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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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werde Ihr Gesuch ablehnen, und zwar jetzt und sofort. Sie können nicht erwarten, dass die Polizei den Geist wieder in die Flasche sperrt. Da Ihre Kollegin nie ersucht hat, das Profil aus der Datenbank zu entfernen, werde ich Ihren Antrag ablehnen und der Polizei gestatten, mit den Ermittlungen fortzufahren.«
    »Mit Verlaub, Euer Ehren, aber warum dann die Vertagung?«
    »Mit Verlaub, Mr Abramson, ich würde vorschlagen, Sie lassen mich ausreden. Ich halte es für notwendig, das Risiko abzuwägen, würde man Mr Carido auf freiem Fuß lassen. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, bezieht sich Ihr Gesuch auf die Frage, ob es rechtens ist, dass sein Profil in der Datenbank gespeichert ist, nicht auf die Rechtsgültigkeit des DNA-Treffers.«
    »Ja, aber -«
    »Wenn ich die potenzielle Gefahr für die Öffentlichkeit gegen den potenziellen Schaden für Ihren Mandanten abwäge, müsste ich zu Gunsten der Verwendung der Gendatenbank entscheiden, damit er so bald wie möglich aus dem Verkehr gezogen werden kann. Er wird seine Chance vor Gericht bekommen.«
    »Und die Vertagung?«
    »Die von Ihnen erbetene Lösung war in diesem speziellen Fall eher extrem, finden Sie nicht auch? Aber Ihr Gesuch wirft einige wichtige Fragen auf, was die momentane und zukünftige Verwendung der Verdächtigendatenbank angeht und ob es einen angemessenen Mechanismus gibt, um eine Probe zu löschen, die dort nichts mehr zu suchen hat. Ich würde gerne ein bisschen recherchieren und mich über die Fälle informieren, die Sie erwähnt haben. Vielleicht könnten Sie beide zur Untermauerung Ihrer Position einen Schriftsatz einreichen? Dafür gebe ich Ihnen noch das Wochenende über Zeit.«
    Das hatte mir gerade noch gefehlt! Wenn ich am Wochenende etwas noch weniger machen wollte, als einen Schriftsatz in dieser Angelegenheit zu verfassen, dann war das, Joe Berks Bettpfanne zu leeren.
    »Und noch etwas, Miss Cooper«, sagte McFarland. »Ich hätte gerne, dass Sie in der Gerichtsmedizin anrufen. Richten Sie den Serologen aus, der Staatsanwaltschaft oder Polizei in den nächsten zehn Tagen keine Übereinstimmungen mit der Verdächtigenkartei zu melden - bis ich meine Entscheidung verkündet habe. Keine Daten von entlasteten Verdächtigen oder von so genannten freiwilligen Genproben.«
    »Aber, Euer Ehren -«
    McFarland ließ mich nicht ausreden. »Das ist jetzt nicht fürs Protokoll bestimmt«, sagte sie dem Stenografen, während sie einen Ärmel ihrer schwarzen Robe zurückschob. »Hör zu, Alex, bevor du dich aufregst - über wie viele Fälle reden wir hier?«
    »Vielleicht dreißig, vielleicht einhundert pro Woche, über die ganze Stadt verteilt.«
    »Das betrifft alle Fälle, in denen Beweismaterial vorliegt und mit der Datenbank abgeglichen werden kann, richtig?«
    Ich bejahte.
    »Und Treffer? Davon gibt es doch höchstens fünf pro Woche.«
    »Richtig. In manchen Wochen zwei, manchmal gar keinen. Fünf wäre schon ein Geschenk des Himmels.«
    »Also, dann mach keinen Ärger. Holt Ramon Carido von der Straße, und gib mir Zeit, damit ich mir über die größeren Zusammenhänge Gedanken machen kann.«
    »Dann geben Sie mir zwei Wochen, Euer Ehren«, sagte Abramson. »Ich möchte mich mit meinen Kollegen beraten. Wir würden gern noch mehr Schriftstücke einreichen.«
    Abramson und ich versuchten beide auszuloten, was die Vertagung für ihn bedeutete. McFarland war keine salomonische Richterin; solange sie ihr Urteil juristisch begründen konnte, scheute sie sich nicht, eindeutig Stellung zu beziehen, mochte ihre Position noch so umstritten sein. Sie erlaubte mir zwar, nach Carido zu fahnden, aber möglicherweise tat sie damit auf lange Sicht Abramson einen Gefallen.
    »Das geht wieder zu Protokoll. Miss Cooper, in zwei Wochen, zehn Uhr?«
    »Ja, Euer Ehren.«
    Mercer verließ mit mir den Gerichtssaal. »Was denkst du? Worauf will sie hinaus?«
    »Ruf das Pressebüro an. Sie sollen die Fahndung rausgeben. Ich habe keine Ahnung, was sie beschließen wird, aber wenigstens können wir in der Zwischenzeit diesen Wahnsinnigen von der Straße holen.« Das Pressebüro konnte eine Fahndungsbeschreibung rausgeben, und die Polizei konnte anfangen, die Parks und Obdachlosenheime nach Ramon Carido abzusuchen. »Ich muss jemanden in der Berufungsabteilung finden, der mir bei dem Schriftsatz hilft.«
    »He, Alex.« Ron Abramson zupfte mich am Ellbogen. »Haben Sie heute Abend nach der Arbeit Zeit auf einen Drink?«
    »Sie meinen wohl, ich habe jetzt, wo ich meine

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