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Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Kohn.
    Klasse.
    Die Gelben Seiten nannten mir eine Boucherie Lehaim in Hampstead.
    Doch dort ging niemand ans Telefon.
    Zurück zu Cyrs Liste.
    Von 1987 bis 1988 waren Patrick Ockleman und Ilya Fabian Cyrs Mieter gewesen. Der alte Mann hatte die Wörter »Schwule« und »Reise« hinter ihre Namen geschrieben.
    In keinem Verzeichnis fand ich den Namen Ockleman.
    Ilya Fabian wurde mit einer Amherst-Adresse im Schwulenviertel geführt.
    Schon nach dem ersten Klingeln meldete sich jemand.
    Ich stellte mich vor und fragte, ob ich mit Ilya Fabian spreche.
    Tat ich.
    Ich fragte, ob er der Ilya Fabian sei, der in den späten Achtzigern auf der Ste. Catherine ein Reisebüro betrieben habe.
    »Ja.« Argwöhnisch.
    Ich fragte, ob Ockleman und sein Partner während dieser Zeit den Keller des Anwesens benutzt hätten oder je einmal unten gewesen wären.
    »Sie sagten, Sie sind von der Gerichtsmedizin?« Jetzt mischte sich Ekel unter den Argwohn.
    »Ja, Sir.«
    »O mein Gott. War da unten ein Toter? War eine Leiche in diesem Keller?«
    Was sollte ich ihm sagen?
    »Ich untersuche Knochen, die dort unten vergraben waren.«
    »Ach du meine Güte!«
    »Das Material ist wahrscheinlich ziemlich alt.«
    »Ach du meine Güte. Wie bei Der Exorzist. Nein, nein. Wie hieß der Film mit dem kleinen Mädchen? Der, in dem man dieses Haus über dem Friedhof baute? Ja. Poltergeist. «
    »Mr. Fabian …«
    »Das überrascht mich gar nicht, das mit dem Keller. Patrick und ich waren nur einmal in diesem elenden, stinkenden, dreckigen Pfuhl und haben nie mehr einen Fuß da hinuntergesetzt. Ich bekam eine Gänsehaut, sooft ich an dieses Kriechen und Brüten da unter meinen Füßen dachte.« Fabian sagte »Kriiieechen« und »Brüüüten«. »In diesem Keller wimmelte es vor Ungeziieefer. Und Sie sagen mir jetzt, dass da unten Leichen lagen?«
    »Haben Sie den Keller je als Abstellraum benutzt?«
    »Gott behüte.« Ich stellte mir ein theatralisches Erschaudern vor.
    Ein bisschen zimperlich für einen Reiseveranstalter, dachte ich.
    »Hatte Ihr Reisebüro sich auf eine spezielle Weltgegend spezialisiert, Mr. Fabian?«
    »Patrick und ich organisierten Pauschalreisen an geheiligte Orte.« Ein Schniefen. »Spirituelle Reisen waren zu der Zeit allerdings kein Renner. Wir machten schon nach achtzehn Monaten wieder zu.«
    »Patrick Ockleman?«
    »Ja.«
    »Wo ist Mr. Ockleman jetzt?«
    »Tot.«
    Ich wartete darauf, dass Fabian Einzelheiten nannte. Er tat es nicht.
    »Darf ich fragen, wie und wann Ihr Partner ums Leben kam?«
    »Er wurde von einem Bus überfahren. Einem Reisebus, ausgerechnet.« Weinerlich. »In Stowe, Vermont, vor vier Jahren. Die Räder zerquetschten seinen Kopf wie eine überreife …«
    »Vielen Dank, Mr. Fabian. Wenn wir noch mehr wissen müssen, melden wir uns wieder.«
    Ich legte auf. Fabian und Ockleman schienen als Serienkiller eher nicht in Frage zu kommen, ich unterstrich die Nummer aber trotzdem und machte mir ein paar Notizen.
    Der nächste Name auf der Liste war S. Ménard. Daneben hatte Cyr »Pfandleihe« geschrieben und die Daten 1989 bis 1998.
    Im Telefonbuch von Montreal fand ich vier Seiten Ménards, darunter achtundsiebzig mit dem Initial S.
    Nach zweiundvierzig Anrufen beschloss ich, dass Ménard ein Job für einen Detective sei.
    Der Nächste.
    Phan Loc Truongs Nagelstudio hatte sich von 1998 bis 1999 in Cyrs Laden befunden.
    Die Suche war zwar nicht ganz so aussichtslos wie bei Ménard, aber alleine die Weißen Seiten führten zweihundertsiebenundzwanzig Truongs auf. Kein Phan Loc. Zwei P.
    Keiner der beiden P hieß Phan Loc. Keiner kannte einen Phan Loc, der ein Nagelstudio betrieben hatte.
    Ich fing an, mich durch die restlichen Truongs zu arbeiten. Viele sprachen kaum Englisch oder Französisch. Viele hatten Verbindungen zu Nagelstudios, aber keiner wusste etwas über das Studio, das sich früher in Richard Cyrs Gebäude befunden hatte.
    Ich wählte eben die Nummer des neunundzwanzigsten Truong, als eine Stimme mich unterbrach.
    »Was gefunden?«
    Anne stand in der Tür. Das Zimmer war dunkel geworden, ohne dass ich es bemerkt hatte.
    »Eine Menge Damen, die mir die Nägel machen wollen.«
    Entmutigt schaltete ich den Computer aus.
    Gemeinsam kochten Anne und ich Steaks, Kartoffeln und Spargel. Beim Essen erzählte ich meiner Freundin von meinem erfolglosen Nachmittag.
     
    Am Sonntag gegen Mittag probierte ich es noch einmal bei der Boucherie Lehaim.
    Niemand meldete sich.
    Gegen zwei erhielt ich schließlich

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