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Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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die Achseln. »Ich habe die beiden schon mal zusammen gesehen.«
    »Wirklich.«
    »Mal sehen, wann war das?« Charbonneau machte weiter, ohne zu merken, was seine Worte in mir auslösten. »August? Ja, im August. War verdammt heiß damals.«
    Ein fleischiger Finger deutete in meine Richtung.
    »Ich kam wegen einem Fall hierher. Aber Sie waren unten im Süden. Ich musste vor Gericht aussagen, und die Vorverhandlung war Anfang August. Als ich das Gerichtsgebäude verließ, sah ich Ryan mit dieser College-Göre. Ja. Es war die erste Woche im August.«
    Die erste Woche im August. Ryan in Charlotte. Ein dringender Anruf. Probleme mit seiner Nichte. Eine unvorhergesehene Rückkehr nach Kanada.
    Mit unbewegter Miene warf ich den Stift auf den Tisch.
    »Monsieur Charbonneau, ich habe am Freitag angerufen, weil ich Informationen entdeckt habe, die für die Skelette aus dem Pizzakeller wichtig sein könnten.«
    Charbonneau lehnte sich auf dem Stuhl zurück und streckte die Füße aus. »Ich höre.«
    »Ich habe eine zweite Meinung über die von Said Matoub gefundenen Knöpfe eingeholt.«
    Charbonneau machte ein verständnisloses Gesicht.
    »Der Besitzer der Pizzabude.«
    »Der Kerl, der die Skelette fand.«
    »Genau genommen war es der Klempner, aber ziemlich dicht dran. Matoub hat zugegeben, drei Silberknöpfe eingesteckt zu haben, als er die Knochen einsammelte.«
    »Ja, richtig.«
    »Ihr Partner brachte die Knöpfe ins McCord für eine Begutachtung.«
    »Die Dame dort meinte, die Knöpfe seien alt.«
    »Antoinette Legault. Sie hatte nur teilweise Recht.«
    »Ach wirklich?«
    »Laut Monique Mousseau vom Pointe-à-Callière stammen nur zwei der Knöpfe aus dem neunzehnten Jahrhundert. Der dritte ist eine Fälschung.«
    »Das heißt?«
    »Das wusste sie nicht.«
    »Wie alt ist die Fälschung?«
    »Das genaue Alter konnte sie nicht feststellen, bezweifelte aber, dass er sehr alt ist.«
    »Okay. Dann gehören die Knöpfe vielleicht gar nicht zu den Knochen. Ist ja nicht gerade ein rauchender Colt«, entgegnete Charbonneau.
    »Haben Sie schon mal von Nicolò Cataneo gehört?«
    »Nick ›das Messer‹? Wer hat das nicht?«
    »Das Gebäude, in dem sich Matoubs Pizzabude befindet, gehört im Augenblick einem Mann namens Richard Cyr. Und Cyr kaufte das Anwesen von Nicolò Cataneo.«
    »Echt? Wann?«
    »1980.«
    Charbonneau zog die Füße wieder ein und setzte sich auf.
    »Wie lange gehörte das Haus Cataneo?«
    »Zehn Jahre.«
    Charbonneau runzelte die Stirn.
    »Hat das etwas zu bedeuten, Detective?«
    »Möglicherweise.«
    »Ich weiß, dass Cataneo Verbindungen hatte.«
    Charbonneau zupfte an der Nagelhaut seines rechten Daumens.
    »Da gibt es doch etwas, das Sie mir nicht sagen wollen, oder?«
    Einen Augenblick lang schaute Charbonneau unschlüssig drein, dann ließ er sich wieder zurücksinken.
    »Ende der Siebziger spitzte sich die Lage hier ziemlich zu. Die kalabrische und die sizilianische Fraktion lieferten sich eine große Schlacht. Der Machtkampf endete mit der Ermordung eines Bosses namens Paolo Violi.«
    »Und?«
    »Ein anderer Boss nahm seine Stelle ein.«
    Irgendwo weiter unten klingelte ein Telefon. Dann noch eins und noch eins. LaManche rief seine Truppen für die Morgenbesprechung zusammen.
    »Und?«
    »Der neue Boss brach mit den Bonannos in New York und stellte dafür Verbindungen zwischen der Montrealer Familie und der Caruana/Cuntrera-Familie her.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?« Ich schaute ostentativ auf meine Uhr.
    »Es war ein wilder Ritt.« Charbonneau zuckte die Achseln. »Kostete einige Jungs das Leben.«
    »Und vielleicht auch einige Mädchen?«
    Charbonneau zuckte noch einmal die Achseln. »Sie haben nichts von Verletzungsspuren an diesen Knochen gesagt.«
    »Weil ich keine gefunden habe. Werden Sie mit Ihrem Partner reden?«
    Charbonneau zupfte sich am Ohrläppchen, wandte den Blick zur Seite und dann wieder mir zu. Er zögerte einen Augenblick und schien dann eine ganz persönliche Entscheidung zu treffen.
    »Luc hat bereits mit Cyr gesprochen.«
    »Ich weiß.«
    »Aber offensichtlich hat er Ihnen nichts davon gesagt.«
    »Nein.«
    »Wir hätten es wohl tun sollen.«
    »Das wäre nett gewesen.«
    »Der alte Kauz hat keinen Ton über Cataneo gesagt.«
    »Das liegt vielleicht an den Umgangsformen Ihres Partners.«
    »Haben Sie sonst noch etwas erfahren?«
    Ich erzählte ihm von Cyrs Mieterliste und meiner Telefonaktion.
    »Und, wer ist Ihr Favorit? Die Schwuchtel oder der Kerl mit den Schläfenlocken und

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