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Touchdown

Titel: Touchdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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schlecht bestellt. Es gibt einen italienischen Super Bowl im Juli, und offenbar haben die Panthers geglaubt, dass Dockery sie dort hinführen könnte.
    Sie hätten mal ein paar Browns-Fans fragen sollen. Wir würden ihnen den Rat geben, diesen Penner sofort zu feuern und sich einen richtigen Quarterback zu suchen, einen vom Junior College. Und zwar schnell, bevor Dockery wieder anfängt, seine Pässe dem Gegner in die Hände zu feuern. Wir wissen, wozu dieser Revolverheld imstande ist. Arme Panthers Parma.
18. Kapitel
    Wie werdende Väter, die vor dem Kreißsaal warten, saßen Rick und Sam am Ende des Flurs im ersten Stock des Krankenhauses. Es war spät am Sonntagabend, halb zwölf, und Trey war seit kurz nach acht im OP. Passiert war es bei einem Dreißig-Yard-Pass im Mittelfeld, in der Nähe der Panthers-Bank. Sam hörte das Wadenbein krachen. Rick hörte es nicht. Aber er sah das Blut und das Knochenstück, das durch den Strumpf hervorstach.
    Sie sprachen wenig, vertrieben sich die Zeit, indem sie in den herumliegenden Zeitschriften blätterten. Sam war der Meinung, dass sie sich immer noch für die Playoffs qualifizieren konnten, falls sie die restlichen fünf Spiele gewannen, eine wahrhaft anspruchsvolle Aufgabe, zumal das Treffen mit Bergamo noch bevorstand. Und auch Bozen war wieder eine starke Truppe, hatte nur mit zwei Punkten gegen Bergamo verloren.
    Aber wie sollten sie irgendetwas gewinnen mit dem, was von der Offense noch übrig war, und ohne Amerikaner in der Secondary, der das gegnerische Passspiel unterbinden konnte?
    Es war angenehmer, nicht an Football zu denken und dafür in irgendwelche Illustrierten zu starren.
    Sie wurden von einer Krankenschwester gerufen, die sie in den zweiten Stock führte, in ein halbprivates Zim mer, wo man Trey für die Nacht zurechtmachte. Sein rechtes Bein steckte in einem gewaltigen Gips. Kanülen führten in seinen Arm und in die Nase. »Er wird die ganze Nacht schlafen«, sagte eine andere Krankenschwester.
    Dann erklärte sie, der Doktor habe gesagt, es sei alles gut verlaufen, keine Komplikationen, ein ganz normaler offener Bruch. Sie besorgte eine Decke und ein Kissen, und Rick machte es sich auf einem Vinylsessel neben dem Bett bequem. Sam versprach, gleich am Montagmorgen vorbeizuschauen und nach dem Rechten zu sehen.
    Ein Vorhang wurde zugezogen, dann war Rick allein mit dem letzten schwarzen Panther, einem ganz lieben Jungen vom Lande, der nun wie eine schadhafte Ware zu seiner Mutter nach Mississippi zurückgeschickt werden würde. Treys linkes Bein lag unbedeckt, und Rick sah es sich genauer an.
    Der Knöchel war sehr dünn, viel zu dünn, um auch nur der Brutalität im College-Football standzuhalten. Trey war einfach zu mager, hatte Probleme, sich Fleisch auf die Rippen zu schaffen, war aber dennoch in seinem letzten Jahr an der Ole Miss ins dritte All-Conference-Team gewählt worden.
    Was würde er jetzt machen? Was machte Sly jetzt? Was macht man, und das betraf sie alle, wenn man der harten Tatsache ins Auge blicken muss, dass das Spiel ausgespielt ist?
    Die Krankenschwester kam gegen eins vorbei und schaltete das Licht herunter. Sie gab Rick eine kleine blaue Tablette: »Zum Schlafen.« Zwanzig Minuten später schlummerte er genauso tief und fest wie Trey.
    *
    Sam brachte Kaffee und Croissants mit. Sie suchten sich zwei Sessel im Flur und setzten sich zum Frühstück zusammen. Trey hatte vor einer Stunde etwas Radau gemacht, laut genug, um die Krankenschwestern auf den Plan zu rufen.
    »Komme gerade von einer kurzen Besprechung mit Mr. Bruncardo«, sagte Sam. »Er lässt gern die Woche am Montagmorgen um sieben damit beginnen, dass er jemandem den Arsch aufreißt.«
    »Und heute war Ihr großer Tag.«
    »Offensichtlich. Geld verdienen tut er eh nicht mit den Panthers, aber es gefällt ihm überhaupt nicht, wenn er Geld verliert. Oder Spiele. Hat ein ziemlich ausgeprägtes Ego.«
    »Das kommt bei Besitzern ja nicht oft vor.«
    »Er hatte einen schlechten Tag. Seine beiden unterklassigen Fußballmannschaften haben verloren. Sein Volleyballteam hat verloren. Und seine geliebten Panthers mit ihrem echten NFL-Quarterback haben schon zum zweiten Mal hintereinander verloren. Außerdem glaube ich, dass er mit jedem dieser Teams Geld verliert.«
    »Vielleicht sollte er bei seinen Immobilien bleiben oder was immer es ist, womit er zu tun hat.«
    »Ich habe ihm keinen Rat gegeben. Er wollte etwas über den Rest unserer Saison hören. Und er gibt kein Geld mehr

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