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Totenplatz

Totenplatz

Titel: Totenplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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müssen wir es zu einer Entscheidung kommen lassen, und ich kann nicht garantieren, daß kein Blut fließt.«
    Helen war durcheinander und schnappte nach Luft. »Himmel, wie können Sie das nur sagen?«
    »Es sind leider Erfahrungswerte. Wir können nichts daran ändern, Mrs. McBain.«
    »Trotzdem. Ich möchte in der Nähe meines Mannes bleiben. Schließlich ist auch er ein Mittelpunkt in diesem Fall. Das könnten Sie nicht abstreiten.«
    »Stimmt.«
    »Wenn ihm etwas passiert, würde ich für den Rest meines Lebens nicht mehr froh werden.«
    Wir konnten es drehen und wenden, im Prinzip hatte sie schon recht.
    Deshalb stimmte ich auch zu. »Gut, dann werden wir sie mitnehmen. Aber ich möchte, daß Sie sich zurückhalten. Versuchen Sie bitte nicht, die Heldin zu spielen.«
    Sie zeigte mit der Fingerspitze auf sich. »Im Emst, Mr. Sinclair, sehe ich so aus?«
    »Ich weiß nicht, wie Helden aussehen. Ich zumindest sehe mich nicht als einen Helden.«
    »Kann sein, aber es ändert nichts an meinem Entschluß.«
    Suko hatte einen besorgten Blick auf seine Uhr geworfen. »Ich denke, wir sollten fahren, John.«
    »Damit war ich einverstanden.«
    Plötzlich erwachte Helen McBain zu einer fieberhaften Aktivität. »Ich werde noch die Türen abschließen, dann bin ich sofort bei Ihnen. Außerdem sollte ich kommen, hat Ihnen mein Mann das denn nicht gesagt?«
    »Nein, das hat er nicht. Darf ich fragen, was Sie bei diesem Grillfest für eine Funktion haben?«
    »Als Helferin, Mr. Sinclair, bin ich eingesetzt. Wie auch mein Mann, denn die hohen Herrschaften müssen ja bedient werden.« Die letzten Worte klangen bitter, was ich durchaus verstehen konnte.
    Dann drehte sich Helen ab und lief ins Haus. Suko und ich aber gingen zum Wagen, der auf der Vorderseite des Hauses seinen Parkplatz gefunden hatte.
    Dort schien die Sonne auf die Karosserie. Suko öffnete die vier Türen und sorgte für einen entsprechenden Durchzug. »Was denkst du?« fragte er mich.
    »Lieber nichts«, erwiderte ich…
    ***
    Es war wie immer, und der Förster kannte sich aus. Als die ersten Wagen eintrafen, spielte er den Parkplatzwärter und wies die Fahrer ein.
    Er wollte nicht, daß jeder sein Fahrzeug so abstellte, wie es ihm gerade in den Sinn kam, eine gewisse Ordnung mußte schon eingehalten werden, sonst kam es am Ende des Festes zu einem Chaos, wenn alle gleichzeitig abfahren wollten. Seine Gedanken aber drehte sich um andere Dinge.
    Ihm ging der Richtklotz nicht aus dem Kopf. Für den Förster war es der Beweis, daß der Henker noch längst nicht aufgegeben hatte. Er lauerte im Verborgenen, um aus ihm hervor zuschlagen zu können. McBain ertappte sich dabei, daß er sich immer wieder drehte und über die Lichtung hin zu den Rändern des Waldes schaute, aber dort tat sich nichts. Sie sahen aus wie immer. Die Sonne verlor sich an diesen Stellen mit der natürlichen Dunkelheit des Waldes. Sie wurde von ihm verschluckt. Zurück blieb nur ein weicher Schein aus Düsternis und fleckiger Helligkeit. Immer mehr Wagen rollten an.
    Er wurde von seinen Gedanken abgelenkt, gab darauf acht, daß jeder den ihm zugewiesenen Parkplatz auch einhielt, und Garry erkannte einige der Gäste aus dem letzten Jahr wieder.
    Man trug legere Kleidung. Ein leichter Bieranzug wäre der richtige Ausdruck gewesen, obwohl einige stockkonservative Typen auch jetzt auf eine Krawatte nicht verzichten wollten. Nur eben einem gewissen Freizeitlook angepaßt.
    Sir James Powell hatte er noch nicht gesehen. Dabei hatte sich der Superintendent früher stets unter den ersten Gästen befunden, an diesem Tag ließ er sich Zeit.
    Dafür sah er des öfteren die Dohle. Der Stimmenwirrwarr der Gäste kümmerte ihn nicht. Außerdem waren sie beschäftigt, denn Kelly servierte jedem Ankömmling ein Glas Champagner.
    Die Dohle kreiste über der Lichtung. Sie glich einem unheimlichen Beobachter, der alles, was er sah, sofort an gewisse Personen weitermeldete. Garry konnte sich vorstellen, daß eine dieser Personen durchaus der Henker war. Er hatte alles vorbereitet, denn der Richtklotz war sicherlich nicht vom Himmel gefallen.
    Wieder dachte Carry an die Flecken auf dem Holz. Sie waren dunkel und auch in die Maserung eingedrungen, aber er wußte auch, daß sie einmal rot gewesen waren.
    Rot wie das Blut der Geköpften…
    Er bekam einen Schauer. Für einen Moment drehte sich die Welt vor seinen Augen. Beinahe wäre er noch gegen einen anfahrenden Wagen gelaufen. Im letzten Augenblick hatte der Fahrer

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