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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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weiß - deshalb habe ich es ja angezogen.« Dann ging sie zu Zohar und Lassiter. »Nathan«, sagte sie und nickte. »Sie sehen heute Abend gut aus.« Dann sah sie Zohar an und streckte ihm die Hand entgegen. Er beehrte sie mit einem Handkuss und blickte sie lächelnd an. Sie zwinkerte ihm zu, angelte sich ein Glas Champagner aus der Kühlbox und leerte es in einem Zug.
    Einen Moment später drehte sie sich wieder um. Aller Augen waren auf sie gerichtet.

    »Ich hoffe, ich habe Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit«, sagte sie lächelnd. »Wäre doch tragisch, wenn meine Wirkung jetzt schon nachließe. Dr. Zohar hat mich gebeten, Ihnen heute Abend Bericht zu erstatten, und genau das gedenke ich gleich zu tun - allerdings möchte ich vorher noch ein wenig abschweifen. Ständig nur über Geschäftliches zu reden kann ermüdend sein. Gestatten Sie mir daher einige persönliche Bemerkungen. Ich hoffe, Sie hören alle gut zu. Und ich verspreche Ihnen, dass ich Sie nicht langweilen werden.«
    Die Männer lehnten sich an die Reling und grinsten.
    »Zuerst möchte ich mich bei Ihnen bedanken«, sagte sie, »bei jedem Einzelnen von Ihnen. Das vergangene Jahr war für mich - wie soll ich sagen? - äußerst lehrreich . Ich habe von jedem von Ihnen etwas gelernt, was für mich von unschätzbarem Wert ist. Deshalb möchte ich jedem Einzelnen von Ihnen sagen, was ich ihm verdanke«, erklärte sie.
    Sie sah Lassiter an und sagte: »Nathan, von Ihnen habe ich gelernt, dass man - egal, wie viel man im Leben besitzt - nie genug haben kann. Ich habe gelernt, dass Habgier nicht allein auf Geld oder Besitz aus ist, sondern zum Selbstzweck werden kann. Denn die Habgier hört nicht etwa auf, wenn sie ihr Ziel erreicht, ganz im Gegenteil, sie nimmt sogar noch zu. Die Habgier glaubt, ohne dies oder jenes nicht leben zu können, doch wenn sie es hat, interessiert es sie auch schon nicht mehr. Und so beginnt der ganze Kreislauf wieder von vorn. Die Dinge selbst spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle, sind im Grunde genommen fast beliebig austauschbar - sind nur die Haken, in die sich die Habgier stets aufs Neue verbeißt.«
    Lassiter sah die anderen Männer unbehaglich an.
    »Nathan, Sie haben mich gelehrt, dass diese Gier wichtiger ist als alles andere: ob Freunde, Lebenspartner, der eigene
Ruf, die Berufsehre. Ja, das habe ich von Ihnen gelernt, Nathan, und bin dadurch eine andere geworden.«
    Sie erhob das Glas und sah dann Kaplan an.
    »Und Jack - wie soll ich mich ausdrücken? Von Ihnen habe ich gelernt, dass man Menschen wie belanglose Objekte behandeln kann - und das sogar in einem heilenden Beruf. Sie stehen hoch über den Dingen, Jack, meilenweit - könnte man sagen. Ich habe gesehen, wie Sie einen Mann, der noch keine drei Minuten tot war, wie eine in Formaldehyd eingelegte Leiche geöffnet haben. Das muss Ihnen erst mal einer nachmachen. So ist aus Ihnen der Mann geworden, der Sie heute sind - ein unglaublich effizienter Chirurg. Gefühle wie Mitleid oder Empathie - nichts könnte Ihnen ferner liegen.« Wieder erhob sie das Glas. » Salud , Jack. Ihnen verdanke ich, dass ich weiß, was ich will und wie ich es bekomme - ohne mich durch Skrupel beirren zu lassen.«
    Dann sah sie Truett an.
    »Tucker Truett - wenn jemand dem Idealbild des Erfolges entspricht, dann Sie . Sie haben so viele Begabungen: Intelligenz, Weitblick, geschäftliches Geschick, und vergessen wir nicht Ihr Äußeres: Frauen mögen eine hübsche Verpackung. Wenn Sie diese Begabungen miteinander verknüpfen, entsteht eine kritische Masse - eine Energie, die fast mit Händen zu greifen ist.« Sie hielt eine Hand vor sich in die Luft und bewegte die Finger. »Selbst hier, wo ich gerade stehe, ist diese Energie noch zu spüren. Tucker, Sie führen andere Menschen nicht, nein - Sie bezwingen sie. Sie sind … ja, Sie sind wie diese Yacht.« Sie trat ins Steuerhaus und legte die Hände auf das Steuerrad, als ob sie das Schiff lenken wollte. »Sie sind groß, und Sie sind schnell, und egal, wo Sie sich aufhalten, ziehen Sie die Menschen in Ihren Bann.«

    Sie drehte sich um und musterte ihn. Truett erwiderte ihr Lächeln und machte eine knappe Verbeugung.
    »Von Ihnen, Tucker, habe ich gelernt, dass die Begabung zum Erfolg zugleich einen unbändigen Willen zum Erfolg hervorbringt. Sie erinnern mich an die große Kristallkugel, die an Silvester in New York am Times Square oben auf einem Wolkenkratzer an einer Stange heruntergelassen wird. Jeder weiß, dass die Kugel mit

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