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Totenhaut

Titel: Totenhaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Simms
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ins Zimmer.
    Ein Streifen davon zerschnitt das Foto einer nicht sonderlich reizvollen Frau, die in einem überlaufenen Ort in reizvoller Landschaft zu lächeln versuchte.
    »Ich hoffe doch, mit Gordon ist alles in Ordnung? Ist etwas geschehen?« Er legte seinen Stift exakt in die Mitte eines Protex-Notizblocks.
    »Da sind wir uns im Moment nicht ganz sicher«, antwortete Jon und knöpfte sein Sakko auf. »Wie ist er denn so als Mitarbeiter?«
    Appleforth drehte eine Handfläche nach oben, als würde die erwünschte Information da hineinfallen. »Fleißig, verlässlich. Er ist seit ungefähr acht Jahren bei uns.«
    »Und sein Vertriebsgebiet ist der gesamte Nordwesten?«
    »Die Region Manchester und der Süden von Cheshire. Für die Region Liverpool bis hinauf zum Lake District und zur schottischen Grenze ist ein anderer Vertreter zuständig.«
    »Mr. Dean hat also einen Firmenwagen?«, fragte Rick.
    »Ja, einen silbernen Passat – genau so einen wie ich.«
    »Haben Sie sein Kennzeichen?«
    Appleforth drehte sich mit seinem Stuhl herum, sah auf einem Blatt Papier nach, das an seinem Anschlagbrett hing, und las das Kennzeichen vor.
    Jon schrieb sich die Nummer auf. »Mit welchen Firmen machen Sie Geschäfte?«
    »Hauptsächlich mit Krankenhäusern und allgemeinmedizinischen Praxen, wie Sie sich vorstellen können, aber insgesamt mit sämtlichen Unternehmen auf dem Gesundheitssektor. Privatpraxen, Beratungszentren des staatlichen Gesundheitsdiensts NHS, sogar ein paar Tätowierstudios und Kosmetiksalons sind darunter, obwohl ich die dem Kosmetiksektor zurechne.«
    »Sagen Sie, haben Sie auch einen Vertrag mit dem Krankenhaus Stepping Hill in Stockport?«, fragte Jon und dachte dabei an Pete Gray.
    »Da müsste ich beim Vertrieb nachfragen.«
    »Und es wäre auch hilfreich, wenn wir eine Liste der Kunden bekommen könnten, die Mr. Dean in den vergangenen drei Tagen besucht hat. Ist das möglich?«
    »Auch das müsste ich beim Vertrieb erfragen.«
    »Wie alt ist Mr. Dean?«
    »Ende dreißig hätte ich gedacht.«
    »Verheiratet?«
    »Ja.« Appleforth senkte den Blick auf seinen Schreibtisch und fuhr sich mit dem Zeigefinger über die Schläfe. »Angela, heißt sie, wenn ich mich recht erinnere.« Jon vermutete, dass er gerade in Gordon Deans Akte nachgesehen hatte.
    »Haben Sie heute mit seiner Frau gesprochen?«, fragte Rick.
    »Ja«, gab Appleforth zu. »Sie hat vorhin angerufen, klang sehr besorgt. Als ich ihr erzählte, dass er nicht zu der Konferenz erschienen ist, sagte sie, sie würde ihn als vermisst melden.« Er sah sie an, als ob sie das bereits wissen müssten.
    Rick nickte zweideutig. »Auf welches Revier ist sie gegangen?«
    »Das bei ihr zu Hause in Stoke.«
    »Verstehe. Mr. Appleforth, es würde nicht schaden, wenn auch wir mit ihr sprächen. Könnten Sie uns ihre Telefonnummer geben?«
    Er griff nach der Computermaus, hielt aber mitten in der Bewegung inne. »Ich bin nicht sicher, ob ich seine persönlichen Daten wirklich herausgeben sollte …« Sein Blick war berechnend. »Sie hat mir gesagt, die Polizei hätte ihr gesagt, dass man seinen Fall in den nächsten Tagen nur mit niedriger Priorität behandeln kann, auch wenn er vermisst wird. Wie kommt es dann, das Sie jetzt hier sind?«
    »Mr. Appleforth.« Jon beugte sich vor, die Schultern so breit, dass das Sakko plötzlich spannte. Das Verlangen, mit der Ermittlung voranzukommen, trieb ihn an, und er würde sich von so einem jämmerlichen kleinen Wichtigtuer wie Appleforth nicht bremsen lassen. »Wir ermitteln in einem sehr schweren Verbrechen, für das sich auch die Presse sehr interessiert. Wir haben Grund zu der Annahme, dass Mr. Dean uns in seiner Eigenschaft als Vertreter für Protex helfen könnte. Und ich möchte nicht, dass dies hier zu einer Sache für Ihre PR-Abteilung wird.«
    Appleforth zögerte noch einen Augenblick, dann klickte er auf eine Maustaste. Wie nicht anders zu erwarten, waren Gordon Deans Personalien, einschließlich seiner Adresse in Stoke, bereits abrufbereit auf dem Desktop.
    »Wir wären sehr dankbar, wenn man uns über Mr. Deans Aufenthalt auf dem Laufenden halten würde.«
    Jon lehnte sich zurück. »Selbstverständlich.«
    Sie wollten eben Appleforths Büro verlassen, da blieb Jon in der Tür stehen. »Hat Mr. Dean einen Arbeitsplatz hier im Haus?«
    »Ja, Büro Nummer fünf am Ende des Flurs.«
    »Könnten wir da einen kurzen Blick hineinwerfen?«
    Appleforth zögerte, doch in Ermangelung eines überzeugenden

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