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Totgesagt

Totgesagt

Titel: Totgesagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Weaver
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reinkommen?«
    »Nein.«
    Ich rieb mir die Hände. »Dann werden wir uns hier draußen zu Tode frieren.«

    Sie warf einen Blick die schneebedeckte Straße hinauf und hinunter und verdrehte wieder die Augen. »Also gut«, seufzte sie und bedeutete mir mit einer Handbewegung, ihr zu folgen.
    Seit meinem letzten Besuch hatte sich der Pub kaum verändert. Die Tapete war gewechselt worden, sonst nichts. Der Raum war lang und schmal, mit einer fünfeckigen Ausbuchtung am Ende, die Platz für ein paar Tische bot, und einer Jukebox an der gegenüberliegenden Wand.
    »Also, was ist los, Magnum?«, fragte sie.
    Ich wandte mich ihr zu. Sie lächelte über ihren Witz. Ich nahm meinen Block und einen Stift heraus, legte beides auf die Theke und setzte mich auf einen Barhocker. »Wie heißen Sie?«
    »Was geht Sie das an?«
    Ich zog meinen Führerschein aus der Tasche und streckte ihn ihr entgegen.
    »Mein Name ist David Raker. Ich war früher Journalist.«
    Sie runzelte die Stirn und beugte sich vor, um den Führerschein zu betrachten. »Journalist?«
    »Früher, ja.«
    Sie musterte mich. »Jade.«
    »So heißen Sie?«
    »Ja.«
    »Hübscher Name.«
    »Von mir aus.«
    »Sind Sie keine Komplimente gewohnt?«
    »Von gut aussehenden Kerlen wie Ihnen?« Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Der letzte Mann, der mir gesagt hat, ich hätte einen hübschen Namen, wog hundertzwanzig Kilo und hatte die Haare so geschickt über die Glatze gekämmt, dass sie auf der anderen Seite bis zum Kinn reichten.«
    Ich lächelte. »Das ist genau mein Wochenend-Look.«

    Kurz schien sie zu einem Lächeln anzusetzen, das jedoch schnell wieder verschwand, als hätte sie es sich bewusst verkniffen. Ein zweites Mal musterte sie mich von oben bis unten, sagte aber kein Wort.
    »Nun, wie lange arbeiten Sie heute?«
    »Bis sieben.«
    »Das ist ein langer Tag.«
    Sie zuckte die Schultern. »Das Leben ist hart.«
    Ich nahm den Block in die Hand. Eine neue Seite war aufgeschlagen. Leer. Jade trat hinter den Tresen, beugte sich zu mir vor und starrte auf den Block.
    »Sieht nach einem interessanten Fall aus.«
    »Möglich, ja.«
    »Also, was sucht ein Journalist in diesem Dreckloch?«
    Ich drehte mich auf dem Hocker um.
    »Immerhin hat dieses Dreckloch eine neue Tapete, seit ich zuletzt hier war.«
    »Ist das wahr?«
    »Seit wann arbeiten Sie hier?«
    »Ich weiß nicht … seit sechs Monaten vielleicht.«
    Ich bemerkte eine Reihe von Fotos an der Wand hinter mir. Ich stieg von dem Hocker und trat hinüber zur Wand. Auf einem der Bilder war eine Frau zu sehen, die ich kannte. Sie war von einer Horde Stammkunden umgeben, am Silvesterabend vor drei Jahren. Sie hieß Evelyn. Damals, als ich regelmäßig mit Jacob gekommen war, hatte sie hinter dem Tresen gearbeitet. Ich hatte sie einigermaßen gut kennengelernt – immerhin so gut, dass ich ihr ein bisschen von Derryn erzählt hatte und dass sie mir ihr Bedauern aussprach, als ich sagte, dass Derryn Krebs hätte.
    »Arbeitet Evelyn noch hier?«
    »Nein.«
    Ich drehte mich zu ihr um. »Wann hat sie aufgehört?«

    »Keine Ahnung.«
    Ich betrachtete sie aufmerksam. »Sie wissen nicht, wann sie aufgehört hat?«
    »Das war vor meiner Zeit.«
    Ich kehrte zum Tresen zurück und setzte mich wieder auf meinen Hocker. Sie sah weder besonders überzeugt von dem aus, was sie sagte, noch klang ihre Stimme besonders überzeugt, doch ich konnte mir keinen Grund denken, warum sie lügen sollte.
    Also wechselte ich das Thema.
    »Ich versuche, jemanden zu finden, der vielleicht irgendeine Verbindung zu diesem Pub gehabt hat. Wenn ich Ihnen ein Foto von ihm zeige, könnten Sie mir vielleicht sagen, ob Sie ihn hier schon mal gesehen haben oder nicht.«
    Sie nickte. Ich zog ein Bild von Alex aus der Tasche, das Mary mir überlassen hatte, und streckte es ihr entgegen. Sie blinzelte, als wäre sie kurzsichtig. Dann nahm sie das Foto in die Hand.
    »Wie heißt er?«, fragte sie.
    »Alex Towne.«
    Ihr Blick streifte mich über die Kante des Fotos hinweg.
    »Erkennen Sie ihn?«
    Sie ließ sich noch einen Moment Zeit, ehe sie mir das Bild zurückgab.
    »Nein.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Klar bin ich sicher.«
    In meiner Brusttasche hatte ich eine Liste mit Namen von dem Block aus der Wohnung in Eagle Heights. Ich faltete den Zettel auseinander.
    »Haben Sie irgendwelche Stammkunden mit diesen Namen?«
    Ich hatte die Namen untereinander auf einen separaten
Zettel geschrieben. Sie las die Liste durch und zuckte die Schultern.

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