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Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan

Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Totgeglaubte leben länger: 8. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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mir Krebs an den Hals und meiner Familie alles erdenklich Schlechte wünscht.«
    Jake schloss die Augen, weil die Neonbeleuchtung an der Decke ihn blendete.
    »Es ging nicht um das Grab«, wiederholte er. »Sie wissen, dass das Grab leer ist. Und sie haben keine Ahnung von seiner wahren Bedeutung.«
    »Was wollten sie dann?«, fragte ich verwirrt.
    Jake öffnete die Augen wieder.
    »Ich kann dir sagen, was sie wollten. Der Rabbi verlangte immer wieder die Knochen des Helden von Masada.«
    Masada Max.
    Den wir in einem Loculus kaum zwanzig Meter von ihnen entfernt versteckt hatten.
    »Werden sie das Grab durchsuchen?«
    »Was glaubst denn du?« Ein missmutiger Zehnjähriger.
    Ich hatte keine Lust, mich von Jakes schlechter Laune anstecken zu lassen.
    »Ich glaube, es hängt davon ab, ob sie uns mit der Sporttasche gesehen haben.«
    »Eine Eins mit Stern für die Dame.«
    Die kleine Dame.
    Jake senkte den Arm und starrte seine geballte Faust an. Eine Sekunde lang herrschte Schweigen.
    Ich brach es.
    »Da ist noch mehr, Jake.«
    Jake schaute mich an. Ich bemerkte, dass seine Pupillen sich wieder angeglichen hatten.
    »Beim Aufstieg aus der unteren Kammer habe ich einen Stein aus der Tunnelwand gelöst. Dahinter habe ich einen Hohlraum entdeckt, der bis dahin völlig geschlossen war.«
    »Genau.« Spöttisch. »Ein versteckter Loculus.«
    »Als ich mit der Taschenlampe hineinleuchtete, habe ich etwas gesehen, das aussah wie altes Tuch.«
    »Im Ernst?« Jake versuchte, sich aufzurichten.
    Ich nickte.
    »Es steht außer Zweifel, dass das Grab aus dem ersten Jahrhundert stammt. Das beweisen die Ossuare. Textilien aus dieser Zeit wurden zwar in der Wüste gefunden, aber noch nie in Jerusalem.«
    »Wenn du mir versprichst, dass du mir nicht den Kopf abreißt, erzähle ich dir auch den Rest.«
    Jake ließ sich wieder aufs Kissen sinken.
    »Ich glaube, der Stoff könnte ein Leichentuch sein.«
    »Unmöglich.«
    »Ich habe auch Knochen gesehen.«
    »Menschliche?«
    Ich nickte.
    In diesem Augenblick kam eine Schwester durch die Tür, und ihre Gummisohlen quietschten auf den glänzenden, grauen Fliesen.
    »Sie müssen jetzt gehen. Der Patient braucht Ruhe.«
    Jake stützte sich auf die Ellbogen. »Wir müssen da noch einmal raus«, sagte er zu mir.
    »Legen Sie sich hin, Mr. Drum.« Die Schwester legte Jake die Hände auf die Schultern und drückte ihn nach unten.
    Jake wehrte sich.
    Die Schwester warf ihm einen Blick zu, der andeutete, dass sie ihn als Nächstes mit Riemen festschnallen werde.
    Jake gab nach.
    Die Schwester schaute mich an.
    »Jetzt.« Ihr Ton deutete Riemen auch für die Besucher an.
    Ich klopfte Jake auf den Arm.
    »Ich fahre gleich morgen früh noch mal raus.«
    »Das kann nicht warten.«
    Schwester Reibeisen funkelte mich böse an.
    Ich trat vom Bett zurück.
    Jake hob den Kopf und blaffte ein einziges Wort.
    »Sofort.« Und klang dabei fast wie Schwester Reibeisen.
     
    In der Eingangshalle des Krankenhauses rief Ryan die Polizeizentrale an. Ich war zu sehr in Gedanken versunken, um zuzuhören.
    Wie sollte ich den Weg ins Kidron wieder finden? Wer würde mir am Grab helfen? Ryan konnte ich nicht fragen. Er war als Polizist in Israel. Friedman hatte sich extra Zeit freigeschaufelt, um ihm zu helfen. Ryan musste sich auf Kaplan konzentrieren.
    »Friedman kommt«, sagte Ryan und klappte sein gemietetes Handy zu.
    »Ist er fertig mit Kaplan?«
    »Er gibt dem Herrn ein wenig Zeit zum Nachdenken.«
    »Kaplan glaubt, dass er wegen Litvaks Halskette verhaftet wurde?«
    »Und wegen ein paar geplatzter Schecks in Kanada.«
    »Wegen Ferris hast du ihn noch nicht verhört?«
    Ryan schüttelte den Kopf. »Friedman hat da eine interessante Herangehensweise. Sagt wenig, lässt den Verdächtigen reden und achtet dabei die ganze Zeit auf Details und Unstimmigkeiten, die er dann später auseinander nehmen kann.«
    »Gib einem Lügner genug Leine …«
    »Kaplan bekommt so viel Leine, dass er sich am K2 aufhängen könnte.«
    »Wann kommt Ferris auf den Tisch?«
    »Morgen.«
    »Zeigst du Kaplan das Foto, das er mir bei der Autopsie gegeben hat?«
    »Sollte ihm einen ziemlichen Ruck geben.«
    Plötzlich gab es mir selbst auch einen Ruck.
    »O mein Gott, Ryan. Glaubst du, Max könnte Kaplans ää-chte Masada-Reliquie sein? Glaubst du, dass Kaplan bei Ferris von diesem Skelett Wind bekommen hat?«
    Ryan grinste breit. »Willst du mitkommen und ihn fragen?«
    »Könnte Friedman beim Auseinandernehmen helfen.«
    »Da wäre er

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