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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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ich.
    »Genau. Rief Alkit ihn in der Türkei an, und Sengor rief den Rechtsvertreter zurück, somit hielten sie die Illusion aufrecht, dass er noch in der Stadt sei. Er meint wohl, du könntest ihn im Ausland nicht belangen, und die Presse würde von der ganzen Sache nichts mitbekommen. Er denkt, die türkischen Behörden werden nichts davon erfahren, und er kann seine Lizenz behalten, um dort Medizin zu praktizieren. Anscheinend hat er noch nie von Interpol gehört.«
    »Wo habt ihr diesen Alkit festgenommen?«
    »Jemand von der Rechtsabteilung hat uns in Sengors Wohnung gelassen. Dr. Alkit war im Schlafzimmer und packte gerade einige Sachen von seinem Kumpel in Kartons. Neben der Tür stand eine Kiste mit Videos.«
    »Videos? Was meinst du damit?«
    »Heimvideos, Alex. Videos, die Dr. Sengor selbst aufgenommen hat.«
    »Pornos?«
    »Schlimmer. Gegenüber einem der Betten war eine Kamera im Bücherregal versteckt. Eine ganz normale Videoausrüstung, die er zwischen zwei medizinischen Nachschlagewerken aufgebaut hatte. Dr. Alkit hat sie gerade abmontiert, als wir in die Wohnung kamen. Ich habe die Kassette in den Videorekorder eingelegt. Sengor hat sich dabei gefilmt, wie er Jean Eaken vergewaltigt hat.«
    »Die Arme. Was -«
    »Sie sieht aus wie tot. Sie ist vollkommen weggetreten, völlig reglos. Man kann es kaum anschauen, Alex. Es ist wie -«
    »Ich weiß, Mercer. Ich habe so etwas schon gesehen. Als würde er eine Leiche vergewaltigen.«
    »Genau. Ich nehme die Kiste mit den Videos gleich mit. Neununddreißig Stück. Alle datiert und etikettiert. Manche wurden hier, manche in der Türkei aufgenommen. Man erkennt es an der Umgebung und der Hintergrundmusik im Radio. Wenn auf allen Kassetten das Gleiche drauf ist, hast du es noch mit viel mehr Opfern zu tun.«
    »Und Dr. Alkit? Wie lautet die Anklage?«
    »Beihilfe zur Flucht«, sagte Mercer. »Und Manipulation von Beweismaterial. Mit dieser Videokassette als Beweisstück kommt dein Arzt für lange Zeit hinter Gitter. Alkit flennt wie ein Kleinkind. Er wollte seinem Freund ja nur helfen. Aus irgendeinem komischen Grund ist er der Meinung, dass das Verhalten seines Freundes in der Türkei kein Verbrechen darstellt.«
    »Aber nur, weil man in der Türkei Dr. Sengor wahrscheinlich sein bestes Teil abschneiden würde, wenn man davon erführe. Ich sage besser dem Bezirksstaatsanwalt Bescheid, worauf er sich einstellen muss. Ruf mich vom Dezernat aus wieder an.«
    »Wird gemacht. Ich will mir noch ein paar Videokassetten ansehen, um herauszufinden, ob auf den anderen das Gleiche zu sehen ist.«
    »Lass erst Duplikate anfertigen. Ich will nicht, dass die Originale beschädigt werden.« Man musste mit Kopien der Bänder arbeiten, damit das Anhalten, Weiterspulen, Zoomen und andere Abnutzungserscheinungen nicht die Originalbeweise beschädigten.
    Ich rief Rose Malone an, um ihr zu sagen, dass ich noch heute mit Battaglia sprechen müsse.
    »Kommen Sie in einer Viertelstunde vorbei. Bis dahin wird sein Gespräch mit der Geldwäscheabteilung beendet sein.«
    »Wie wird er danach gelaunt sein?«
    Rose war seit Menschengedenken Battaglias Sekretärin und das beste Barometer für die Stimmungen des Bezirksstaatsanwalts. »Genau so, wie Sie ihn haben wollen. Die Abteilung hat einen Drogenring zerschlagen, und von dem Geld, das bei der Razzia beschlagnahmt wurde, verbleiben ungefähr 1,2 Millionen Dollar in unserem Budget. Nichts kann ihm die gute Laune verderben.«
    Auf dem Weg zu Battaglias Büro schaute ich in der Berufungsabteilung vorbei, um bei dem Schriftstück im Fall Carido um Mithilfe zu bitten und unseren Auslieferungsvertrag mit der türkischen Regierung einzusehen. Battaglia schätzte es nicht, wenn man nicht bestens vorbereitet zu ihm kam. Danach tratschte ich mit Rose über die neuesten Büroaffären - in unserem kleinen Dorf mit sechshundert, meist jungen Anwälten, Hunderten von Angestellten und Tausenden von Cops, die jeden Tag ein und aus gingen, waren Affären an der Tagesordnung.
    Als der Leiter der Geldwäscheabteilung aus Battaglias Büro kam, hatte er eine Zigarre im Mund und blies mir Rauchringe ins Gesicht. »Meine erste Cohiba, Alex. Erstaunlich, was eine Million Dollar für meine Karriere tut. Sie sollen reinkommen.«
    Battaglia nahm den Zigarrenstummel nicht aus dem Mund. »Ich hoffe, Sie sind nicht gekommen, um mir den Nachmittag zu verderben. Bis jetzt hätte er nicht besser sein können.«
    »Dann fange ich mit den guten Neuigkeiten an. Wir haben

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