete Gray.
    Es gab noch zwei weitere Eintragungen betreffend gewalttätiger Übergriffe auf Frauen, einen aus dem Jahre 1993 und einen aus 1999. Keiner hatte zu einer Verwarnung oder einer Verurteilung geführt.
    »Dann ist seine DNA also nicht in der nationalen Datenbank«, verkündete Rick, während er auflegte.
    »Sieht aber so aus, als hätte er ein Problem mit seiner Einstellung gegenüber dem schwachen Geschlecht«, meinte Jon, der sich gerade Adresse und Telefonnummer von Protex aufschrieb. »Also dann. Ich glaube, es ist Zeit für ein Gespräch mit McCloughlin.«
    Im Aufstehen fiel sein Blick auf die Karte von Cheshire Consorts auf seinem Tisch. Er drehte sie um und las die Handynummer, die darauf gekritzelt war. Er ächzte. Er hatte Fiona versprochen, da nachzuhaken, und jetzt musste er wertvolle Zeit damit verschwenden, sein Versprechen einzulösen.
    »Zwei Sekunden, ich muss einer Kollegin meiner Freundin einen Gefallen tun. Sie glaubt, sie hat gehört, wie letzte Nacht jemand im Nebenzimmer ihres Motelzimmers erwürgt wurde.«
    Rick schmunzelte angesichts Jons Tons. »Wo denn?«
    »In Belle Vue«, antwortete Jon, der gerade den Hörer in die Hand nahm.
    »Wirklich? Da, wo heute Morgen die Leiche gefunden wurde?«
    Jon nickte. »Aber machen Sie sich keine Hoffnungen. Egal, was sie glaubt, gehört zu haben, es war um halb vier Uhr morgens. Die Todeszeit des dritten Opfers liegt aber Stunden davor.«
    Er rief den Verbindungsbeamten zu den Telefongesellschaften an. »Hier DI Spicer. Könnten Sie bitte eine Mobilnummer für mich überprüfen?«
    Dann drehte er die Karte wieder um und rief bei Cheshire Consorts selbst an. »Hallo, hier spricht DI Spicer, Polizei Manchester. Mit wem spreche ich bitte?«
    »Joanne Perkins. Sind Sie im Dienst, Detective Inspector, oder geht es um Ihre Freizeitgestaltung?«
    Ein Hauch von Berechnung lag in der Stimme, doch

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