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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Waffe, zielte sorgfältig. »Kein Problem - aus dieser Entfernung.«
    »Sie sind der Profi. Dann leisten Sie wenigstens ganze Arbeit. Zumindest das sind Sie mir schuldig.«
    Santangelo ließ die Waffe sinken. »Mein Gott, was Sie uns für einen Ärger gemacht haben.«
    »Ja, so bin ich nun mal.«
    Er kam auf dem rutschigen Schlackebelag vorsichtig näher. Etwa zehn Meter von Riley entfernt hörte die Steigung auf, und er betrat ebenen Boden - hart und verkrustet wie Asphalt. Trotzdem kam der FBI-Killer nur mühsam vorwärts, weil er immer wieder mit den Sohlen auf dem heißen Belag kleben blieb.
    »Dann sind Sie also weiterhin nicht bereit, mit uns zu kooperieren?«, fragte er. »Eigentlich schade um eine Frau wie Sie.«
    »Ein tolles Angebot - aber ich hab nun mal keine Lust, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, Sie Schwachkopf.«

    Auf Santangelos Gesicht erschien ein Grinsen. »Sie werden sich noch über meine Fähigkeiten wundern.« Er schob zwei Kugeln in die Trommel seines Revolvers.
    Rileys Körper war plötzlich schwer wie Blei. Trotzdem registrierte sie alles ganz genau. Sie hörte in ihrem Kopf ein infernalisches Konzert dissonanter Töne - ihre Gedanken. Sie blickte über Santangelos Schulter hinweg, sah weiter unten eine Gestalt, die - ohne sich um die Tücken des Geländes zu scheren - den Hang hinaufstürmte.
    »Ich liebe Nick Polchak«, flüsterte sie.
    Santangelo hob langsam die Waffe und richtete sie auf Rileys Kopf. »Ist mir ein aufrichtiges Vergnügen«, sagte er.
    »Abwarten«, entgegnete sie.
    Sie versuchte noch, zur Seite zu hechten, hatte dazu aber nicht mehr die Kraft. Also taumelte sie vorwärts, dem Tod entgegen. Dann sackte sie - fast dankbar - einfach in sich zusammen, stürzte direkt vor Santangelo zu Boden.
     
    Weiter oben am Hang hörte Nick plötzlich ein entsetzliches Heulen. Die Stimme eines Mannes - oder vielleicht doch eines Tieres?
    Er richtete den Blick den Hang hinauf. Ein Stück unterhalb des Kamms - dort, wo er noch Sekunden zuvor zwei Gestalten gesehen hatte - klaffte jetzt ein riesiges Loch im Boden, ein rot glühendes Inferno. Die Hitze, die aus dem Krater drang, zeichnete helle Schlieren in die Luft; darüber - weiß glühend - ein Ascheregen, der sich weiter oben in der Dunkelheit verlor. Über dem ganzen Hang lag ein rötlicher Schimmer. Nick hielt verzweifelt Ausschau nach Riley. Nichts.
    Weit und breit keine Menschenseele.
    Er fiel auf die Knie und vergrub das Gesicht in den Händen.

46. Kapitel
    Nick und Sarah saßen in dem großen Raum auf dem Fußboden - Nick auf der einen, Sarah auf der gegenüberliegenden Seite. Beide hockten direkt an der Wand und starrten auf den nackten Fußboden zwischen sich. Sie hatten fast die ganze Nacht ihren trostlosen Gedanken nachgehangen und nur ab und zu ein paar Worte gewechselt. Sarah hatte Nick ihr Herz ausgeschüttet, ihm unter Schluchzen immer wieder ihre Motive dargelegt. Doch falls sie auf sein Verständnis gehofft hatte, war sie bei Nick an der falschen Adresse.
    Inzwischen war es Morgen geworden. Beide waren sehr erschöpft, völlig von ihrer Trauer in Anspruch genommen. Irgendwann hob Nick den Kopf und sah Sarah an, die zusammengekauert an der Wand gegenüber lag.
    »Dann gibt es also sonst keine weiteren Komplizen?«
    »Nein, habe ich doch schon gesagt.«
    »Ich will es aber noch mal hören.«
    Sarah rappelte sich auf. »Julian Zohar hält sämtliche Fäden in der Hand - er hat Zugriff auf die Wartelisten. Tucker Truett kann dank PharmaGen die nötigen Genprofile und medizinischen Daten beschaffen. Jack Kaplan - der arbeitet normalerweise als Unfallchirurg an der Uniklinik - ist für die Organentnahme und -verpflanzung zuständig. Lassiter sorgt im Rechtsmedizinischen Institut dafür, dass niemand Verdacht schöpft. Und dann stehen noch zwei Mitarbeiter der Spurensicherung auf der Gehaltsliste, aber die kennen nicht das ganze System. Bleibt nur Santangelo.«

    »Und Sie «, sagte Nick. »Nicht so bescheiden, Sarah, Ihre Rolle war schließlich auch nicht ganz unwichtig.«
    Sarah schwieg.
    Nick lehnte sich an die Wand und starrte zur Decke hinauf. Der Kreis der Beteiligten war also viel kleiner, als er bislang angenommen hatte. Santangelo war der einzige Kontakt beim FBI - und die Pittsburgher Polizei war überhaupt nicht in die Sache verwickelt. Riley und er hatten überall Komplizen vermutet, nicht gewusst, an wen sie sich wenden sollten, und nun stellte sich heraus, dass der gesamte Polizeiapparat sauber war. Zohar war ein

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