Touch of Pleasure
mich persönlich bestraft? Oder vielleicht Master Alec?“
Sienna ignorierte den Stich Eifersucht, der sie klingengleich durchfuhr, denn schließlich hatte Master Alec ihr mehr als deutlich gemacht, dass sie nur eine weitere Sub für ihn war, die bald von der nächsten abgelöst werden würde. Sollte er sich doch mit Emily vergnügen! Dennoch klopfte ihr Herz wie ein Güterzug, der in Höchstgeschwindigkeit einen Berg hinunterraste, bei dem Gedanken, dass Master Alec sie bestrafte. Auch sie wünschte sich nicht weniger als eine lebenslange Bestrafung, vorzugsweise an seiner Seite, egal, wie dumm dieser Wunsch erschien.
Emily machte ein schnaubendes Geräusch, schaute empört drein und warf das Schriftstück auf den Tisch. „Da steht, ich würde zu viel reden. Als könnte ich das. Master Joe knebelt mich fast jedes Mal.“
Rachel, die gerade einen weiteren Schluck Eistee trank, verschluckte sich, und Sienna erstickte beinahe vor Lachen.
David trabte neben Alec auf dem schmalen Waldpfad und riss ihn aus seinen Gedanken, die sich jede Sekunde der endlosen Stunden um Sienna drehten, sich dabei unbeeindruckt davon zeigten, dass er krampfhaft versuchte, an etwas anderes zu denken. Er hatte sie die letzten Tage gemieden, weil er dem Irrtum erlegen war, dass er sich so von ihr lösen konnte. Sinnlos! Es brachte nicht einmal eine Unze Erlösung.
„Wann gibst du endlich zu, dass du Sienna liebst?“ David war noch nie jemand gewesen, der um den heißen Brei herumredete, doch manchmal wünsche Alec sich, er würde seinen Mund halten.
Alec lief schneller und sparte sich eine Antwort.
„Du brichst der Kleinen das Herz.“
Er beschleunigte weiter, und im Gegensatz zu sonst brachte ihm die Anstrengung keine Erlösung.
„Sienna ist nicht Valerie!“, keuchte David.
Konnte Meister Yoda nicht endlich still sein? Alec warf ihm einen düsteren Blick zu und stolperte über eine Wurzel, fing den Sturz im letzten Augenblick ab.
„Gib dir und Sienna eine Chance.“
Und wenn sie ihm das Herz auf die gleiche Weise zerriss, wie Valerie es getan hatte? Ihr hatte er vertraut, bis in den entferntesten Winkel seines Verstandes. Sienna genoss die Spiele mit ihm, aber konnte sie seine Neigungen auf Dauer ertragen? Bei ihrem letzten sexuellen Beisammensein nach dieser herrlichen Nacht waren ein paar der Striemen am Morgen zu sehen gewesen. Würde sie damit ins Fitnessstudio gehen? Oder sich in Grund und Boden schämen und sich von ihm unter Druck gesetzt fühlen? Und wenn sie mit den Malen zu den Cops ging und ihn anzeigte? Übelkeit bahnte sich seinen Weg.
„Verdammt noch mal, Alec! Du bist nicht mehr der kleine Junge, der mit der falschen Schlange zusammen gewesen ist!“ David streckte den Arm aus und bekam ihn an der Schulter zu fassen, zwang ihn mit hartem Griff, stehen zu bleiben. Sie standen sich schweißüberströmt, obendrein nach Luft japsend, gegenüber.
„David, lass gut sein.“
„Du begehst gerade den größten Fehler deines Lebens.“
„Ich glaube nicht mehr an die Liebe auf den ersten Blick. Ich verstehe nicht, was das zwischen mir und Sienna ist, doch sie wird mich ebenso vergessen wie ich sie, sobald sie die Insel verlassen hat.“
„Etwas Blöderes habe ich niemals aus deinem Mund gehört. Ist dir noch nie in den Sinn bekommen, dass Valerie dich reingelegt hat?“
„Wie meinst du das?“ So offensiv hatte David noch nie mit ihm darüber geredet. Er hatte zwar auch vorher seine Meinung nicht für sich behalten, aber diese Überlegung war neu.
„Deine Familie ist reich, und hat sie sich nicht auf diese Weise einen der begehrenswertesten Junggesellen geschnappt, die zu der Zeit auf dem Markt waren? Ohne dich hätte sie deinen Bruder Andy nie kennengelernt. Valerie ist eine fiese Frau, und mit der Erfahrung, die du heute hast, hätte es dich nach dem ersten Blick geschüttelt, und du hättest ihr keine zwei Sekunden deiner Aufmerksamkeit geschenkt. Praktischerweise erbte dein Bruder alles.“
Darüber musste er nachdenken. David hatte Valerie einmal aufgesucht, um mit ihr zu reden. Doch sie hatte ihn eiskalt abblitzen lassen.
„Sienna ist dir nicht einfach zufällig über den Weg gelaufen. Das Schicksal ist sich sicher, dass dein Leiden lang genug andauert. Der Meinung schließe ich mich bedenkenlos an.“
Sie setzten sich in einem langsamen Trab in Bewegung.
„Wann ist dir denn das mit Valerie und Andy in den Sinn gekommen?“
„Vor ein paar Monaten, doch du warst nicht bereit, die Wahrheit
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