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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Grenzgeschwindigkeit. Sie stürzte kopfüber und mit gefesselten Händen in den Schacht und prallte mit ungefähr einhundertneunzig Stundenkilometern auf das Belüftungsgehäuse. Schädelbruch, Rippenbrüche, Hüftbruch und schwere innere Verletzungen. Kestenbaum hatte Recht, als er sagte, dass es nicht deine Baustelle sei. Keine Spuren von sexueller Nötigung. Kein Sperma in ihrer Vagina - also werden wir nie erfahren, mit wem sie gestern ihr Schäferstündchen abhielt.«
    »Ist Taljas Mann schon aus England eingeflogen, um die Leiche abzuholen?«
    »Nein. Er sagte dem Leichenschauhausangestellten, dass er und Talja sich vor Monaten getrennt hätten und sie die Scheidung eingereicht hätte. Sie haben oft miteinander gesprochen, aber rein geschäftlich. Er wollte mit der Sache nichts zu tun haben.«
    »Wie steht’s mit ihrem Agenten - wie heißt er noch mal?«
    »Rinaldo Vicci. Er kam ins Leichenschauhaus, um die Leiche zu identifizieren, aber wir warten immer noch auf jemanden, der sich um die Bestattung kümmert. Auch Vicci steht es nicht zu, diesbezüglich Entscheidungen zu treffen. Galinowas Ehemann hat ausgesagt, sie habe ihn vor über einer Woche gefeuert.«
    »Hat er gesagt, warum?«
    »Vicci bestreitet es. Er sagt, sie hätte ihm das öfter angedroht, wenn sie ausflippte, aber der Ehemann behauptet, dass sie es dieses Mal ernst meinte. Er war wegen der Trennung ständig in Kontakt mit Taljas Anwälten, und sie haben es ihm vor einer Woche berichtet. Noch eine Sache, die wir uns ansehen müssen.«
    »Du kannst sie nicht ewig auf Eis liegen lassen, Mike.« Ich biss mir umgehend auf die Zunge.
    »Warum?«, fragte er. »Hat sie was Besseres verdient als Val?«
    Der Tod seiner Freundin, die in eine Bergspalte gestürzt war, war ihm noch immer allgegenwärtig. Er redete jetzt mit einer Bitterkeit, die noch nie zuvor zwischen uns gestanden hatte. Ich gab mir Mühe, unsere enge Freundschaft von früher wiederherzustellen, wobei mir aber allmählich bewusst wurde, dass es sehr lange dauern würde.
    »Wie steht’s mit den Beweisstücken, die ihr ans Labor weitergegeben habt? Die Gegenstände, das Blut und die Haare?«
    »Immer mit der Ruhe, Coop. Heute hat niemand gearbeitet. Man wird sich morgen drum kümmern.«
    »Und die Belegschaft der Met? Habt ihr schon angefangen, sie zu überprüfen?«
    »Sie wissen noch nicht, was ihnen blüht. Wir bekommen Verstärkung aus der ganzen Stadt, um die Vernehmungen durchzuführen, die Vorstrafenregister zu überprüfen, etc. etc. Der Met steht eine regelrechte Belagerung bevor. Was sagst du zu den Morgenzeitungen?«
    »Ich habe schon oft daran gedacht, mich mit meinem Anglistikstudium dort zu bewerben und ihnen beim Verfassen der Schlagzeilen zu helfen. Man kann nur hoffen, dass sie niemandem unter die Augen kommen, der sich etwas aus dem Opfer gemacht hat.«
    Das Pressezimmer im Gericht war vom Boden bis zur Decke mit Titelseiten tapeziert, was ihm den Spitznamen »Schandmauer« eingetragen hatte. Ein medienträchtiger Fall wie der hier könnte sich bestimmt einen der begehrten Plätze sichern.
    »Morgen wird es noch besser, Kid. Du hast Gelegenheit, dir einige der langen weißen Haare unter den Nagel zu reißen, die du dir gestern schon so gern in Joe Berks Büro gekrallt hättest. Hast du Lust auf ein spätnächtliches Rendezvous am Broadway?«
    »Wo bist du? Was ist -«
    »Ein bisschen zu viel Saft auf der Straße, Coop. Berk wurde heute Nacht von einem Stromschlag niedergestreckt.«
    » Was? Joe Berk? Wie ist das passiert?«
    »Er ist vor einer Stunde vor dem Belasco auf eine Kabelschachtabdeckung getreten. Der Verteilerkasten war nicht richtig isoliert.«
    »Aber er ist unser Haupt-«
    »Unfälle passieren nun mal, Kid. In der Stadt wimmelt es von diesen kritischen Stellen, und Joe Berk ist mit seinem fetten Fuß direkt draufgetappt. Manchmal ist das Leben doch gerecht. Die Gelegenheit will ich mir jedenfalls nicht entgehen lassen.«
    »Bist du sicher, dass es ein Unfall war?«
    »Die Wege des Herrn sind unergründlich. Berk ist auf die falsche Stelle getreten und hat dem Staat damit so manchen Ärger erspart. Ich werde mich mal in seiner Wohnung umsehen. Willst du mitkommen?«
    »Holst du mich ab?«
    »Ich bin in zehn Minuten bei dir. Und heb dir fünfzig Cent für die Morgenzeitung auf. Das wird Joe Berks großer Auftritt. Das gefundene Fressen für die Boulevardzeitungen: ein Foto von dem alten Kerl, wie er im Rinnstein liegt - das ist ihr Aufmacher -, und eine

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