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Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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sah Metallnieten, die sich durch das Plastik drückten.
    Ryan und ich trafen Charbonneau in Schwartz’s Delicatessen am Boulevard St. Laurent. Ich hatte zwar keinen Hunger, Ryan meinte aber, etwas zu essen wäre gut für unsere Konzentration.
    Wir bestellten alle drei dasselbe. Sandwich mit magerem Rinderschinken. Essiggurke. Pommes. Cott’s Kirschlimonade.
    Beim Essen brachten wir uns gegenseitig auf den neuesten Stand.
    »Doc LaManche hat Fingerabdrücke von der Leiche genommen, die nicht Menards ist. Sie entsprechen denen auf dem Brieföffner. Luc ruft eben im Land der Früchte und Nüsse an.«
    »Wann wurden die Abdrücke ins kalifornische System eingegeben?«, fragte Ryan.
    »Am Freitagabend.« Charbonneau biss von seinem Sandwich ab, wischte sich Senf aus dem Mundwinkel. »Wenn aus Kalifornien nichts kommt, jagt er sie durch das kanadische System und die restlichen Bundesstaaten.«
    Ryan erzählte Charbonneau, was Feldman herausgefunden hatte.
    »Dieser Kerl war ein verdammter Sadist.« Charbonneau nahm seine Essiggurke in die Hand. »Hat Fotos von seinen Partys gemacht, damit sein Pimmel auch später noch prickelt.« Charbonneau aß die Gurke und trank seine Limonade aus. »Die Aufnahmen in seinem Album wirken wie aus der Amateurrubrik eines Pornomagazins. Die perverse Sau versuchte, mit seiner Kunst das Leben nachzubilden.«
    »Haben Sie auch Fotos von ›D‹ gefunden?« Meine Stimme klang, als würde sie nicht mir gehören.
    Ein knappes Nicken. »Eine ziemlich gute Aufnahme des Gesichts. Luc gibt sie an alle Dienststellen in Kanada und südlich der Grenze weiter.«
    »Wo waren die Heimvideos?«
    »Bei den Pornokassetten.«
    »Haben Sie sie dabei?«
    Charbonneau nickte.
    »Bei euch oder bei uns?«
    »Unser Scheißrekorder ist mal wieder kaputt.« Charbonneau zerknüllte seine Serviette und warf sie auf den Teller.
    »Wir haben einen Apparat in unserem Besprechungszimmer«, sagte ich.
    »Dann schauen wir sie uns an.« Ryan schnappte sich die Rechnung.
    »Das bringt doch etwas Sonne in den Tag.« Charbonneau schob seinen Stuhl zurück.
    Mein Sandwich lag noch unberührt auf dem Teller.
     
    Es war schlimmer, als ich es mir hätte vorstellen können. Mädchen, an den Armen aufgehängt. Die Hände an die Füße gefesselt. Mit gespreizten Beinen. Immer mit Kapuze. Immer passiv.
    Ryan, Charbonneau und ich schauten stumm zu. Hin und wieder räusperte Charbonneau sich, bewegte die Füße, verschränkte die Arme neu. Hin und wieder griff Ryan nach einer Zigarette, erinnerte sich dann und trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte.
    Einige Szenen waren zitterig, wie mit einer Handkamera aufgenommen. Andere waren ruhig, wahrscheinlich von einem Stativ oder einer anderen festen Position aus aufgenommen.
    Die Kassetten waren von eins bis sechs durchnummeriert. Wir hatten uns den Großteil der ersten angesehen, als Claudel hereinkam.
    Drei Köpfe drehten sich.
    »Tawny McGee.« Claudel sah aus, als hätte er in eine Zitrone gebissen.
    Ich drückte auf PAUSE.
    »›D‹?«, fragte ich.
    Ein knappes Nicken. »Wurde neunundneunzig von den Eltern als vermisst gemeldet.«
    »Wo?«
    »Maniwaki.«
    Claudel schob ein Fax über den Tisch. Charbonneau warf einen schnellen Blick darauf und reichte es dann Ryan, der es mir gab.
    Meine Kopfhaut kribbelte.
    Ich sah in das Gesicht eines Kindes. Runde Wangen. Zöpfe. Augen, die abenteuerlustig, neugierig, schelmisch schauten.
    Ein Racker. Meine Mutter hätte dieses Kind einen Racker genannt.
    Wie sie mich genannt hatte.
    Wie ich Katy nannte.
    Ich überflog die Beschreibungsmerkmale.
    Tawny McGee verschwand, als sie zwölf Jahre alt war.
    Ich schluckte.
    »Sind Sie sicher, dass das ›D‹ ist?«
    Claudel schob ein zweites Fax über den Tisch. Ich nahm es zur Hand. Es war die Anfrage, die er losgeschickt hatte.
    Das Gesicht auf dem Foto war eine gespenstische Version dessen, das ich eben gesehen hatte. Älter. Dünner. Ein Ausdruck völliger Hoffnungslosigkeit.
    Nein. Das stimmte nicht. Tawny McGees Gesicht drückte überhaupt nichts aus.
    »Haben Sie irgendwas über den Mistkerl, der sie gefangen gehalten hat?«, fragte ich, die Stimme angespannt vor Wut.
    »Ich arbeite daran.«
    »Haben Sie die Familie McGee angerufen?«
    »Darum kümmert sich Maniwaki.«
    »Wo zum Teufel ist Stephen Menard?« Meine Stimme wurde mit jeder Frage schriller. »Könnte Menard an dieser Sache beteiligt gewesen sein? Könnten Menard und dieser Kerl im Team gearbeitet haben? Hat die SIJ in diesem Haus

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