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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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gewählte Ausdrucksweise, Detective. Aber Joe Berk irrt sich.«
    »Das sagen Sie ihm lieber selbst, Mr Dobbis. Wissen Sie überhaupt, wer er ist?«
    Dobbis fand Mikes Humor nicht komisch. »Wer er ist oder wer er zu sein glaubt?« Er zupfte an seiner Krawatte und seinem Hemdkragen, bevor er weitersprach. »Talja und ich hatten vor ungefähr zehn Jahren eine Affäre. Lange bevor wir beide verheiratet waren. Weder sie noch ich hatten einen Grund, das zu verheimlichen. Die Sache hat mich ein Vermögen an gelben Rosen gekostet und mir ein Magengeschwür eingebracht, mit dem ich mich noch heute herumärgere. Als Talja beschloss, Schluss zu machen, war es ein wahrer Segen für mich.«
    »Sie hatten nie das Bedürfnis, Ihre Beziehung wieder aufzufrischen?«
    »Nicht im Geringsten, Detective.«
    »Hatten Sie künstlerische Differenzen? Meinungsverschiedenheiten?«
    »Natürlich. Talja bezog alles nur auf sich. Sie war streitsüchtig, und je älter sie wurde, desto ungnädiger wurde sie den jüngeren Tänzerinnen gegenüber, die von den Kritikern gelobt wurden. Ich verbringe unendlich viel Zeit damit, die unterschiedlichen Persönlichkeiten unter einen Hut zu bekommen, anstatt mit jungen Talenten Regiearbeit zu betreiben.«
    Dobbis wollte weitergehen, aber Mike ließ nicht locker. »Haben Sie Talja gestern Abend gesehen, nachdem Joe Berk ihre Garderobe verlassen hatte?«
    »Ich musste mich um den dritten Akt kümmern, Mr Chapman. Die Szene mit dem goldenen Götzenbild aus La Bayadère . Das Bühnenbild muss wegen der Zerstörung des Tempels ausgewechselt werden, und es sind zwei Primadonnen und zwei männliche Solisten gleichzeitig auf der Bühne. Wenn Talja beschlossen hätte, nackt im Brunnen auf dem Vorplatz zu tanzen, wäre es mir egal gewesen. Ich musste dafür sorgen, dass die Vorstellung nahtlos über die Bühne ging. Darf ich?«
    Ich trat zur Seite, um Dobbis vorbeizulassen, und wandte mich dann an Mercer: »Ich schließe mich Mike an. Lasst uns für heute Abend Schluss machen. Vielleicht haben wir morgen die vorläufigen Autopsiebefunde, um unsere Ermittlungen in Schwung zu bringen.«
    »Ist es okay für dich, da hinzugehen?«, fragte Mercer Mike. Es gehörte zu den Pflichten eines Mordermittlers, der Autopsie beizuwohnen. Für Mike wäre es die erste seit Vals Unfall.
    »Ihr zwei verbringt viel zu viel Zeit damit, mich zu analysieren. Ich habe diese Talja nicht gekannt. Es tut mir Leid, dass sie tot ist, aber ich werde mich nicht heulend auf ihr Grab werfen. Seht mich nicht so an, als wäre ich bei den Kollegen vom Autodiebstahl besser aufgehoben! Kommt schon! Ich habe seit Wochen nichts Anständiges gegessen.«
    »Das wollte ich hören. Worauf hättest du Lust?«
    »Nichts, was du befriedigen könntest, Coop. Ich habe eher an Pasta gedacht.«
    »Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr mir deine Sticheleien gefehlt haben. Du beleidigst mich, und ich muss darüber lächeln, so als hättest du mich zum Schulball eingeladen.« Ich hakte mich bei Mike unter. »Ich ruf im Primola an.«
    Wir verließen das Opernhaus durch den Haupteingang und mussten um den ganzen Gebäudekomplex herumgehen, um zu unserem Auto zu gelangen. Wir durchquerten den Central Park und fuhren dann auf der 65. Straße zu einem unserer Lieblingsrestaurants in der Second Avenue.
    Giuliano hatte Mike seit zwei Monaten nicht gesehen. Er umarmte ihn herzlich und führte uns zum ersten Ecktisch, alle Paare ignorierend, die für einundzwanzig Uhr reserviert hatten und sich an der Bar drängten.
    Adolfo nahm unsere Bestellung entgegen und entkorkte eine Flasche Tignanello auf Kosten des Hauses. Wir kannten alle die erlesene Speisekarte, entschieden uns aber für die leckere Hausmannskost, die im Primola samstagabends angeboten wurde - frittierte Zucchini als Vorspeise und drei Portionen Spagetti mit Fleischbällchen.
    Ich konnte nach einem langen Arbeitstag noch so müde sein - wenn wir drei zusammen waren, erwachten meine Lebensgeister. Im Verlauf meiner jahrelangen Tätigkeit als Ermittlerin für Sexualverbrechen hatte ich emotionalen Halt bei meiner Familie und meinen Freunden gefunden. Meine ehemaligen Mitbewohnerinnen vom Wellesley-College, meine Lerngruppe während des Jurastudiums an der Universität von Virginia und meine Anwaltskollegen, mit denen ich in der Staatsanwaltschaft Schulter an Schulter kämpfte - sie alle halfen mir, trotz alledem meinen Glauben an das Gute im Menschen zu bewahren.
    Aber die Freundschaft mit Mike und Mercer war etwas

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