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Totenkopf-TV

Totenkopf-TV

Titel: Totenkopf-TV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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locker in die Hose gestopft worden. Unter der Bluse wippten zwei handliche Brüste, wie Ross Beckman mal gesagt hatte. Die Kleine hatte ihn mal auf einem Fest angemacht, und dabei hatte Beckman seine Nachforschungen angestellt.
    »Ja, kann sein.«
    »Und?«
    Ross schaute auf das struppige Punkerhaar. »Hör auf, Gina. Geh zu den anderen. Ich will dich hier nicht haben.«
    »Aber früher, da…«
    »Halt den Mund!«
    »Okay.« Sie lächelte breit, bewegte den Kopf, und ihre Metallringe an den Ohrläppchen klimperten. »Das werde ich mir merken. Du kommst nicht mehr ran, Süßer!«
    Der Weltuntergang war es zwar nicht, aber das Heulen und Schreien schien ihn anzukündigen. Urplötzlich waren die Geisterwesen da. Aus irgendeiner Öffnung kamen sie raketengleich geschossen, jagten über die Köpfe der Versammelten hinweg, stiegen gegen die Decke und bildeten dort einen farbigen, wenn auch bleichen Kreis. Gegenseitig fassten sie sich an den Händen. Sie tanzten, sie kreisten, sie schrien, und aus ihren Mäulern drangen Dampfwolken.
    Unwillkürlich hatten sich die Menschen geduckt. Da in den folgenden Sekunden nach dem Auftauchen der Geister nichts passiert war, schauten sie wieder hoch.
    Grauenhaft verzogene Fratzen blickten auf sie nieder. Knochige und teigige Gesichter, leer wirkende, aber dennoch gefüllte Augenhöhlen, in denen der Schrecken zu lesen stand. Die Gestalten flatterten, als wären sie mit alten, bleichen Kleiderfetzen behängt worden, und ihr Kreischen hörte sich an wie eine höllische Melodie. Der Teufel persönlich schien diese Wesen entlassen zu haben, weil er ihrer überdrüssig geworden war.
    Noch bewegten sie sich so schnell, dass kaum festzustellen war, wie viele Wesen unter der Decke herumturnten. Durch die Geschwindigkeit bildeten sie einen Kreis, der im fahlen Licht der Notbeleuchtung wie ein rotierender Kreisel wirkte.
    Aber sie verringerten das Tempo. Unmerklich wurden sie langsamer, so dass ihre Gestalten wieder getrennt wahrgenommen werden konnten. Keiner der verängstigten Zuschauer war geflüchtet. Ein jeder blieb. So schaurig und schlimm man dieses Phänomen auch bezeichnen konnte, eine gewisse Faszination übte es trotzdem aus, und so hatten die Zuschauer die Köpfe in die Nacken gelegt und starrten hoch zur Decke. Manche klammerten sich auch aneinander. Ross Beckman, zum Beispiel, spürte die Hand der Volontärin Gina an seiner Hüfte.
    Und er gehörte zu den ersten, die Unterschiede feststellen konnten. Eine Frau war dabei. Von den Umrissen her musste sie einen langen grünen Rock getragen haben, der so flatterte, als wäre er echt. Das Gesicht der Frau war nur mehr eine knochige Fratze. Den Mund, jetzt ein Maul, hatte sie weit aufgerissen. Dort hing etwas hervor, das man durchaus als eine Zunge bezeichnen konnte, das aber wie das Stück einer abgerissenen Liane wirkte.
    Dieses Wesen hielt die blanken Knochenfüße eines männlichen Geistes umklammert, dessen Geistkörper ein ähnlich schauriges Bild bot. Nur war sein Schädel noch nicht so stark verwest. Er erinnerte an einen gezeichneten Ballon, in dem ein kreisrundes und auch glanzloses Augenpaar schwamm.
    Die anderen beiden waren jünger. Sie besaßen zwar durchscheinende, menschliche Körper, doch sie wirkten wie vom Computer gezeichnete Strichmännchen.
    Diese vier Gestalten fixierten ihre Opfer. Die Schädel hatten sie gedreht, und ein jeder fühlte sich irgendwie von den Blicken getroffen, so dass er Angst bekam.
    An diese Geister hatten sich die Menschen fast gewöhnt. An den fünften nicht. Es war das grüne Gespenst, das sie zuerst überrascht hatte und auch noch vorhanden war.
    Es schoss hervor. Wie eine giftige Wolke drang es aus der Telefonanlage, breitete sich gedankenschnell aus, zog sich dann wieder zusammen und jagte auf die schreckensstarren Leute zu. Das war gleichzeitig das Startsignal für die anderen vier Geister. Sie lösten ihren Kreis auf und bewegten sich mit kaum vorstellbarer Geschwindigkeit auf ihre neuen Ziele zu…
    ***
    Jason Printer sah die Männer verschwinden. Er lehnte an der Wand, versuchte sich zu beruhigen, atmete tief durch und presste in Herzhöhe eine Hand gegen die Brust. Das Herz trommelte regelrecht. Printer verzog das Gesicht. Er dachte daran, dass ihm sein Arzt große Aufregungen verboten hatte. Und für den Fall, dass er trotzdem einmal Herzjagen bekam, hatte ihm sein Arzt Herztropfen verschrieben. Unglücklicherweise war das Fläschchen in seinem Mantel, und der wiederum hing in seinem

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