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Totgeglaubt

Totgeglaubt

Titel: Totgeglaubt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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nicht.
    Er konnte an nichts anderes denken als an ihre weiche Haut. Wie gerne hätte er seinen Kopf zu ihr herübergebeugt, ihre Brüste liebkost, seine Hände über ihren Körper wandern lassen und ihr all die Reaktionen entlockt, nach denen er sich so sehnte …
    Denk an etwas anderes.
Er wollte auf keinen Fall, dass sie sich später wie eine Aussätzige fühlte, nur weil sie mit ihm zusammen gewesen war.
    Aber er konnte an nichts anderes denken.
Schieb ihre Hand weg.
Mit Nachdruck rief er sich zur Zurückhaltung auf, aber die Lust, die ihre Berührungen in ihm entfachte, war zu stark. Und dann glitt ihre Zunge verführerisch über seine Unterlippe, und jede Faser seines Körpers rebellierte gegen seine Disziplinierungsversuche. Wie er sich danach sehnte, sich ihr endlich mit seinem ganzen Körper hinzugeben! Sie auf den Rücken zu drehen, sie zu küssen, in ihrem Körper zu versinken – und all die Gründe zu vergessen, die dagegen sprachen. Aber er öffnete lediglich die Lippen einen Spaltbreit und berührte ihre Zungenspitze mit seiner.
    Sie stieß ein kleines genießerisches Geräusch aus und bog sich ihm entgegen – obwohl das, was sie gerade taten, wahrscheinlich nicht gut für sie war. Denn er eignete sich weder als Ehemann noch als Vater, und sie hatte ein Kind.
    “Clay?”, sagte sie. Das Zittern in ihrer Stimme ließ vermuten, dass seine vorige Antwort ihr die Unsicherheit nicht ganz genommen hatte.
    Er erwiderte nichts. Wenn er erst erklären würde, was er theoretisch für richtig hielte, dann würde er sich auch entsprechend verhalten müssen. Aber er wusste nicht, wie lange er den Spagat zwischen Zurückhaltung und Verlangen noch aushalten würde.
    Nach einer Weile rückte er schließlich ein Stück von ihr ab.
    Er spürte ihre Verlegenheit und Verwirrung. Es tat ihm unendlich leid, aber was sollte er tun? Ihre Avancen zurückzuweisen, war bei Weitem das kleinere Übel. Besonders, weil es sie auch in Zukunft davon abhalten würde, sich ihm zu nähern.
    Einige Minuten, die sich wie Stunden anfühlten, lagen sie schweigend da.
    “Es tut mir leid”, murmelte sie schließlich. “Ich weiß, dass du Schmerzen hast.”
    Er war viel zu erregt, um sich um die Wunde an seinem Arm zu scheren. Er hätte schon bewusstlos sein müssen, um sie jetzt und hier nicht zu begehren. “Es sind nicht die Schmerzen.”
    Sie erwiderte nichts darauf.
    “Ich möchte nicht, dass die Leute, die du kennst und magst, dich genauso behandeln, wie sie mich behandeln”, erklärte er, weil er nicht wollte, dass sie sich wegen ihres Annäherungsversuches schämte.
    Sein Herz schlug etliche Male, bevor sie antwortete. “Du hast schon mit anderen Frauen in Stillwater geschlafen.”
    “Mit keiner wie dir.”
    “Was soll das heißen?”
    “Du bist anders. Und das weißt du. Du bist Polizistin. Du gehörst zu
ihnen.”
    “Ich bin aber auch eine Frau.”
    “An dich werden andere Erwartungen gestellt.”
    “Also tust du mir mit deiner Zurückhaltung einen Gefallen?”
    “Ich versuch’s.”
    Wieder entstand eine kleine Pause. Dann sagte sie: “Ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen Gefallen gerade jetzt richtig zu schätzen weiß. Als auf dich geschossen wurde …” Sie beendete den Satz nicht, aber an ihrer rauen Stimme erkannte er das ganze Ausmaß ihrer Besorgnis. Der Schuss hatte sie wirklich erschüttert – und offensichtlich das Bedürfnis in ihr geweckt, auf ganz simple, archaische Weise wieder zu sich zu kommen.
    Er atmete tief aus. “Es fällt mir nicht leicht, dich abzuweisen”, gab er zu. “Es ist … härter, als du glaubst.”
    Ihr Finger beschrieb eine Linie auf seinen Brustmuskeln und wanderte dann seinen Bauch hinab. “Wie hart?”
    Er ahnte, dass sie nicht von der Schwierigkeit der Selbstbeherrschung sprach. “Hart genug”, versicherte er ihr schroff, aber er rührte sich nicht. Er hielt absolut still.
    “Vielleicht sollte ich das lieber selbst beurteilen.” Ihr Finger war jetzt bei seinem Bauchnabel angekommen. Sie bewegte ihre Hand langsam, gab Clay genügend Zeit, ihr Einhalt zu gebieten. Aber das tat er nicht. Er konnte es kaum noch erwarten, dass sie ihn berührte. Sein Herzschlag pulsierte durch seinen gesamten Körper, während ihr Finger immer weiter hinabglitt. Und dann umschloss sie ihn. Ihre Hand war fest und warm, und Clay wusste, dass er nicht mehr den kleinsten Widerstand würde leisten können.
    Mit seinem gesunden Arm zog er sie so dicht an sich heran wie nur möglich. “Du machst

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