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Totenkopf-TV

Totenkopf-TV

Titel: Totenkopf-TV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr als anderswo. Nein, ich bin nicht verrückt oder durchgedreht. Was ich gesehen habe, das habe ich gesehen.«
    »Hast du heute schon Pillen genommen?« fragte Molly.
    »Wieso?«
    »Du nimmst sie doch. Ich habe sie gesehen, als deine Handtasche offen war. Mir kannst du nichts vormachen.«
    »Zwei oder drei. Mehr nicht.«
    »Denk immer daran, dieses Zeug aus den Giftküchen der Chemiekonzerne hilft dir nicht wirklich. Deine Probleme musst du ohne Pillen lösen! Hast du verstanden? Keine Pillen oder Aufputschmittel! Du bist selbst für deinen Zustand verantwortlich.«
    »Aber das Gesicht war da!«
    »Wir reden später darüber.« Molly schaute hoch zur Uhr. »Ich muss dich schminken, sonst verpasst du noch deinen Auftritt, Kindchen.«
    »Dann fliegen wir beide.«
    »So weit könnte es im schlimmsten Fall kommen.«
    Ellen war noch nicht soweit. »Okay, Molly, du glaubst mir nicht«, sagte sie mit hektisch klingender Stimme. »Das kann ich auch nicht verlangen. Es ist verrückt, was ich da gesehen habe. Aber ich will dir etwas zeigen, so viel Zeit muss bleiben.« Ellen griff in die Handtasche und holte den Brief hervor. »Lies ihn, Molly! Lies ihn!«
    Die Garderobiere nahm ihn entgegen. Es dauerte nur Sekunden, da bekam ihn Ellen von ihr zurück. »Was sagst du denn, Molly? Los, rede! Ich will Bescheid wissen.«
    »Der ist echt?«
    »Ja. Echter kann er überhaupt nicht sein. Ich habe ihn heute morgen mit der Post bekommen.«
    Molly blieb gelassen. »Bekommst du häufiger solche Briefe?«
    »Nein.«
    »Darüber kann ich nur lachen.«
    »Ich nicht, Molly. Ich nicht. Zuerst dieser Brief, dann der Totenschädel, da kommt eines zum anderen. Ich sage dir, Molly, jemand will mich fertig machen…«
    »Das werde ich jetzt!« erklärte die Garderobiere zweideutig.
    »Wieso?«
    »Ich muss dich schminken, Kindchen. Jetzt ist es wirklich höchste Eisenbahn. In einer Viertelstunde musst du in die Kamera lächeln. Dann wirst du alles vergessen haben, und anschließend kommst du zu mir. Ich habe eine gute Tasse Kaffee gekocht, die wird dir schmecken…«
    »Molly!« unterbrach Ellen die Frau.
    »Was ist denn?« fragte die Garderobiere mit gütiger Stimme.
    »Molly, ich habe Angst!« flüsterte Ellen Page. »Furchtbare, schreckliche Angst…«
    ***
    Ich hatte Feierabend.
    Es ist immer ein gutes Gefühl, nichts mehr tun zu müssen, und wenn dieser Feierabend auf einen Freitag fällt, so steigert sich das Gefühl fast zur Euphorie. Falls das Wetter dann noch stimmte, war alles perfekt. Das Wetter stimmte bei mir nicht. Nach der großen Kälte war die Wärme gekommen und hatte Regen gebracht. Zum Glück ergossen sich nur Schauer über London, aber die Temperaturen lagen für Anfang Februar viel zu hoch, so dass kreislaufschwache Menschen schon mit den Tücken des Wetters zu kämpfen hatten. Auch ich fühlte mich nicht gerade fit. Ein bisschen schlaff, wenn ich ehrlich war. Das lag sicherlich nicht am Wetter, sondern an der harten Woche. Zudem war ich an diesem Abend noch länger im Büro gewesen und hatte Berichte geschrieben.
    Suko war zum offiziellen Termin verschwunden. Er und Shao hatten noch etwas vor. Sie wollten einen Theaterbesuch machen. Überhaupt waren die beiden in der letzten Zeit an den freien Abenden oft unterwegs. Ich gönnte es ihnen, sie sollten das Leben ruhig genießen. Die freie Zeit war kostbar genug.
    Ich hätte mein Leben auch gern verschönert, doch an diesem Freitag hatte ich einfach keine Lust, irgend etwas zu unternehmen. Außerdem hatte ich mich mit Glenda gestritten. Es ging da um ein dienstliches Problem, sie spielte beleidigt und ich ebenfalls. Ich drückte mich aus dem Bentley, schloss den Wagen ab und betrat den Fahrstuhl direkt von der Tiefgarage aus. Im Haus war es ruhig. Obwohl zahlreiche Mieter in dem hohen Kasten wohnten, hörte man nur wenig. Ich selbst kannte nur die wenigsten, nicht einmal alle Bewohner auf meiner Etage. Shao und Suko bildeten dabei eine Ausnahme. Die beiden standen vor dem Lift, als ich ihn verließ. Sie wollten nach unten.
    »Hi, John«, sagte Shao und reichte mir die Hand.
    »Jetzt kommst du erst?« fragte Suko.
    »Ich bin eben pflichtbewusster als du.« Ich deutete auf seine neue Jacke. »So etwas kann ich mir nicht leisten. Und teure Theaterkarten erst recht nicht.«
    »Wir haben sie geschenkt bekommen«, berichtigte mich Shao.
    »Glück auch noch. Und was wird gespielt?«
    »Weiß ich nicht«, erwiderte Suko.
    Shao verdrehte die Augen. »Ein Schauspiel. Etwas Modernes. Ein

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