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Totenkünstler (German Edition)

Totenkünstler (German Edition)

Titel: Totenkünstler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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bevor er mit der Uzi zielen konnte. Sein Arm erschlaffte augenblicklich.
    Die Blonde unter ihm war inzwischen über und über mit seinem Blut bedeckt. Sie stieß einen spitzen Angstschrei aus, der in ihrer Kehle festgesessen hatte, seit das Mädchen aus dem Bad tot zusammengebrochen war. Dann begann sie wie von Sinnen zu kreischen.
    Pferdeschwanz ließ die Waffe fallen und brach auf dem blonden Mädchen zusammen. Dieses strampelte und zappelte unter ihm, um sich zu befreien.
    Ohne den Mann oder die Blondine auf der Matratze aus den Augen zu lassen, stieg Fallon über die Leiche des Mädchens hinweg und ging zielstrebig zum Bad. Es war leer.
    »Mann am Boden!«, rief er in sein Helmmikrofon.
    Zwei Sekunden später wurde die Tür zum Schlafzimmer aufgerissen. Team Alpha kam hereingestürmt, unmittelbar gefolgt von Team Beta. Jeder zielte mit seiner Waffe in eine andere Zimmerecke.
    Fallon gab Entwarnung. »Zimmer gesichert.«
    »Haus komplett sicher«, meldete Toro daraufhin von der Tür her.
    Der gesamte Zugriff hatte dreiunddreißig Sekunden gedauert. Leider war er in ein Blutbad ausgeartet.
    Während Robinson und Toro das Pärchen auf der Matratze ins Visier nahmen, kümmerte sich Fallon um den am Boden liegenden Grimshaw.
    »Grimshaw!«, rief er, als er neben ihm auf die Knie ging.
    Keine Reaktion. Grimshaws Hals war voller Blut.
    »Scheiße«, fauchte Fallon und nahm Grimshaws Kopf in die Hände. »Warum bist du nicht ins Bad gegangen? Ich hatte hier doch alles im Griff, Junge.«
    Fallon fühlte Grimshaws Puls.
    Nichts.
    Eine Schrotflinte vom Kaliber 12 verschießt Garben aus Bleikugeln. Sobald die Ladung den Lauf verlassen hat, beginnt sie zu streuen. Das bedeutet, dass sich die Kraft der Treibladung auf die einzelnen Schrotkugeln verteilt und die Geschossenergie stark abnimmt. Für Distanzschüsse sind Schrotflinten daher nicht geeignet, aber die große Zahl der Projektile macht sie zur idealen Waffe im Häuser-oder Straßenkampf. Durch Zufall hatte das Mädchen hoch gezielt, so dass der Großteil der Schrotkugeln Grimshaws schusssichere Weste verfehlt und ihn am Hals getroffen hatte. Dort hatten sie Haut, Muskeln, Arterien und Venen zerfetzt. Blut lief aus seinen Wunden wie aus einem aufgedrehten Wasserhahn.
    »Wir brauchen einen Arzt hier drin!«, schrie Fallon in sein Mikrofon, während er bereits mit der Herzmassage begann. Er wollte nicht wahrhaben, was er bereits wusste. Sie konnten nichts mehr für ihn tun.
    »Verdammte Scheiße!«, brüllte Fallon, ohne Grimshaws leblosen Körper loszulassen. Grimshaws Augen waren noch geöffnet.
    Team Beta war zwischenzeitlich zur Matratze gegangen, wo das blonde Mädchen immer noch nicht aufgehört hatte zu schreien. Robinson warf einen Blick auf den Mann, der blutüberströmt über ihr lag.
    Sie hatten ihre Zielperson.

113
    »Lassen Sie die Waffe fallen, Detective«, befahl der Totenkünstler, während er Hunter tief in die Augen sah und gleichzeitig Scott Bradley das Elektromesser an die Kehle presste.
    Hunter rührte sich nicht. Er hielt die Waffe fest in der Hand.
    »Sind Sie sicher, dass Sie dieses Spiel spielen wollen, Robert? Ich bin nämlich mehr als bereit dazu.« Erneut wurde das elektrische Messer eingeschaltet, und sein Surren vibrierte durch die Halle wie das Geräusch von tausend Zahnarztbohrern.
    Scott litt solche Todesangst, dass ihm nur ein schwaches Wimmern über die Lippen kam. Er verlor die Kontrolle über seine Blase.
    Noch immer bewegte Hunter sich nicht.
    »Wie Sie wollen.« In einer blitzschnellen Bewegung packte der Totenkünstler Scotts rechte Hand und machte sich mit dem Messer über den Zeigefinger her. Mit erschreckender Leichtigkeit durchschnitten die Klingen Fleisch und Knochen. Der Finger purzelte zu Boden wie eine tote Made. Blut spritzte auf.
    Scott stieß einen rauen Schrei aus und versuchte noch die Hand wegzuziehen, aber es war zu spät. Wo kurz zuvor noch ein Finger gewesen war, befand sich jetzt nur noch eine blutende Wunde. Scott sah aus, als wäre er kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren.
    »Schon gut!«, rief Hunter und hob in einer Geste der Kapitulation die linke Hand. »Also gut, Sie haben gewonnen.« Er sicherte seine Pistole und legte sie auf den Boden.
    Der Totenkünstler schaltete das Messer ab. »Schieben Sie sie mit dem Fuß von sich weg. Und zwar weit weg.«
    Hunter tat wie ihm befohlen und versetzte seiner Waffe einen Tritt. Sie schlitterte über den Betonboden und prallte schließlich neben dem Totenkünstler

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