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Touchdown

Titel: Touchdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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hielt eine kleine Ansprache, gab dem Team ein paar allgemeine Ratschläge mit auf den Weg, dann ließ er sie von der Leine.
    Als Rick neunzig Minuten vor dem Kickoff das Spielfeld betrat, waren die Ränge noch leer. Sam hatte großen Zuschauerzuspruch prophezeit - »vielleicht tausend«. Das Wetter war einladend, und am Tag zuvor hatte die Gazzetta di Parma einen eindrucksvollen Artikel über das erste Spiel der Panthers und vor allem über ihren neuen NFL-Quarterback gebracht. Ricks hübsches Gesicht breitete sich über eine halbe Seite aus - in Farbe. Signor Bruncardo hatte, wie Sam erklärte, ein paar Strippen gezogen und ein bisschen Einfluss geltend gemacht.
    Das Spielfeld in einem NFL-Stadion oder auch nur in der College-Liga zu betreten war immer ein nervenzerreißendes Erlebnis. Die allgemeine Nervosität steigerte sich so sehr vor dem Spiel, dass die Spieler geradezu aus der Umkleidekabine flohen, sobald man es ihnen erlaubte. Draußen dann, umringt von den einschüchternden Rängen und den Tausenden von Fans, von Kameras, Musikkapellen, Cheerleadern und dem scheinbar endlosen Haufen von Leuten, die irgendwie Zugang zum Spielfeld hatten, benötigte man erst einmal eine gewisse Zeit, um sich an das kaum kontrollierte Chaos zu gewöhnen.
    Als er jetzt den Rasen des Stadio Lanfranchi betrat, konnte Rick sich ein leises Kichern über die aktuelle Station seiner Karriere nicht verkneifen. Jeder Schuljunge, der sich auf ein Flag-Footballspiel vorbereitet, wäre nervöser gewesen als er.
    Nach wenigen Minuten Stretching und leichter Gymnastik, geleitet von Alex Olivetto, versammelte Sam die Offense an der Fünf-Yard-Linie und begann die Spielzüge durchzugehen. Er und Rick hatten für diesen Tag zwölf ausgewählt, mit denen das gesamte Spiel bestritten werden sollte, sechs am Boden und sechs in der Luft. Die Bandits waren in der zweiten Abwehrreihe notorisch schwach besetzt - kein einziger Amerikaner dabei -, und im Jahr zuvor hatte der Quarterback der Panthers zweihundert Yards Raumgewinn erworfen.
    Von den sechs Laufspielzügen waren fünf auf Sly ausgerichtet. Franco würde nur zum Einsatz kommen, wenn ein kleiner Raumgewinn durch die Mitte erzielt werden sollte, und auch nur dann, wenn das Spiel schon gewonnen war. Denn wenn er auch den harten Körperkontakt liebte, so hatte er doch die Angewohnheit, den Ball öfter mal fallen zu lassen. Alle sechs Pass-Spielzüge waren für Fabrizio bestimmt. Nach einer Stunde Aufwärmen zogen sich beide Teams in ihre Kabinen zurück. Sam ließ die Panthers in einem Kreis antreten, um sie auf das Spiel einzuschwören, und Coach Olivetto motivierte sie zum Abschluss noch mit einigen hochgradig abfälligen Bemerkungen über die Stadt Neapel.
    Rick verstand kein Wort, die Italiener aber umso mehr. Sie waren bereit für den Krieg.
    *
    Der Kicker der Bandits war, wie häufig, ein ehemaliger Fußballer mit strammem Schuss, und sein Eröffnungskick segelte glatt durch die Endzone. Als Rick aufs Feld trabte, um die erste Angriffsserie zu starten, versuchte er sich an das letzte Spiel zu erinnern, in dem er von Beginn an gespielt hatte. Es war in Toronto gewesen, vor hundert Jahren.
    Die Heimtribüne war mittlerweile gut gefüllt, und die Fans verstanden es, ordentlich Lärm zu machen. Sie schwenkten große, von Hand gemalte Spruchbänder und schrien im Gleichklang. Ihr Krach machte die Panthers aggressiv. Vor allem Nino konnte kaum an sich halten.
    Sie gingen ins Huddle, und Rick sagte: »Twentysix smash.« Nino übersetzte, dann zogen sie los, um Aufstellung zu nehmen. In I-Formation stehend, Franco vier Yards hinter ihm und Sly sieben Yards zurück, warf Rick einen raschen Blick auf die Defense und sah nichts, was ihm Sorgen bereitete. Der Smash war eine frühe Ballübergabe auf der rechten Seite, die dem Tailback Spielraum ließ, die Blocks zu lesen und sich eine Lücke zu suchen. Die Bandits hatten fünf Linemen in der ersten Reihe und zwei Linebacker, beide kleiner als Rick. Ninos großer Gesäßmuskel war in heller Panik, und Rick hatte sich längst entschieden, den Snap kurz und schmerzlos zu machen, vor allem beim ersten Angriff. Ein schnelles »Down«. Kurze Pause. Hände unter den Center, ein fester Klaps, weil eine leichte Berührung den Center zu einer nicht erlaubten Bewegung provozieren würde, dann: »Set.« Kurze Pause. Dann: »Hut.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde bewegte sich alles, außer dem Ball. Die Linie preschte vorwärts, alles grunzte und knurrte, und

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