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Totenkünstler (German Edition)

Totenkünstler (German Edition)

Titel: Totenkünstler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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ihm ein Buch.
    »Das ist ziemlich gut, Toby. Wird dir bestimmt gefallen.« Alice war viel zu sehr mit ihren Nummern beschäftigt, um zu merken, wie Devlin unauffällig ein Stück Papier zwischen die Buchseiten schob. Wenn jemand in der Lage war, eine Nachricht aus dem Gefängnis nach draußen zu schmuggeln, dann Toby.
    Polizisten waren nicht die Einzigen, die zusammenhielten.

62
    Viele Kenner behaupten, dass der wahre Whiskyliebhaber sein Getränk mit ein wenig Wasser, idealerweise Quellwasser, zu sich nimmt. Die Zugabe von Wasser verhindert, dass der Alkohol die Geschmacksknospen betäubt und einen so um den vollen Genuss bringt. Außerdem hebt Wasser Aroma und Geschmack des Whiskys und bringt seine verborgenen Noten besser zur Geltung. Eine weit verbreitete Faustregel ist, dass man seinen Whisky mit einem fünften Teil Wasser verdünnen sollte. Für diejenigen, die ihren Whisky mit Eis trinken, haben Connaisseurs hingegen nur Verachtung übrig, da das Absenken der Temperatur das Aroma abtötet und das Geschmackserlebnis schmälert.
    Hunter kümmerte sich nicht darum, was andere sagten, ob sie nun Whiskykenner waren oder nicht. Er trank seinen Single Malt nicht deshalb mit einem Schuss Wasser, weil dies die offiziell anerkannte Darreichungsform war, sondern weil er festgestellt hatte, dass einige Whiskys geschmacklich zu intensiv waren, als dass man sie pur genießen konnte. Manchmal nahm er seinen Scotch aber auch mit einem, gelegentlich sogar mit zwei Eiswürfeln. Er mochte das Gefühl, wenn ihm die kühle Flüssigkeit die Kehle hinabglitt.
    Garcia wiederum trank seinen Whisky so, wie er ihn vorgesetzt bekam. An diesem Abend hatten sie beide je einen Würfel Eis im Glas.
    Sie saßen an einem der vorderen Tische im Brennan’s Pub am Lincoln Boulevard – bekannt für seine Schildkrötenrennen am Donnerstagabend und für die große Auswahl an Rock-Klassikern in seiner Jukebox.
    Hunter hatte die Enge ihres Büros nicht länger ausgehalten – ganz zu schweigen von dem morbiden Wandschmuck aus blutigen Tatortfotos und der Gipsnachbildung der Körperteil-Skulptur.
    Sie tranken schweigend. Es gab so vieles, worüber sie nachdenken mussten. Hunter hatte vorher noch mit Dr. Hove telefoniert. Die Tox-Ergebnisse für Andrew Dupek waren da, und ihre Vermutung hatte sich bestätigt: In Dupeks Blut waren Spuren von Propafenon, Felodipin und Carvedilol nachgewiesen worden – derselbe Medikamentencocktail wie bei Derek Nicholson.
    Eine große Frau mit langer blonder Mähne, dem geschmeidigen Körper einer Tänzerin und einem Gang, der ebenso bezaubernd wie verführerisch war, betrat den Pub. Sie trug hautenge Bluejeans, hellbraune Stilettos und eine cremefarbene Bluse, die sie in die Hose gesteckt hatte. Ihre chirurgisch optimierten Brüste dehnten den dünnen Baumwollstoff so stark, dass fast die Knöpfe absprangen. Hunters Blick folgte ihr auf dem kurzen Weg vom Eingang bis zur Theke.
    Garcia feixte seinen Partner an, sagte jedoch nichts.
    Hunter trank noch einen Schluck von seinem Scotch, bevor sein Blick erneut zu der Blondine wanderte.
    »Vielleicht solltest du sie ansprechen«, schlug Garcia vor und deutete mit dem Kopf in Richtung Bar.
    »Was?«
    »Du machst ja schon Stielaugen. Geh doch einfach mal zu ihr rüber und sag hallo.«
    Hunter sah seinem Partner kurz ins Gesicht, bevor er leicht den Kopf schüttelte. »Es ist nicht das, was du denkst.«
    »Natürlich nicht. Trotzdem finde ich, du solltest mal drüber nachdenken.«
    Hunter stellte sein Glas hin und stand auf. »Bin gleich wieder da.«
    Garcia sah seinem Partner verdattert nach, als dieser tatsächlich zur Theke ging und sich neben die Blondine schob, die bereits reichlich männliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Garcia hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass Hunter etwas unternehmen würde, noch dazu so schnell. »Da bin ich jetzt aber gespannt«, murmelte er und setzte sich so hin, dass er optimale Sicht hatte: Dann beugte er sich vor und stützte beide Ellbogen auf den Tisch. Was hätte er in diesem Moment nicht alles für ein Paar bionische Ohren gegeben.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Hunter und stellte sich neben die Blondine an den Tresen.
    Die sah nicht einmal in seine Richtung. »Kein Interesse.« Ihre Stimme war kühl, abweisend und eine Spur arrogant.
    Hunter stutzte. »Wie bitte?«
    »Ich sagte, ich habe kein Interesse«, wiederholte die Frau und nippte an ihrem Drink. Noch immer würdigte sie Hunter keines Blickes.
    Hunter unterdrückte

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