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Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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und schaute auf die Anzeige. Fünf Uhr fünfzehn. Warum hatte ich den Wecker auf fünf Uhr fünfzehn gestellt?
    Ich drückte auf den Knopf.
    Die Musik lief weiter.
    Langsam dämmerte es mir.
    Ich hatte den Wecker gar nicht gestellt.
    Es war nicht der Wecker.
    Ich warf die Decke zurück und stürzte zu meiner Handtasche.
    Sonnenbrille. Brieftasche. Make-up. Scheckbuch. Kalender.
    »Verdammt!«
    Frustriert kippte ich die Tasche einfach um und zog mein Handy aus dem Haufen.
    Die Musik brach ab. Das Display zeigte mir, dass ich einen Anruf verpasst hatte.
    Wer zum Teufel rief um fünf Uhr morgens an?
    Katy!
    Mit pochendem Herzen drückte ich ANRUFERLISTE.
    Annes Handynummer.
    Omeingott!
    Ich drückte OPTIONEN, dann RÜCKRUF.
    » Es tut uns Leid. Der Teilnehmer, den Sie angewählt haben, ist nicht … «
    Es war dieselbe Nachricht, die ich seit Freitag immer wieder hörte.
    Ich schaltete ab und schaute mir die Anrufdetails an. Das Datum von heute – 5:14:44.
    Der Anruf war von Annes Handy gekommen. Aber Annes Handy war nicht eingeschaltet.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Anne hatte gewählt und dann den Apparat ausgeschaltet? Die Batterie hatte ihren Dienst versagt? Sie war plötzlich in ein Funkloch geraten?
    Hatte jemand anderes Annes Handy benutzt? Wer? Warum?
    Ich tippte noch einmal auf OPTIONEN, wählte NACH-RICHT SENDEN, schrieb »Ruf mich an!« und drückte SEN-DEN.
    Ich wählte eine andere Nummer. Tom antwortete nach dem vierten Klingeln mit verschlafener Stimme.
    Anne war nicht bei ihm. Er hatte noch nichts von ihr gehört, und auch keiner der Freunde, die er angerufen hatte.
    Ich warf das Handy aufs Kissen. Normalerweise lege ich den Apparat nachts auf das Nachtkästchen, aber im Stress der Ereignisse hatte ich es vergessen. Ich hatte das verdammte Ding in meiner Handtasche gelassen. Ein kleiner Fehler, und man ist erledigt.
    Schlaf stand jetzt außer Frage. Ich duschte, fütterte Birdie und fuhr ins Institut.
    Kurz nach acht betrat Ryan mein Büro.
    »Claudel hat das große Los gezogen.«
    Ich hob den Kopf.
    »Die Fingerabdrücke des falschen Stephen Menard gehören einem Verlierer namens Neal Wesley Catts.«
    »Wer ist das?«
    »Kleingangster. Rumtreiber. Saß einmal ein, weil er Gras verhökerte. Deshalb sind seine Abdrücke im System. Kalifornien faxt uns seine Daten.«
    »Claudel bleibt dran?«
    »Er hat vor, jede Toilette zu finden, die der Mistkerl je gespült hat.«
    »Schau dir mal das an.« Ich klopfte mit dem Bleistift auf Claudels Vermisstenliste.
    Ryan kam um den Tisch herum.
    »Ich habe die markiert, die in Frage kommen.«
    Ryan überflog die Namen, die ich angekreuzt hatte. Es war die Mehrzahl der Namen.
    »Die Nichtweißen sind draußen.«
    »Und diejenigen, die zum Zeitpunkt ihres Verschwindens schon zu groß oder zu alt waren.«
    Ryan sah mich an.
    »Ich weiß. Ohne engere Grenzen bei Alter und Größe kann ich den Kreis nicht allzu sehr einschränken.« Ich deutete zu den Skeletten in meinem Labor. »Diese Mädchen könnten Jahre in Gefangenschaft gelebt haben.«
    Wie Angela Robinson, Anique Pomerleau und Tawny McGee.
    »Ich habe DNS-Proben für einen Test bezüglich Angie Robinson genommen.«
    »Das Mädchen in der Lederumhüllung?«
    Ich nickte. »Ich bin mir sicher, dass sie es ist.«
    »Ich glaube, du hast Recht.«
    »Das Büro des Coroner setzt sich mit der Familie Robinson in Verbindung. Wir brauchen eine Verwandte mütterlicherseits, um einen Mitochondrien-Vergleich durchfuhren zu können.«
    Ich lehnte mich zurück.
    »Anne hat heute Morgen angerufen.«
    »Ist ja toll.« Ein riesiges Grinsen breitete sich auf Ryans Gesicht aus.
    »Nein, ist es nicht.«
    Als ich ihm erzählte, was passiert war, fiel das Grinsen in sich zusammen.
    »Ich habe die Taxigesellschaften angerufen. Sie überprüfen ihre Daten nach einer Abholfahrt zu deiner Adresse am Freitag. Soll ich die Autoverleihfirmen anrufen?«
    »Wir sollten wohl nicht länger warten«, sagte ich.
    »Es ist doch erst vier Tage her.«
    »Ja.«
    »Wenn sie …« Ryan zögerte. »Wenn ihr etwas passiert ist, dann erfahren wir es als Erste.«
    »Ja.«
    Ryans Handy klingelte. Er schaute aufs Display, runzelte die Stirn und zeigte mir dann sein jungenhaftestes Grinsen.
    »Tut mir Leid …«
    »Ich weiß. Du musst dran.«
    Ryan war kaum durch die Tür, als mein Tischapparat klingelte. Auf meine Anfrage hin hatte die Bibliothekarin Material über sexuellen Sadismus und das Stockholm-Syndrom herausgesucht.
    Ich las eben einen Artikel im Journal

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