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Totenmal

Totenmal

Titel: Totenmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Lykk
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Augenbrauen an.
    Â»Du meinst unser traditionelles Grillfest auf dem Flakbunker in Laboe, das schon lange überfällig ist, Herbert«, sagte Lüthje. »Ich hab es nicht vergessen, aber wir werden es nach dem Abschluss dieses komplexen Falles umso besser feiern können.«
    Â»Dein Wort in Gottes Ohr«, sagte Dr. Brotmann und zwinkerte Malbek wieder zu. Die Seitenscheibe fuhr hoch. Dr. Brotmann griff auf den Beifahrersitz, biss in ein Brötchen und fuhr, mit dem Brötchen in der Hand winkend, vom Parkplatz.
    Â»Ein partysüchtiger Gerichtsmediziner«, sagte Malbek, während sie ihm nachsahen.
    Â»Er frühstückt«, bemerkte Lüthje neidisch.
    Â»Er hat auch das letzte Mal in Eckernförde gegessen«, sagte Malbek. »Ich glaube, er braucht immer so was wie einen Leichenhappen.«
    Â»Vielleicht wären wir in seinem Job auch vergnügungssüchtig«, sagte Lüthje. »Die einzige Möglichkeit, dabei nicht durchzudrehen. Ich glaube, er war einfach nur beschwipst. Restalkohol von seinem privaten Treffen. Nachdem er bei der Leiche war, hat er sich ja zusammengerissen.«
    Â»Sagtest du nicht mal, dass ihr euch seit der Kindheit in Laboe kennt?«, fragte Malbek.
    Â»Ja, und?«
    Â»War er immer so verrückt?«
    Â»Beim Spielen ist er vor unseren Augen mal in ein Bunkerloch gefallen«, sagte Lüthje. »Wir anderen sind abgehauen und haben später im Dorf die Polizei angerufen. Wir haben ihn einfach da unten allein gelassen. Als ich ihn vor ein paar Jahren zufällig wiedertraf, hat er mir das verziehen.«
    Malbek wollte Lüthje noch fragen, ob sie damals in derselben Schulklasse waren und wie es dann weiterging, aber Lüthje sah nicht so aus, als ob er Lust hätte, mehr darüber zu erzählen. Er stand immer noch gedankenverloren da und sah Dr. Brotmanns Volvo nach, der allerdings schon längst außer Sichtweite war.
    Malbek nahm sein Handy. »Wer steht morgens früher auf? Männer oder Frauen?«
    Â»Frauen natürlich!«, antwortete Lüthje. »Was hast du vor?«
    Vehrs brauchte seinen Schlaf vielleicht mehr, dachte Malbek. »Hör einfach zu«, sagte Malbek.
    Er wählte Hoyers Handynummer. »Malbek hier, Frau Hoyer, sind Sie schon wach?«
    Â»Nicht so richtig. Ist was passiert?«
    Â»Kann man sagen. Ich bin mit Lüthje in Schleswig in der Nähe des Wikingturms. Dr. Brotmann hat uns eben bestätigt, dass unser Nagelmörder wieder zugeschlagen hat. Im buchstäblichen Sinne.«
    Â»Nein …« Hoyer schien einen erstickten Laut von sich zu geben oder hielt das Handy zu, um mit jemandem zu sprechen. Dann raschelte es und sie war wieder da. »Sollen wir kommen?«, fragte sie.
    Â»Nicht nötig, es sind genug Kollegen da. Aber ich möchte Sie bitten, so bald wie möglich die Kollegen in Hamburg anzurufen, die heute bei der Leasingbank die Unterlagen über Peter Arens’ Leasingverträge abholen sollten. Können Sie mir folgen?«
    Â»Ich bin hellwach!«
    Â»Okay. Falls die Hamburger Leasingbank heute doch Schwierigkeiten macht … und ich halte das für gut möglich, weil sie sich inzwischen vielleicht mit der Rendsburger Bank abgesprochen haben … also, falls die heute die Herausgabe der Akten doch verweigern, sollen die Hamburger Kollegen denen Folgendes sagen: Ein zweiter Mord, der auf das Konto des Nagelmörders geht, ist diese Nacht geschehen. Wir müssen davon ausgehen, dass es sich um einen Serienmörder handelt. Falls die Banker mauern, kommen wir mit einem Durchsuchungsbeschluss wieder. Dann aber würde die Presse möglicherweise Wind von der Sache bekommen, unseren Aufmarsch vor dem Gebäude ablichten und ausführlich darüber berichten und viele Fragen stellen. Jetzt haben die noch die Möglichkeit, es ohne großes Mediengetöse ablaufen zu lassen. Verstehen Sie, der Kampf um einen Durchsuchungsbeschluss kostet uns wieder Zeit. Inzwischen kann der dritte Mord geschehen sein, der dann von der Hinhaltetaktik der Leasingbank mitverschuldet wurde. Das alles sollen die Kollegen in Hamburg den Bankern mitteilen, wenn die sich sperren. Haben Sie sich das notiert?«
    Â»Hab ich, ich hab noch ein paar Stenokenntnisse parat!« Hoyer klang jetzt wirklich wach.
    Â»Und noch etwas: Sobald die Kollegen die Akte in Händen haben, sollen sie auf das nächstliegende Revier fahren und die gesamte Akte per Fax an

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