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Totenkünstler (German Edition)

Totenkünstler (German Edition)

Titel: Totenkünstler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Peiniger hilflos ausgeliefert war, hätte sich dieses Opfer, sofern bei vollem Bewusstsein, problemlos zur Wehr setzen können. Für sein Alter und in Anbetracht der Tatsache, dass einer seiner Lungenflügel nicht mehr voll funktionstüchtig war, befand er sich in guter körperlicher Verfassung.« Dr. Hove deutete auf die abgetrennten Körperteile. »Die Muskeln in seinen Armen und Beinen waren gut ausgebildet, vermutlich hat er regelmäßig Sport getrieben. Sich fit gehalten.«
    »Aber es gibt keine sichtbaren Fesselmarken an den Handgelenken oder irgendwo sonst an den Armen.« Hunter beugte sich vor und betrachtete die Körperteile auf dem Tisch ein wenig genauer.
    »Das stimmt«, räumte die Rechtsmedizinerin ein. »Die Spurensicherung hat auch nichts gefunden, was darauf hindeuten würde, dass das Opfer an den Stuhl gefesselt war oder auf irgendeine andere Art fixiert wurde.«
    »Soll das etwa heißen …«, klinkte sich Garcia ins Gespräch ein, »… dass das Opfer während der gesamten Prozedur bewusstlos war?«
    »Normalerweise wäre das die logische Schlussfolgerung.«
    Hunter bemerkte das Zögern in Hoves Stimme. »Normalerweise?«
    »Der Schlag ins Gesicht hat ihn definitiv bewusstlos gemacht, aber ohne Betäubung hätten die Schmerzen dafür gesorgt, dass er wieder zu sich kommt, sobald der Täter mit dem Schneiden anfängt.«
    »Also muss er betäubt gewesen sein«, schlussfolgerte Garcia.
    »Davon wäre ich – zumindest bis zum Vorliegen der Tox-Ergebnisse – ausgegangen. Wenn das hier nicht gewesen wäre …« Sie deutete auf ein etwa sieben Zentimeter langes Knochenfragment, das auf dem Sektionstisch neben Dupeks Kopf lag.
    Hunter betrachtete es. Seine Kopfhaltung drückte leichte Besorgnis aus. »Wirbelknochen?«
    »Halswirbelknochen«, präzisierte Dr. Hove.
    »Was?« Garcia beugte sich vor, um besser sehen zu können.
    »Ein Teil der Halswirbelsäule«, sagte Hunter.
    »Und was bedeutet das?«
    Dr. Hove wandte sich an Garcia. »Also gut, ich versuche es zu erklären, ohne allzu weit auszuholen. Das hier sind die Wirbel C5 bis C7.« Sie wies erneut auf die Knochenfragmente. »Die Halswirbelsäule besteht aus den Wirbeln C1 bis C7 und befindet sich im oberen Teil der Wirbelsäule.« Sie berührte Garcias Nacken, um ihm die Position im menschlichen Körper zu veranschaulichen. »C1 ist der erste Halswirbel, direkt unterhalb Ihrer Schädelbasis, und C7 ist der letzte, im unteren Bereich des Nackens – da, wo der Rücken anfängt. Dies ist ein extrem empfindlicher Teil der Wirbelsäule, und jede Verletzung kann Lähmungserscheinungen zur Folge haben. Was für welche das sind, hängt wesentlich davon ab, wo die Verletzung sich befindet. Je näher am Schädel, desto sensibler die Stelle und desto umfassender die Lähmung. Können Sie mir bis hierhin folgen?«
    Garcia nickte wie ein Kind in der Schule.
    »Befindet sich die Verletzung ganz oben, in der Region von C1, C2 oder C3, kann sie Tetraplegie hervorrufen – Lähmung und Taubheit der Nerven vom Hals abwärts –, es gibt dann keinerlei sensible und motorische Funktion unterhalb des Halses mehr. Aber bei einer Tetraplegie kann auch das Atmen beeinträchtigt sein, und wenn das der Fall ist, führt sie ohne die Hilfe eines Atemgeräts rasch zum Tod.«
    Hunter spürte sein Herz schneller schlagen, als ihm klar wurde, worauf Dr. Hove hinauswollte.
    »Eine Schädigung an und unterhalb von C4, in der Mitte der Halswirbelsäule« – erneut berührte sie Garcias Nacken – »kann Tetraplegie mit vollständigem Verlust der Sensibilität verursachen, allerdings kommt es hier nur selten zu einer Einschränkung der Atemfunktion.« Sie hielt inne, als müsse sie die Bedeutsamkeit ihrer Worte erst abwägen. »Der Grund, weshalb dieses Stück der Wirbelsäule hier liegt, ist folgender: Beim Enthaupten des Opfers wurde die Wirbelsäule unterhalb von C7 durchtrennt, also im unteren Nackenbereich. Als ich mir aber Kopf und Nacken genauer angesehen habe, habe ich festgestellt, dass zusätzlich das Rückenmark direkt unterhalb von C4 durchtrennt worden war. Das Opfer wurde vom Hals abwärts paralysiert. Es hatte im Großteil seines Körpers keinerlei Empfindung mehr.«
    Garcia spürte, wie ihm kalter Schweiß den Rücken hinabrann. »Moment mal, Doc. Wollen Sie sagen, der Mörder hat absichtlich eine Lähmung herbeigeführt?«
    »Genau das hat er getan.«
    »Wie?«
    »Ich zeige es Ihnen.«
    Dr. Hove griff Dupeks Kopf und drehte ihn um, so dass sie den Nacken

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