Totgeglaubt
einen Fehler”, sagte er und küsste sie gleichzeitig hungrig und ungestüm.
“Wie gut, dass du es wert bist”, murmelte sie und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, während seine Hand an ihr hinunterwanderte und ihren Körper zum Beben brachte.
13. KAPITEL
I hr letztes Mal war mehr als ein Jahr her. Allie hatte körperliche Intimität vermisst, aber mit Clay zu schlafen, war vollkommen anders als alles, was sie bisher erlebt hatte. Er liebte sie so ungestüm, als wollte er nicht nur von ihrem Körper, sondern auch von ihrer Seele Besitz ergreifen. Und obwohl sie es eigentlich besser wusste, verzehrte sie sich nahezu danach, ihm auch ihr Innerstes zu öffnen. Mit jedem Kuss, mit jeder Berührung, mit jedem Vorstoß seiner Lippen gab sie ihm ein weiteres Stück von sich preis. Clay lebte, und das war das Einzige, was in diesem Moment und an diesem abgeschiedenen Ort für sie zählte. Der Rest der Welt konnte ihnen nichts anhaben.
Ja, sie
machte
einen Fehler, das ahnte sie, aber sie war viel zu gefangen von ihm, als sich darum zu kümmern.
Ein ungekanntes Glücksgefühl und eine unmittelbare, verzweifelte Sehnsucht ließ sie erzittern, als er mit einer Hand ihre Hüfte anhob, damit sie ihn noch tiefer in sich aufnehmen konnte. Allie stöhnte auf, als Clays Lippen sich um ihre Brustwarzen schlossen und an ihnen zu saugen begannen, zärtlich und ungestüm zugleich. Er wusste genau, wie er jede ihrer Empfindungen immer noch weiter steigern konnte, und wie er sie langsam, ganz langsam bis zum Gipfel brachte.
“Was spürst du?”, fragte er mit rauer, atemloser Stimme, hörte aber nicht auf, ihren Mund, ihr Ohr und ihren Hals mit Küssen zu bedecken.
“Dich. Ich spüre dich. Du bist in mir, um mich herum, du bist einfach überall.”
“Dann lass dich fallen. Lass mich machen. Vertrau mir.”
Irgendwo, in einem entfernten Winkel ihres Unterbewusstseins, blitzte Sorge auf. “Pass auf deine Wunde auf”, sagte sie. Aber er bewegte sich, als hätte er keine Verletzung. Er hob ihre Arme hoch und schnaubte ihr zärtlich gegen den Hals. Dann bahnte sich sein Mund wieder den Weg zu ihren Brüsten.
Allie fühlte sich so lebendig wie nie zuvor in ihrem Leben. Noch nie hatte sie einen anderen Menschen so intensiv wahrgenommen. Als sich der Rhythmus ihrer Bewegungen beschleunigte, wusste sie nicht mehr genau, wo Clays Körper aufhörte und ihr eigener begann – und es war ihr auch vollkommen egal. Ihre Körper verschmolzen. In diesem Moment waren sie beide nichts ohne den anderen.
Ihre Muskeln spannten sich an, dann rollte eine ganze Woge von kleinen Zuckungen über sie hinweg, und schließlich bebte sie am ganzen Körper.
Clay lachte leise, als sie sich in seinen Armen aufbäumte. “Und jetzt noch mal”, flüsterte er. Aber Allie wollte nicht, dass er sich selbst zurückhielt. Jetzt wollte sie ihm Vergnügen bereiten. Und sie drückte ihn in die Kissen und sorgte gewissenhaft dafür, dass er die Kontrolle verlor.
Als Allie aufwachte, war es schon hell. Sie blinzelte. Sie fühlte sich faul, satt und zufrieden – bis sie den roten Fleck auf dem Kissen vor sich sah. Sie setzte sich so abrupt auf, dass lauter schwarze Punkte vor ihren Augen tanzten.
Das Geschirrtuch, das sie um Clays Arm gewickelt hatte, hatte sich gelöst, und das Blut hatte die Bettwäsche verschmiert. Aber als der Schwindel nachließ, stellte sie fest, dass die Wunde nicht so schlimm geblutet hatte, wie auf den ersten Blick befürchtet.
“Stimmt was nicht?”, fragte Clay und hob den Kopf.
“Du hast geblutet.”
Er grunzte etwas und ließ sich zurück aufs Kissen fallen. “Ist das alles?”
“Wie? Ist das alles?”
“Na, ja, so wie du meinen Puls heute Nacht beschleunigt hast, ist das doch nicht verwunderlich, oder?”
Er drückte seinen Kopf ins Kissen, was seine Stimme dämpfte, aber Allie wusste, dass er sie nur necken wollte. “Wir müssen die Wunde säubern”, mahnte sie und verrenkte sich, um sich seinen Arm anzuschauen.
“Nicht hier. Wir haben kein Feuerholz mehr, um das Wasser abzukochen.”
“Ich kann zumindest das getrocknete Blut abwaschen.” Sie machte Anstalten, aus dem Bett zu klettern, stellte dann jedoch fest, dass sie außer dem nassen Kleiderhaufen auf dem Fußboden nichts anzuziehen hatte. Sie zögerte. Es war eine Sache, sich im Dunkeln auszuziehen, eine andere war es, im grellen Tageslicht nackt durch die Hütte zu spazieren. Besonders, wenn Clay wahrscheinlich gar nicht anders konnte, als ihren
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