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Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan

Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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American Colony gehörte Arabern und wurde ausschließlich von Arabern betrieben. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es unter den Angestellten Sympathisanten der Hevrat Kadisha gab.
    Die Geschäftsführerin, Mrs. Hanani, fragte mich, ob ich bei der Polizei offiziell Anzeige erstatten wolle. Ihre Stimme verriet, dass sie davon alles andere als begeistert wäre.
    Ich lehnte ab.
    Deutlich erleichtert versprach Mrs. Hanani eine umfassende interne Untersuchung, verschärfte Sicherheitsvorkehrungen und eine Entschädigung für alles, was beschädigt oder gestohlen wurde.
    Friedman versicherte ihr, dass das ein hervorragender Plan sei.
    Ich hatte eine Bitte an sie. Mrs. Hanani eilte in die Küche, um sie mir zu erfüllen.
    Als sie zurückkehrte, steckte ich die Sachen in meinen Rucksack, dankte und versicherte ihr, dass mir nichts Wertvolles abhanden gekommen sei.
    Als ich in Friedmans Auto stieg, schoss mir der Gedanke durch den Kopf, ob ich mein Beharren auf getrennten Zimmern nicht noch bedauern würde. Verflucht sei der Professionalismus. Wenn ich allein im Dunkeln im Bett liegen würde, würde ich sicher Ryan neben mir haben wollen.
     
    Es dauerte fast eine Stunde, bis wir wieder im Kidron waren. Die Polizei von Jerusalem hatte den Tipp erhalten, ein Selbstmordattentäter sei unterwegs von Bethlehem hierher. Man hatte zusätzliche Kontrollpunkte errichtet, und der Verkehr stockte.
    Unterwegs fragte ich Friedman nach der Genehmigung. Er klopfte auf eine Tasche und beteuerte, er hätte das Dokument besorgt. Ich glaubte ihm.
    In Silwan dirigierte ich Friedman zu der Lichtung, wo Jack und ich geparkt hatten. Während er und Ryan das Werkzeug aus dem Kofferraum holten, schaute ich in das Tal hinunter.
    Kein schwarzer Hut zu sehen.
    Ich führte unsere kleine Expedition an. Ryan und Friedman folgten.
    Vor dem Grab blieb ich einen Augenblick stehen und betrachtete den Eingang. Das kleine, schwarze Portal starrte unergründlich zurück.
    Ich spürte, wie mein Herz einen Schlag aussetzte. Doch ich achtete nicht darauf und drehte mich um. Meine beiden Begleiter schwitzten und atmeten schwer.
    »Was ist mit dem Schakal?«, fragte ich.
    »Ich kündige unseren Besuch an.« Friedman zog seinen Revolver, kauerte sich vor den Eingang und feuerte in das Grab. »Wenn das Weibchen da drin ist, macht es sich jetzt aus dem Staub.«
    Wir warteten. Aber kein Schakal tauchte auf.
    »Das Tier ist wahrscheinlich meilenweit weg«, sagte Friedman.
    »Ich schaue mal im Untergeschoss nach«, sagte Ryan und streckte die Hand aus.
    Friedman gab ihm die Waffe.
    Ryan ließ einen Spaten und ein Brecheisen durch die Öffnung fallen und wand sich dann selbst hindurch. Ich hörte einen zweiten Schuss, dann Stiefelscharren. Stille. Dann wieder Scharren, und Ryans Gesicht tauchte in der Öffnung auf.
    »Schakalfrei«, sagte er und gab Friedman die Waffe zurück.
    »Ich übernehme die erste Wache«, verkündete Friedman mit schmalem Mund. Ich fragte mich, ob er die gleiche Abneigung gegen enge Räume hatte wie ich.
    Ich ging zum Eingang, schob zuerst meinen Rucksack und dann meine Füße in die Dunkelheit und ließ mich schnell fallen, weil ich hoffte, so die Neuronen zu täuschen, die die Bewegungsfreiheit überwachten. Sie fielen darauf herein. Ich war im Grab, bevor mein Hirn etwas davon merkte.
    Neben mir leuchtete Ryan mit einem Mag-Lite die Höhle aus. Unsere Gesichter waren Kürbislaternen, unsere Schatten dunkle Scherenschnitte in dem grellen, weißen Schein hinter uns.
    »Leuchte mal da rüber.« Ich deutete zu dem nördlichen Loculus.
     
    Ryan richtete den Strahl aus. Der Felsbrocken war bewegt worden. Nichts Blaues blitzte in der Dunkelheit auf. Ich kroch zu dem Loculus. Ryan folgte.
    Die kleine Nische war leer.
    »Verdammt!«
    »Haben Sie ihn?«, fragte Ryan.
    Ich nickte.
    Es überraschte mich nicht.
    Trotzdem machte es mich traurig.
    Max war gestohlen worden.
    »Tut mir Leid«, sagte Ryan.
    Südstaatenmanieren. Reflexe. Ich wollte schon sagen: »Ist schon okay«, verkniff es mir dann aber. Es war überhaupt nicht okay.
    Das Skelett war verschwunden.
    Ich kauerte mich auf die Hacken und spürte plötzlich das bedrückende Gewicht des Grabs. Der kalte Fels. Die schale Luft. Die samtige Stille.
    Hatte ich wirklich einen von Masadas Toten in meinem Besitz gehabt?
    Hatte ich ihn nun endgültig verloren?
    Kauerte ich in einer Begräbnisstätte für die Heiligen?
    Wurde ich beobachtet?
    Von den Hevrat Kadisha?
    Von den Seelen derjenigen, die den

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