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Totgeschwiegen (Bellosguardo)

Totgeschwiegen (Bellosguardo)

Titel: Totgeschwiegen (Bellosguardo) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Reiter
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und Geste Domeniks analysieren. Und dazu hatte sie jetzt keine Lust. Sie wollte nur noch schlafen und weder an Max oder Domenik, noch an eine unbekannte Schnulzenschreiberin mit zwei Kindern denken.
     

4
     
    Träge blinzelte Isabelle in die Sonne. Das Geräusch der sanften Wellen, die an den Pfählen ihres Wasserbungalows plätscherten, ließ sie schläfrig werden. Entspannt schloss sie die Augen. Auf einmal spürte sie den zarten Kuss ihres Mannes auf ihren Lippen. Ihr Mund formte sich zu einem Lächeln. So fühlte sich Glück an.
    „Schatz, ich gehe noch mal ins Wasser. Kommst du mit?“ Alexander strich mit seinen Fingern liebevoll über ihren nackten Bauch. Ein wohliges Kribbeln durchfuhr ihren Körper. Sie schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn tiefer zu sich herunter.
    „Gleich mein Schatz“, murmelt e sie, während sie ihm sanft ins Ohr hauchte. Zärtlich begann sie seinen Hals zu küssen und ihm über den Rücken zu streicheln. Das wohlige Kribbeln wurde stärker ...
     
    Bling.
     
    Jäh verharrte Isabelle in ihrem Kuss. Mit einem Seufzer löste sie sich langsam von Alexander und wand ihren Kopf zu ihrem Handy auf dem Beistelltisch, der neben ihrem Liegestuhl stand.
     
    Hoffe ihr genießt eure Hochzeitsreise auf den Malediven.
    Freue mich auf Weihnachten mit euch. Habe übrigens die Prüfung mit voller Punktzahl bestanden.
    Lieben Gru ß
     
    „Hier Schatz, lies mal. Die Nachricht ist von Constantin.“ Isabelle reichte Alexander ihr Handy.
    Sie konnte sehen, wie sich auf dem Gesicht ihres Mannes ein Lächeln breit machte. Sie war so froh, dass ihr zwanzigjähriger Sohn die Nachricht ihrer Hochzeit begeistert aufgenommen hatte.
    „Klasse, dass Constantins Studium so gut läuft. Ich freue mich schon , ihn an Weihnachten zu sehen.“
    „Ja, ich mich auch. So häufig sehe ich ihn ja leider nich t mehr, seitdem er in Harvard studiert.“
    „ Ich bin sehr froh, dass er dort studiert. Sonst hätte ich dich nie kennengelernt.“
    „Ja, da hast du r echt. Und British Airways können wir auch gleich noch dafür danken. Wenn der Flug nach Boston nicht so ewig verspätet gewesen wäre, hätten wir uns nie in Heathrow in dem Flughafenrestaurant getroffen.“
    „Ach was, du wärst mir spätestens in der Schlange beim Einsteigen aufgefallen.“
    „So ein Quatsch. Du hast noch nicht einmal aufgesehen, als ich gefragt habe, ob ich mich zu dir an den Tisch setzen kann.“
    „Ein G lück, dass ich dann doch noch hingesehen habe.“ Alexander sah Isabelle liebevoll an.
    Sie dachte zurück an ihr erstes Treffen. War es tatsächlich erst drei Monate her?
     
    Sie war auf dem Weg zu ihrem Sohn Constantin nach Harvard gewesen ...
    Der Flug von London nach Boston hatte drei Stunden Verspätung und so begab sie sich in eines der völlig überfüllten Restaurants. An einem der Tische saß ein Mann allein. Sie lief schnurstracks auf den Tisch zu und fragte, ob der Platz noch frei wäre. Der Mann sah noch nicht mal von seinem iPhone hoch und nickte nur mit dem Kopf. Sie stellte ihren Koffer-Trolley neben dem Tisch ab und bat ihn, kurz darauf acht zu geben, während sie ihr Essen an der Bar bestellen musste. Er warf einen kurzen Blick auf ihren Koffer und nickte wieder, würdigte sie aber immer noch keines Blickes. Nachdem sie wieder an den Tisch zurückgekehrt war, sah sie sich ihren Tischnachbarn genauer an. Ein gutaussehender Mann. Sehr dunkle Haare, ein markantes Gesicht, allerdings wirkte er etwas blass und überarbeitet. Seine Kleidung deutete auf Geschäftsreisender hin – und zwar mindestens Business Class - dunkelblauer gut geschnittener Anzug und kornblumenblaues Hemd. Als ihr Essen serviert wurde, holte auch sie ihr Handy hervor, um ihrem Sohn die Nachricht zu schicken, dass ihr Flug ziemlich Verspätung haben würde.
    „Diese Idioten!“ Der Mann schlug urplötzlich mit der Faust auf den Tisch und die Gläser begannen bedrohlich zu wackeln.
    Isabelle griff instinktiv nach ihrem Cola Glas und hielt es fest. Entschuldigend sah der Mann sie kurz an. Und da fielen ihr seine wunderschönen blaugrauen Augen auf.
    Er murmelte so etwas wie „sorry“ , als plötzlich sein Blick an ihr hängen blieb und er mit einem Mal erstarrte.
    „Ist ja nichts passiert“, antwortete Isabelle auf Deutsch. Sie sah ihn etwas irritiert an. War ihm erst jetzt wirklich bewusst geworden, dass sie mit ihm am Tisch saß oder hatte sie irgendwo Ketchup im Gesicht?
    Etwas verlegen, griff sie nach ihrer Serviette und tupfte sich

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