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Totgesagt

Totgesagt

Titel: Totgesagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Pontiff?”, fragte er hoffnungsvoll. “Hat sich das Sheriff’s Department von Servier County bei ihm gemeldet?”
    “Ja, hast du denn den Sheriff nicht selbst angerufen?”
    “Hunter hat’s versucht. Mehrmals sogar. Sie wimmeln uns ab, halten uns hin. Sei eine polizeiliche Angelegenheit, so die Begründung. Sie blieben dran. Und bei der Polizei in Stillwater ist auch nichts zu erfahren.”
    “Wieso nicht?”, fragte sie empört.
    “Pontiff ist sauer. Wir hätten Rays Behausung rechtswidrig durchsucht, meint er.”
    “Es war doch gar keine Zeit, erst groß einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss zu erwirken! Da habt ihr ihm doch sogar einen Gefallen getan!”
    “Nach seiner Ansicht haben wir unsere Kompetenzen überschritten. Das sei Aufgabe der Polizei!”
    “Wie kann der in einer solchen Situation an sein verletztes Ego denken?”, rief sie.
    “Er will nun mal nicht, dass Hunter die Sache an sich reißt.”
    “Ich wette, Elaine weiß Bescheid. Ich rufe sie an und melde mich dann wieder.” Bei ihrem nächsten Anruf war der Empfang jedoch so bruchstückhaft, dass ihre Stimme nur phasenweise durchkam.
    “Was hast du erfahren?”, fragte er.
    “Zwei …eriffs … die Block…”
    Er nahm den Fuß vom Gas, hoffte er doch, so könne er sie besser verstehen. “Was?”
    “Ich sagte, zwei Hilfssher… war… …hütte …”
    Das klang schon etwas verständlicher. “Und?”
    “… leer. Ein …ge … sehen …”
    “Noch mal, bitte!”
    “War leer. Ein Augenzeu… Rays Truck gesehen … Tupelo … Pontiff ist … unterwegs …”
    Nach Iuka vielleicht? Mist! Dann fuhren sie ja in die falsche Richtung! Kein Wunder, dass Pontiff sich so selbstgefällig aufs hohe Ross setzte.
    Mit einem Mal stieg er voll auf die Bremse, sodass der Wagen mit quietschenden Reifen am Straßenrand zum Stehen kam. “Allie?”
    Sie war weg.
    “Was ist?”, fragte Hunter. “Warum wenden wir?”
    Clay stieß einen deftigen Fluch aus. “Madeline ist nicht in dem Blockhüttenpark.”
    Als seine Scheinwerferstrahlen in die Einfahrt zur Blockhütte schwenkten und Ray im Schnee die neuen Reifenspuren sah, begann ihm das Herz dumpf zu hämmern. Da war jemand an der Hütte gewesen! Und es waren nicht nur die Abdrücke von Pneus, sondern zudem auch überall Fußstapfen!
    Schon drauf und dran, sich schleunigst aus dem Staube zu machen, sah er dann aber, dass die Hütte stockdunkel, der unbekannte Besucher also schon wieder verschwunden war. Sollte er, Ray, aufgeflogen sein, saß er sowieso in der Falle; dann lagen die Bullen bestimmt schon mit gezogenen Kanonen im Hinterhalt.
    Mit laufendem Motor wartete er eine Weile ab und überlegte hin und her, ob er wohl gefahrlos aussteigen konnte. Als sich nichts tat, als sich nichts rührte, schnappte er sich die Taschenlampe und das Messer, das er ständig im Wagen mitführte, und pirschte auf die Haustür zu. In der Gegend lagen zwar noch weitere Blockhäuser, jedoch meilenweit entfernt. Aus Versehen konnte hier wohl kaum jemand gelandet sein.
    Mitnichten. Der Kegel der Taschenlampe erfasste nämlich in diesem Moment etwas weiß Glänzendes. Eine Visitenkarte. In die Türritze geklemmt.
    Ray zog sie hervor und richtete den Strahl so, dass er die Aufschrift lesen konnte. Die Karte stammte von einem Mr. Brian Shulman, Mitarbeiter der Immobilienfirma, bei der Ray das Häuschen gemietet hatte. Auf der Rückseite stand etwas geschrieben. “Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt. Vergessen Sie bitte nicht, bei Abreise den Schlüssel in den Schlüsselkasten zu werfen.”
    War der etwa reingegangen, dieser Brian Shulman?
    Vermutlich nicht. Aus welchem Grund auch?
    Schon angesichts der bloßen Möglichkeit fuhr Ray der Schreck gewaltig in die Glieder. Er schloss auf und marschierte geradewegs in das Zimmer, in dem er Madeline eingesperrt hatte.
    Die Tür, die er vorm Verlassen der Hütte geschlossen hatte, stand jetzt offen. Der Schrank auch.
    Mit einem dumpfen Gefühl im Magen legte er die Taschenlampe aufs Bett und durchwühlte die Decken. Madeline war weg.
    Hektisch wirbelte er herum, durchsuchte das Zimmer, guckte unter das Bett. Nichts. Leer! Wo steckte sie? War sie entführt worden? Ach, Quatsch. Dieser Shulman hätte doch seine Visitenkarte nicht hinterlassen, wenn er mit Madeline abgehauen wäre!
    Sie konnte sich eigentlich nur aus eigener Kraft davongemacht haben. Wie hatte sie denn das hingekriegt, verdammter Mist?
    Egal, aufgeben durfte er sie nicht. Sie gehörte ihm! Als

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