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Totenmal

Totenmal

Titel: Totenmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Lykk
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Den trägt er sogar im Sommer!«
    Â»Ich hab ihm übrigens wegen der Rumballerei bei euch durch die örtlichen Kollegen eine mündliche polizeiliche Verwarnung zukommen lassen. Ansonsten ist er, jedenfalls nach meinen Recherchen, kein polizeibekannter Gauner.«
    Â»Er sieht aber so aus. Im Bad liegt sein Rasierapparat. Ich weiß gar nicht, wozu er den braucht, er hat doch so einen Macho-Drei-Tage-Bart. In den Kleiderschränken habe ich gar nicht nachgesehen. Wahrscheinlich liegen da auch noch seine Slips rum.«
    Â»Slips?«
    Â»Enge Dreieckshöschen«, sagte sie angeekelt.
    Â»Woher weißt du, dass er so was trägt?«
    Â»Er ist damit durchs Haus gelaufen! Stell dir das vor!«
    Â»Lieber nicht. Aber warum ist er damit durchs Haus gelaufen?«
    Â»Na ja, nicht durchs Haus, aber über den Flur!« Sie schien sich zu schütteln.
    Sie machte eine Pause. Malbek spürte, dass sie über etwas nachdachte.
    Â»Ich verstehe das nicht«, sagte sie schließlich.
    Â»Was denn?«
    Â»Wieso hat Mama seine Sachen nicht längst zusammengesucht, in einen Sack gesteckt und vor die Tür gestellt?«
    Â»So würdest du das vielleicht machen. Aber meistens läuft es anders. Ich hab von einem Kollegen gehört, dessen Ex angerufen hat, weil ihr die Kochlöffel in der Küche eingefallen sind, die sie beim Auszug aus der gemeinsamen Wohnung vergessen hat. Also, besser ist, alles gleich in einen Sack zu stecken und vor die Tür zu stellen. Schöne Grüße an Mama. Wir haben es leider auch nicht gemacht, sondern wochenlang um die Sachen gestritten.«
    Â»War dein Kollege, von dem du eben sprachst, Frau Hoyer?«
    Â»Wie kommst du denn darauf? Außerdem sagte ich ›Kollege‹ und nicht ›Kollegin‹ .«
    Â»Ich finde sie übrigens sehr nett.«
    Â»Ja, das ist sie auch. Ich hab gesehen, dass ihr euch gut verstanden habt«, sagte Malbek.
    Â»Woran hat man das gemerkt?«
    Â»An eurer Körpersprache. Ich hab euch vom Küchenfenster aus beobachtet.«
    Â»Kommissar Papa. Aber sag mal, willst du mit ihr nicht mal ins Kino gehen?«
    Malbek lachte auf. »Das empfiehlst du mir jedes Mal, wenn du eine Bewerberin siehst. Nein, ich glaube, ich will weder ins Kino noch sonst irgendwohin gehen. Wär auch nicht so gut, sie ist schließlich meine Mitarbeiterin.«
    Â»Na ja, du würdest sonst Schwierigkeiten kriegen, das ist schon mal klar. Sag mal, du hast doch den Fall mit diesem Nagelmörder, oder?«
    Â»Wieso fragst du?«
    Â»Katrin hat mir die Geschichte erzählt. Stand in der Zeitung. Krass!«
    Â»Du hast ihr hoffentlich nicht erzählt, dass dein Vater da ermittelt?«
    Â»Nein, ich bin doch nicht blöd!«
    Â»Und wann geht’s los mit dem Umzug? Wenn ich das rechtzeitig weiß, kann ich helfen. Wo ist das überhaupt?«
    Â»Schleswig, Flensburger Straße. Hausnummer kann ich mir noch nicht merken. Aber wir haben schon alles hier! Janni hat einen Kombi mit Anhänger. Wir haben nur drei Touren gebraucht und waren durch damit.«
    Â»Wer ist Janni?«
    Â»Kennst du nicht. Stell dir vor, ich hätte meine Sachen nach dem verunglückten Umbau jetzt wieder in Regale und Schränke einräumen müssen! Das hätte mir sowieso gestunken. So hatte ich doch fast alles noch in den Kartons.«
    Â»Wenn du in drei Monaten nach Århus umziehen musst, geht das Theater wieder los!«
    Â»Dann sag ich dir rechtzeitig Bescheid. Dann wird das kein Stress.«
    Â»Dein Wort in Gottes Ohr. Und was hat Mama gesagt, als ihr mit den Kartons durchs Haus gelaufen seid?«
    Â»Wir haben es gemacht, als sie nicht da war.«
    Â»Und wann war das?«
    Â»Heute Vormittag. Da war sie bei der Arbeit.«
    Â»Dann warten wir mal ab, wie sie auf dein leeres Zimmer reagiert.«
    Â»Es ist nicht leer. Die Möbel hab ich fast alle dagelassen. Nur die Regale hab ich mitgenommen, wegen der vielen Bücher. Ich ziehe nämlich in ein möbliertes Zimmer. Susu ist für neun Monate nach Norwegen gezogen, so lange kann ich hier notfalls wohnen. Ihre Regale und Schränke sind leer. Also kann ich hier sofort einräumen. Und Mama hat genug zu tun mit ihrem neuen Ex. Das wird für mich schon keinen Stress geben.«
    Â»Schön hast du das gesagt. Neuer Ex. Muss ich mir merken. Wo bist du jetzt überhaupt?«
    Â»Schon in der Flensburger Straße. Katrin hilft mir gerade beim

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