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Totenwache

Totenwache

Titel: Totenwache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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eine Axt gefunden. An der klebten Blut und graue Haare. Die Axt lag in einer ganz normalen Plastiktüte.«

30
    »So ein Boot muss doch hoch versichert sein«, meinte Himberg.
    »Das müssen wir kontrollieren.« Hartman wischte sich den Perlzucker ab, der an seinem Schnurrbart klebte, und rieb sich nachdenklich das Ohr.
    »Wir haben Odds Sekretärin erreicht. Sie sagt, er wollte heute Morgen nach Stockholm fahren. Er hat um zwei eine Besprechung. Odd hatte nicht vor, noch ins Büro zu kommen, sondern wollte direkt von zu Hause aus losfahren. Das wusste sie genau. Wir haben den Kunden in Stockholm gebeten, sich sofort mit uns in Verbindung zu setzen, wenn Odd Molin dort auftaucht«, berichtete Maria.
    »Nichts deutet darauf hin, dass er in Stockholm war, als das Boot in die Luft flog«, stellte Hartman fest und erwartete eine Bestätigung von Arvidsson.
    »Er hatte vor, heute Morgen um fünf loszufahren. Das Auto steht noch auf dem Parkplatz. Er kann natürlich den Zug genommen haben. Wir sind dabei, diese Variante zu kontrollieren.« Arvidsson machte sich eine Notiz auf seinem Block.
    »Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie besorgt er um sein Boot war. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass er es selbst in die Luft gesprengt hat. Allerdings hatte er einen Gaskocher an Bord. Der kann explodiert sein. Es könnte sich doch um einen Unfall handeln«, gab Maria zu bedenken.
    »Das ist klar, wenn der Gasbehälter undicht ist oder wenn man vergisst, den Hahn zuzudrehen, sammelt sich das Gas unten in der Bilge. Dann kann die ganze Herrlichkeit in die Luft fliegen«, meinte Arvidsson.
    »Dann habe ich an diesen Hund gedacht. Ich glaube nicht, dass Odd den allein gelassen hat. Übrigens erstaunlich, dass der eine solche Explosion überlebt hat. Der Hund war vielleicht gar nicht mit auf dem Boot? Wenn das der Fall war, muss jemand ihn auf Kronholmen ausgesetzt oder ins Wasser geworfen haben. Das wiederum lässt darauf schließen, dass es doch kein Unfall war. Vielleicht haben wir es mit einem Tierfreund zu tun?« Maria sah Arvidsson fragend an und wunderte sich ein wenig darüber, dass eine Resonanz ausblieb.
    In diesem Augenblick stürmte Ragnarsson durch die Tür und warf sich auf einen Stuhl, sein Haar war nass und das Regenwasser tropfte von seiner Kleidung.
    »Das Leben ist hart für uns Raucher«, murmelte er, und wie immer hing eine Kippe in seinem Mundwinkel. »Wir haben doch das Ereignis des Jahres, ›Kronholmen-Rund‹, am kommenden Wochenende vor uns. Was machen wir daraus?« Gierig griff er nach der letzten Schnecke und machte eine ausholende Handbewegung zu Hartman hin. »Der Sportboothafen wird von Menschen nur so wimmeln. Sicher wird es eine Reihe von Besäufnissen und Schlägereien geben, darauf müssen wir uns vorbereiten. Die Öffentlichkeit nimmt keine Rücksicht darauf, dass wir gerade in mehreren Mordfällen ermitteln. Wenn wir den Wettkampf absagen, haben wir die Schlagzeilen, und wenn etwas Ernsthaftes passiert und wir sind nicht ausreichend präsent, gibt es ein noch größeres Theater. Was sagst du dazu, Hartman?«
    »Zuallererst müssen wir den Druck der Medien außer Acht lassen und unsere Kräfte so klug einsetzen wie irgend möglich. Ich werde selbstverständlich meinen Urlaub verschieben, und ich würde mich freuen, wenn mehrere andere das auch tun. Erst mal freiwillig.«
    »Die Presse will wissen, ob wir die allgemeine Sicherheit garantieren können.«
    »Dann musst du ihnen wohl wie üblich sagen, dass wir den Standard im Rahmen unserer Möglichkeiten aufrechterhalten.«
    »Besteht ein erhöhtes Risiko für die Bevölkerung? Gibt es eine allgemeine Bedrohung oder besagen unsere Fahndungsergebnisse, dass es nach einer internen Abrechnung aussieht?«
    Ragnarsson goss sich Kaffee ein, trank einen Schluck und verzog sein Gesicht zu einer säuerlichen Miene.
    »Das Einzige, was die allgemeine Sicherheit beeinträchtigen könnte, wäre, wenn jemand auf die Idee kommt, die Würstchenbuden in die Luft zu jagen. Ich sehe keine generelle Bedrohung, aber die Veranstaltung verlangt Personal und Kräfte, die wir eigentlich nicht entbehren können.«
    »Die Staatsanwaltschaft hat die Hausdurchsuchung bei Rosmarie Haag genehmigt, habe ich gehört. Kann man davon ausgehen, dass sie die allein Schuldige ist? Ich hörte von der Axt, und außerdem gehört ihr auch das weiße Taschentuch von dem Parkplatz bei der Goldenen Traube. Das hat sie den Protokollen zufolge zugegeben.«
    »Ich bin nicht sicher, ob sie

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