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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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gesamten Raum umgab. Die beiden Stockwerke waren von einer farbigen Glaskuppel überdacht. Entlang den Wänden waren Nischen, die mit Ausstellungsstücken aus Napoleons Umfeld gefüllt waren.
    Mike und ich studierten die an den Exponaten angebrachten Messingschilder. In einer Ecke stand eine Statue des kleinwüchsigen Korporals, in den Vitrinen befanden sich seine Schwerter, seine Generalstabskarten und sogar seine Unterwäsche. Eine Chaiselongue aus burgunderrotem Leder mit den kaiserlichen Initialen stand in der Mitte des Raums, und die Wandregale enthielten eine umfangreiche Sammlung an Dramen und Theaterschauspielen.
    Mike ging über die geschwungene Eichenholztreppe nach oben und winkte mir auf halbem Weg zu. »Ich glaube, ich habe das Boudoir des alten Jungen gefunden.«
    Oben gelangte man über einen Flur in ein geräumiges Schlafzimmer. Das große Bett war mit eleganter Bettwäsche bezogen, die mit Berks Monogramm in Wappenform bestickt war.
    An der gegenüberliegenden Wand befanden sich vier Monitore, ähnlich denen des Inspizienten an der Met, aber größer. Mike ging ans Bett, nahm die Fernbedienung und schaltete den ersten Monitor ein. Er zappte durch die Kanäle, bis er das Yankee-Spiel fand.
    »Wenn du mich fragst, verschwenden wir hier unsere Zeit.« Ich schaltete die Nachttischlampe ein und suchte nach Notizen oder Fotos.
    »Zwei zu zwei unentschieden gegen die Sox am Ende des zwölften Inning. Einer ist draußen, Jeter hat’s gerade bis zum zweiten Mal geschafft, und du hast es eilig? Hast du was Besseres zu tun?«
    Er ließ den Fernseher an und schaltete den nächsten Monitor ein. Auf dem Bildschirm erschien eine weiß geflieste Wand, und Mike schien nicht umschalten zu können. Auf dem dritten Monitor war ein ähnliches Bild zu sehen; es sah aus wie eine Aufnahme desselben Raums aus einem anderen Winkel. Wir waren nicht überrascht, als auch der vierte Monitor einen ähnlichen Hintergrund zeigte.
    »Was meinst du? Was sehen wir hier? Glaubst du, dass das seine Theaterhäuser sind?«
    Ich kniete mich vor die Monitore. »Wenn ja, dann schauen wir aber weder auf die Bühne noch in den Zuschauerraum.«
    Mike kam herbei und lehnte sich an meine Schulter. »Was dann?«
    »Das hier sieht aus wie - na ja, wie eine Art Umkleideraum, oder nicht?« Ich zeigte auf eine Spiegelwand, die sich gegenüber einem Waschbecken befand, und eine Kleiderstange, an der ein Kleid und eine Damenbluse hingen. »Und das hier ist ein Badezimmer. Man sieht direkt in die Dusche. Im Hintergrund sind Mosaikfliesen. Sieht aus wie ein Blumenmuster - vielleicht Tulpen. Das Gleiche ist dort auf dem letzten Bildschirm zu sehen.«
    »Der alte Wichser hat die Showgirls beim Umziehen beobachtet.« Mikes Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. »Was für ein perverser alter Knacker!«
    Plötzlich hörten wir ein lautes, knarrendes Geräusch, das von einer Tür neben dem Bett kam. Ich erschrak und packte Mike am Arm.
    »Was ist das?« Ich wollte nicht, dass uns jemand entdeckte, da wir hier eigentlich nichts zu suchen hatten. »Es scheint aus dem Wandschrank zu kommen.«
    Das Geräusch wie von Aufzugskabeln verstummte, und die Tür ging auf. Eine junge Frau trat in das Zimmer und zischte mich an: »Wer zum Teufel sind Sie, und was machen Sie hier?«

12
    »Ich bin Mike Chapman, NYPD. Und das ist Alexandra Cooper. Sind Sie, äh, sind Sie eine Verwandte von Joe Berk?«
    »Sie meinen, ob ich mit ihm verwandt war ? Ja. Mona Berk. Joe war mein Onkel.«
    »Dann möchte ich Ihnen mein Beileid -«
    »Ich werde es an den Rest der Familie weiterleiten. Warten Sie auf die Zeichentrickfilme, oder was machen Sie hier?« Sie stellte sich neben Mike vor die Monitore.
    »Vielleicht können Sie uns sagen, was wir hier sehen? Könnte es sein, dass er versteckte Kameras in Wasch- oder Umkleideräumen seiner Theaterhäuser installiert hat?«
    »Das würde mich nicht überraschen. Joe Berk war ein Schwein.«
    Sie nahm Mike die Fernbedienung aus der Hand und schaltete die Monitore aus. »Ich habe keine Ahnung, wo diese Kameras versteckt sind, und ich weiß noch immer nicht, was Sie beide hier zu suchen haben.« Mona sah Mike an und klimperte mit ihren langen schwarzen Augenwimpern.
    »Reine Routine. Wir haben uns gestern im Rahmen einer Ermittlung mit Ihrem Onkel unterhalten. Da er offensichtlich noch meine Visitenkarte in der Tasche hatte, riefen mich die Cops an, nachdem man ihn in den Krankenwagen verfrachtet hatte. Ms Cooper und ich suchen nach Informationen,

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