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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Barsois vor, russische Windhunde, also war auch dieser Raum gestern Abend besetzt.«
    Mike rief dem Cop erneut zu: »Hey, bist du gerade beschäftigt? Hol einen Hausmeister. Er soll die Tür aufsperren oder einschlagen.«
    Chet Dobbis zeigte sich zum ersten Mal verärgert. »Wir machen so schnell wir können, Detective. Ich habe Anweisung gegeben, Ihnen alles aufzusperren.«
    »Mr Dobbis«, sagte ich. »Nehmen wir mal an, Talja sei nach der Vorstellung aus irgendeinem Grund in ein anderes Stockwerk gegangen. Wie lange dauert es, bis der Bereich hinter der Bühne leer ist?«
    »Das kommt nie vor. Auf der Bühne der Met läuft der Betrieb praktisch rund um die Uhr. Die Show wird auch heute Abend weitergehen, und wenn sie vorbei ist, dann baut die Bühnencrew das Bühnenbild ab. Anschließend übernimmt die Nachtschicht und baut das Bühnenbild für die morgige Generalprobe auf. Nach der Probe wird es wieder abgebaut und alles für den morgigen Abend hergerichtet. Die Arbeit hört nie auf, hier ist immer was los.«
    »Auch sonntags?«
    »Meistens. Auch wenn wir keine Vorstellung haben, wird geprobt. Außerdem finden hier häufig Wohltätigkeits- und Sonderveranstaltungen statt.«
    Wir bogen um die Ecke und standen vor einer Tür mit der Aufschrift »Künstlergarderoben«. Dobbis trat ein, und wir folgten ihm einer nach dem anderen. An der Wand hing eine Reihe verschlossener Kästen. »Hier bewahren die Hauptdarsteller während der Vorstellung ihre Wertsachen auf. Taljas Geldbörse und ihr Hotelschlüssel sind noch da«, sagte Vicci. »Ich habe einen Zweitschlüssel.«
    Mike nahm dem Agenten den Schlüssel ab, öffnete das Fach und nahm die Gegenstände heraus. »Hier, pass darauf auf«, sagte er zu mir. »Wenn sie heute Abend nicht zum Essen erscheint, werde ich die Sachen asservieren.«
    Direkt vor uns lag eine T-förmige Abzweigung. »Der Rest der Truppe hat seine Spinde in einem anderen Abschnitt des Hauses. Dieser Bereich hier ist nur für die Stars«, sagte Dobbis. »Selbst hier drinnen gibt es eine Rangordnung. Während der Opernsaison haben die Sopranistin und der Tenor die Räume in der Mitte. Bariton, Mezzosopran und Bass sind an der Seite untergebracht. Natalja hatte natürlich diesen Raum.«
    Er führte uns in eine Privatsuite, die keine persönlichen Gegenstände enthielt außer einer Karteikarte an der Tür, auf der mit schwarzem Filzstift Nataljas Name geschrieben stand, und ihren Kleidungsstücken, die an einer Garderobenstange baumelten. Auch in der Toilette und Dusche war nichts. Vicci bot mir den Stuhl vor der Frisierkommode an und setzte sich vor das Klavier, das an der gegenüberliegenden Wand stand. Dobbis setzte sich auf die Sofalehne, Mike und Mercer blieben stehen.
    »Das Haus hat nicht gerade viele Fenster«, sagte Mike. »Was ist hinter dieser Wand?«
    Abgesehen von den fünf riesigen Bogenfenstern zum Vorplatz hinaus, schien die Met ganz und gar in Marmor gepanzert zu sein.
    »Hinter mir ist die Amsterdam Avenue«, sagte Dobbis. »Das hier ist tatsächlich das einzige Fenster des Hauses, das sich öffnen lässt. Als die Company 1966 im Lincoln Center einzog, war Rudolf Bing der Intendant. Seine Lieblingsdiva war Renata Tebaldi, und sie verlangte beim Singen immer nach frischer Luft. Eh voilà - ein Fenster.«
    Im Gegensatz dazu, was Dobbis vielleicht dachte, war Mike weniger an der Geschichte des Hauses interessiert, sondern vielmehr an der Zahl der potenziellen Ein- und Ausgänge.
    »Würden Sie bitte kurz aufstehen?«, fragte Mike den Direktor und wandte sich an Mercer. »Lass die Fensterbank und das Sofa auf Fingerabdrücke untersuchen.«
    Mike hob den Hörer des Wandtelefons neben dem Klavier ab.
    »Das ist nur eine Gegensprechanlage, Detective. Damit kann man keine Außengespräche führen«, sagte Dobbis. »Der Inspizient ruft an, um den Künstlern das Stichwort für ihren Auftritt zu geben. Von hier aus braucht man drei Minuten bis zur Seitenkulisse, und fast sechs bis zum rechten Bühneneingang.«
    Mercer fragte Mike von der Tür aus. »Willst du, dass sich die Spurensicherung als Nächstes hier umsieht?«
    Mike nickte.
    »Dann schau ich mal besser, wo sie stecken.«
    »Also, was hat es mit diesem Joe Berk auf sich?«, fragte Mike, während Mercer das Zimmer verließ. »Woher wissen Sie, dass er gestern Abend hier bei ihr war?«
    »Der Zauberer? Er ist schwer zu übersehen.«
    »Der Zauberer? Was zaubert er?«
    »So nennt er sich gern selbst. Der Zauberer vom Broadway.«
    »Eher ein

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