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Totes Meer

Titel: Totes Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Keene
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Ding ein Loch in der Schulter. Der Zombie griff nach ihr, doch ich rammte ihm den Kolben meines Gewehrs in den Kiefer. Er stolperte und fiel rückwärts. Tasha trat vor und schoss ihm aus nächster Nähe in den Kopf. Die Haare der Leiche fingen Feuer. Blut, Gehirnmasse und Schädelsplitter spritzten hoch. Tasha würgte.
    »Tapferes Mädchen«, sagte ich sanft. »Du hast kein Blut in Mund oder Augen bekommen, oder?«
    »Nein«, antwortete sie. Dann beugte sie sich vor und kotzte auf ihre Schuhe.
    Malik hatte sich inzwischen seine Handgranate geschnappt und hüpfte vor uns herum, wich Zombies aus und hielt sich aus Mitchs Schussbahn. Der Junge schien aufgeregt zu sein. Sogar völlig außer sich, aber er zeigte keine Furcht. Trotz allem musste ich lächeln.
    »Da drin sind noch mehr von denen«, rief Malik. »Zu viele, die könnt ihr nicht alle erschießen.«
    »Lamar!«, rief Mitch, während er sein Magazin wechselte. »Steh nicht einfach rum. Erschieß die Arschlöcher!«
    Ich nahm Tasha am Arm. »Bist du okay?«
    »Nein«, erwiderte sie, schüttelte mich ab und hob wieder die Pistole. »Ich bin nass, mir ist kalt, ich stinke nach Rauch, und ich habe mir gerade auf die Schuhe gekotzt.«

    Meine Antwort ging unter, als sie ein weiteres Mal abdrückte. Es spielte keine Rolle, ob es ihr gutging oder nicht – sie war fit genug, um zu schießen. Das reichte mir. Ich drehte mich um und drückte das Gewehr gegen meine Schulter. Dann schloss ich ein Auge, schaute durch das Zielfernrohr und nahm einen weiblichen Zombie ins Visier, der eine ausgefranste Bisswunde an der Wange hatte. Ich drückte ab. Das Gewehr schlug gegen meine Schulter und ließ meinen Arm taub werden. Der Blick durch das Zielfernrohr verriet mir, dass der Kopf der Kreatur explodierte, in spektakulär verstärkter Farbe. Grinsend suchte ich mir ein neues Ziel und wiederholte das Ganze. Dann noch eines und noch eines. Meine Schulter tat weh, aber es war ein guter Schmerz. Obwohl die Situation bedrohlich war, fühlte ich mich stärker als vorher. Mit dem Zielfernrohr war ich ein wesentlich besserer Schütze. Dann, als ich zum fünften Mal den Abzug drückte, tat sich nichts. Als mir wieder einfiel, dass Mitch von vier Kugeln gesprochen hatte, rief ich nach mehr Munition. Gleichzeitig wurde auch Tashas Waffe leer.
    »Mitch«, schrie ich, »wir brauchen mehr Munition.«
    Immer mehr Tote strömten aus dem Gebäude auf die Straße und zwangen uns zum Rückzug. Ein paar von ihnen stöhnten vor Hunger, aber die meisten waren stumm. Einige waren so stark verwest, dass kaum noch etwas von ihnen übrig war – nur Arme und Beine und aufgerissene, zahnlose Münder. Weiter unten auf der Straße erschien eine weitere große Gruppe von Leichen. Ich erkannte einige von ihnen
wieder, sie waren an der Schlacht beteiligt gewesen, die wir vorhin beobachtet hatten. Angelockt durch die Kampfgeräusche kamen noch mehr Kreaturen aus dem Nachtclub.
    Ein Mann rannte auf die Straße. Ich weiß nicht, wo er herkam, aber wir wussten sofort, dass er einer von uns war – lebendig -, einfach, weil er schrie. Eine untote Ratte hing in seinem Gesicht, ihre winzigen Krallen gruben sich in sein Fleisch, ihre gelben Nagezähne rissen an seiner Wange. Der arme Kerl war bereits tot. Er wusste es nur noch nicht.
    »Helft mir«, flehte er. Er lallte – es erinnerte mich an Alan. Die Ratte grub sich tiefer in sein Gesicht. »Bitte, helft mir!«
    Mitch gab einen Schuss ab und tötete damit sowohl die Ratte als auch ihr Opfer. Als Mitch hochschaute, weiteten sich seine Augen beim Anblick der Unmenge an Zombies, die langsam auf uns zukamen.
    »Mitch«, rief ich wieder. »Wir brauchen mehr Patronen!«
    »Keine Zeit«, erwiderte er. »Das sind zu viele. Lasst uns verschwinden.«
    Malik trat vor. »Ihr habt alle was vergessen.«
    Er zog den Stift, wie Mitch es ihm gezeigt hatte, und warf die Granate. Sie flog über die Köpfe der Kreaturen hinweg und durch das offene Garagentor, bevor sie im Gebäude verschwand.
    Ich erstarrte. »Oh, Scheiße...«
    »Bewegung.!«
    Mitch versetzte uns einen Stoß und rannte zurück
zum Zaun. Tasha und ich wollten ihm folgen, aber Malik blieb unbewegt. Ich weiß nicht mal, ob er uns hörte. Seine ganze Aufmerksamkeit war auf den Werkzeugladen konzentriert. Seine Augen leuchteten erwartungsvoll, und er leckte sich die Lippen. Genau wie jeder andere Junge in seinem Alter wollte er sehen, wie etwas in die Luft flog, im Wissen, dafür verantwortlich zu sein. Ich war als Kind

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