Touchdown fürs Glück (German Edition)

fallen. Olivia schluckte und setzte sich Julian gegenüber auf die Bettkante.
    „Hi, Granny.“ Sie beugte sich zu ihr und küsste sie zärtlich auf die faltige Stirn. „Es tut mir leid, dass ich erst jetzt gekommen bin.“
    Olivia hätte heulen können. Granny sah schrecklich aus und schien furchtbare Schmerzen zu haben. Die Krankheit war überall zu spüren, zu riechen und zu schmecken.
    „Unsinn“, Granny versuchte zu lächeln, „mein Schatz.“
    Mit Tränen in den Augen blickte Olivia sie an, „ich habe dich sehr vermisst.“
    „Bist du ... denn glücklich?“
    Olivia nickte und wischte sich eine Träne beiseite.
    „Auch ohne ... meinen Enkel?“
    Sie schaute erschrocken zu Julian, weil sie sich fürchtete, Granny aufzuregen. Doch die alte Dame hatte nur scherzen wollen, wie das Funkeln in ihren Augen bestätigte. Julian lachte und tätschelte amüsiert die Hand seiner Großmutter .
    „Granny, du bist vielleicht ei ne Nummer!“
    „Hat ... dein Grandpa ... auch immer gesagt.“
    „Witze auf dem eigenen Totenbett zu reißen! “
    „Julian!“ Entsetzt sah Olivia zu ihm rüber. Granny fand das aber komisch und lachte kurz auf, bevor sie husten musste. Alarmiert betrachtete Olivia die alte Dame.
    „Granny ...“
    „Wenn ... ich nicht mehr ... lachen kann ... ist es eh ... vorbei.“
    „Granny“, Olivia weinte leise.
    „Livi ... Maus ... weine nicht.“ Granny tätschelte schwach Olivias Hand, „mein Leben ... war schön ... 2 Kinder ... 2 Enkelkinder ... dich , ... und meinen Mann ... sehe ich auch ... bald wieder.“ Sie atmete schwer aus.
    „Sag Grandpa nicht, dass ich für die Dolphins gespielt habe“, Julian betrachtete sie zärtlich, „du weißt ja, dass er dieses Team nicht ausstehen konnte.“
    Amüsiert kräuselten sich ihre Lippen, „du ... unterschätzt ... deinen Grandpa, Julian, ... er hat es bestimmt ... längst gewusst.“
    „Und sicherlich hat er dort oben ein riesiges Trara veranstaltet.“
    Wieder funkelten ihre Augen vergnügt . Olivia war beeindruckt – Julian war selbst tieftraurig, heiterte seine Großmutter jedoch auf.
    „Deinen Grandpa ... habe ich ... sehr vermisst.“ Sie keuchte leise auf, „so ein ... sturer Mann.“
    „Wirklich?“ Julian grinste sie an, „eigentlich hast du immer deinen Kopf durchgesetzt.“
    Ein verzerrtes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, „weil ... er ... es zuließ.“ Sie blickte Olivia an, „Ehemänner , ... die ihre Frauen ... lieben ... lassen sie ... gehen, Liv.“
    „Oh, Granny“, sie legte ihre Hand fe st über Grannys. „Wir sollten nicht darüber sprechen.“
    Entschlossen schüttelte Granny den Kopf, während Julian aufseufzte und Olivia ansah, als würde er sagen, du kannst sie nicht bremsen, wenn sie in Fahrt ist.
    „Julian, sag ihr, ... dass du sie ... verstanden hast ... und deshalb ... gehen ließest.“
    „Das weiß sie, Grandma“, Julian sprach mit ruhiger Stimme. „Zwischen Liv und mir ist alles geklärt. Mach dir um uns keine Sorgen.“
    „Liv kann ... immer ... nach Hause kommen ... zu dir?“
    Bevor Julian etwas sagen konnte, fragte Granny urplötzlich , „wo ist eigentlich Sammy?“
    Olivia holte erschrocken Luft und sah Julian entsetzt an .
    „Aber ...“
    „Sammy geht es gut, Granny“, Julian lächelte seine Großmutter an und unterbrach Olivias Ausruf. „Er ist gerade im Kindergarten.“
    Trotz seiner entspannten Stimme, konnte Olivia genau sehen, dass sein ganzer Körper angespannt war. Auch sie hatte sich zusammengekrümmt.
    „Oh ... bring ihn ... später vorbei ... dann können wir einen ... Kuchen backen.“
    „Das wird ihm bestimmt gefallen“, Julian nickte fröhlich , „deine Kuchen sind die besten.“
    „Gestern ... hat er mir ... ein Bild gemalt“, die alte Dame seufzte gerührt auf, „es hängt ... am Kühlschrank.“
    „ Stimmt. Das habe ich gerade gesehen.“
    „Ein schönes ... Bild. Der ... Kleine hat ... Talent.“
    „Das Talent hat er von seiner Mom.“
    „Mhh“, Granny schloss kurz die Augen, „bring ... ihn später her ... jetzt bin ich ... müde.“
     
     
     
     
    Granny starb in den frühen Morgenstunden. Die Familie hatte die ganze Nacht mal zusammen, mal abwechselnd an ihrem Bett verbracht. Als sie aufhörte zu atmen, waren Julian und seine Eltern im Zimmer, während Oliv ia und Amber unten im Wohnzimmer gesessen hatten , um einen Tee zu trinken, denn Amber war ein nervliches Wrack, das es in Grannys Zimmer nicht aushielt. Olivia hatte sich entschieden , auf