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Totenhaut

Titel: Totenhaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Simms
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auf die Uhr werfen. Das dauerte jetzt schon viel zu lange. Er wählte die Nummer und wurde durchgeschaltet zu der Ansage, der Teilnehmer sei nicht erreichbar.
    »Sehen Sie?« Fiona ließ nicht locker. Ihr Ton begann ihm auf die Nerven zu fallen. »Er hat ihre Sachen gestohlen. Das Handy hat er inzwischen wahrscheinlich irgendwo in einen Gully geschmissen.«
    »Okay.« Jon schickte sich an aufzustehen. »Dieses Platinum Inn. Ich werde da mal hinfahren und ein paar Fragen stellen. Ich werde auch bei Cheshire Consorts nachfragen, und ich werde herausfinden, auf wen diese Handynummer registriert ist.«
    Fiona entspannte sich ein wenig. »Danke.«
    »Jetzt muss ich aber wirklich. Ich rufe Sie an. Haben Sie ein Handy?«
    Sie gab ihm ihre Nummer.
     
    Als er die Einsatzzentrale im obersten Stockwerk des Polizeireviers Longsight betrat, lag ein neuartiges Brummen in der Luft.
    Rick saß an seinem Schreibtisch. Neben ihm standen zwei Kollegen, die ihm zu dem Handschuhfund gratulierten. Jon sah den zufriedenen Ausdruck auf seinem Gesicht, die Selbstverständlichkeit, mit der er sich für den Fund feiern ließ. Du wirst es in dem Job noch weit bringen, dachte er.
    Er stand bereits vor ihren Schreibtischen, als Rick ihn endlich sah. »Das auf dem Handschuh war wirklich Blut.«
    Jon setzte sich. »Das sind ja großartige Neuigkeiten. Und wer die Frau ist, wissen wir da schon was?«
    »Nein. Man hat ihr die Fingerabdrücke und eine DNA-Probe abgenommen. Jetzt werden alle Vermisstenmeldungen von jungen weiblichen Erwachsenen überprüft, und die Nachbarreviere haben den Auftrag, dasselbe mit ihren zu tun.«
    »Haustürbefragungen in Belle Vue?«
    »Werden gerade durchgeführt.«
    Die anderen beiden Polizisten gingen weg, und Rick sagte leise: »McCloughlin hat der ganzen Zentrale verkündet, dass ich den Handschuh gefunden habe. War eine gute Gelegenheit, die anderen kennenzulernen.«
    Das überraschte Jon, und er dachte, dass es vielleicht doch keine Verbindung zwischen Rick und McCloughlin gebe. Aber dann fiel ihm ein, es wäre ohne weiteres möglich, dass Rick McCloughlin erzählt hatte, wie es wirklich zugegangen war, und dass dessen Verkündung in der Einsatzzentrale nur dazu diente, den Schein zu wahren.
    »Was ist mit dem Fußabdruck?«
    »Die SpuSi-Frau – wie heißt sie noch mal?«
    »Nikki Kingston«, antwortete Jon, etwas verärgert darüber, dass seine Stimme klang, als fühle er sich bemüßigt, sie zu verteidigen.
    »Die hat anscheinend einen Eimer darüber gestülpt und nach einem Gipsabdruckset geschickt.«
    Jon grinste in Anerkennung ihrer Tüchtigkeit.
    »Aber das Beste kommt noch«, fuhr Rick fort.
    »Erzählen Sie.«
    »Der Handschuh. Sie untersucht ihn gerade auf Fingerabdrücke, irgendwas mit Aminosäureablagerungen im Schweiß, die sich auf Latex nachweisen lassen. Wenn derjenige, der diesen Handschuh verloren hat, in der nationalen Fingerabdruckdatei gespeichert ist, könnten wir seinen Namen und seine Adresse in ein paar Stunden haben.«
    Jon sah sich um. »Kein Wunder, dass hier alle so glücklich aussehen.«
    Rick stand auf. »Ich muss dringend pinkeln.«
    Jon wartete, bis Rick draußen war, dann nahm er den Hörer ab und wählte Nikkis Nummer. »Nikki, Jon hier. Dieser Handschuh.«
    »Verdammt noch mal, Jon. Jedem anderen hätte ich gesagt, er soll später wieder anrufen. Ich habe ihn hier vor mir. Einen Teilabdruck am Handgelenk, wo er ihn gehalten hat, um ihn sich anzuziehen, haben wir schon.«
    »Genug für einen Vergleich?«
    »Nein. Aber es müsste eigentlich noch andere geben – innen an den Fingerspitzen, zum Beispiel. Wenn er sie nicht so lange getragen hat, dass alles verschmiert ist, könnten sie uns vielleicht weiterbringen.«
    »Super. Hör mal, kannst du mir sagen, wer den Handschuh hergestellt hat? Siehst du irgendwo den Aufdruck ›Mediquip‹?«
    »Warte mal. Da ist was auf dem Rücken.« Ihre Worte wurden in die Länge gezogen, und Jon sah sie förmlich vor sich, wie sie den Handschuh, nur ein paar Zentimeter von ihrer Nase entfernt, angestrengt inspizierte. »Ja. Da steht ›Größe 8‹ und ›Mediquip Inc.‹ Ist das eine gute Nachricht?«
    »Könnte durchaus sein«, antwortete Jon, bemüht, sich seine Erregung nicht anmerken zu lassen. Er legte den Beutel mit Pete Grays Becher darin vor sich auf den Tisch.
    »Eine allerletzte Frage, Nikki«, sagte er und senkte seine Stimme. »Könntest du ein paar Tests an einem Becher für mich machen? Fingerabdrücke und hoffentlich auch

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