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Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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und er umfasste meinen Arm mit neuer Verzweiflung. Ich verspürte einen kleinen Angstschauder, denn ich wusste, er konnte mich töten, bevor ich auch nur einen Schrei herausgebracht hatte. »Lüg mich nicht an, Heilerin, bist du das Heilmittel?«
    Ashers und mein Blick trafen sich. Er wirkte entsetzt. Als fürchtete er sich davor, es zu glauben.
    »Ja«, antwortete ich schließlich. »Ich glaube schon.«

    Wir gingen in den Garten, und Gabriel servierte Tee, als wäre nichts geschehen. Er stellte viele Fragen, und keine davon konnte ich beantworten. Ich wusste nicht, wieso ich imstande gewesen war, ihn ohne Berührung anzugreifen. Ich wusste nicht, wodurch ich mich von anderen Heilerinnen unterschied. Meine Mutter hatte keine Fähigkeiten besessen, und bis auf den unregelmäßigen Herzschlag spürte ich an meinem Vater nichts Besonderes. Woran konnte es also liegen? Offensichtlich unzufrieden, ließ er mich mit Asher allein.
    Ich versuchte, die Laune Ashers abzuschätzen, der auf einem bequemen Polstersessel saß. Während Gabriel mich ausgefragt hatte, hatte er kein Wort gesagt. Als er nun seine Teetasse an die Lippen hob, um einen Schluck zu trinken, lenkte ich meine Energie spontan auf ihn und versuchte, meine Kräfte ohne Berührung einzusetzen. Ashers Lippen zogen sich am Rand des zarten Porzellans nach oben, und ich wusste, dass er den Tee geschmeckt hatte.
    »Remy«, seufzte er.
    Ich stand auf und kuschelte mich neben ihn auf seinen Sessel. Den Kopf legte ich an seine Schulter, sodass ich ihn ansehen konnte. »Was denkst du gerade?«
    Er küsste mich auf die Nasenspitze. »Ich habe Angst davor, was geschieht, wenn andere von deinen Fähigkeiten erfahren, mo cridhe.«
    Diesen Kosenamen hatte ich noch nie gehört und fragte mich, was er wohl bedeutete. Mein Herz hüpfte angesichts der Zärtlichkeit in seinen Augen und ich glättete die Sorgenfalten auf seiner Stirn. »Und was machst du, wenn du zu menschlich bist, um mich zu beschützen?«
    Mit mahlendem Kiefer lenkte Asher seinen Blick auf den Rosengarten draußen. »Es geschieht jetzt auch, wenn du nicht in der Nähe bist«, gestand er. »Heute Morgen bin ich in der Küche mit Lottie zusammengestoßen und ich habe sie gespürt! Heute Vormittag habe ich den Ozean gerochen. Und vorhin war ich zu sehr mit dem Rosenduft beschäftigt, um Gabriel kommen zu hören. Was, wenn ich nicht verhindern kann, dass dir was passiert?«
    »Warst du es nicht, der mich davon zu überzeugen versucht hat, dass wir gemeinsam in diese Sache verstrickt sind? Wir passen gegenseitig auf uns auf. Merk dir das gefälligst.«
    Endlich lächelte er. »Du sagst immer so aufmunternde Dinge zu mir!«
    Asher sah auf meinen Mund und zog mich auf die Füße. Er winkelte beide Arme an, sodass seine Handflächen nach oben zeigten. Ich legte meine Hände auf seine, woraufhin sich die Hitze, die ich bei unseren Berührungen immer spürte, in meinen Körper ausbreitete.
    Eine große Ruhe überkam mich. Als hätte es sie nie gegeben, verschwand die Angst auf einmal und die Worte kamen mir ganz leicht über die Lippen.
    »Ich liebe dich, Asher.«
    Sein Schutzwall glitt nach unten und er sah mich voller Hingabe an. »Sag das noch mal.«
    »Ich liebe dich.«
    Er verflocht seine Finger mit meinen und gab mir einen langen Kuss. Meine Gedanken stoben in eine Million verschiedene Richtungen und vereinigten sich dann zu einem Wort – Asher.
    Seine Lippen wurden drängender. Die von seinen Händen ausgehende Hitze verstärkte sich, und ich umklammerte ihn fester, bis meine Hände zu kribbeln begannen.
    »Remy?« Etwas an seinem Tonfall alarmierte mich.
    Wir lösten uns voneinander und schauten ehrfurchtsvoll nach unten. Kleine grüne Lichtfunken schossen aus unseren verschlungenen Händen und tanzten an meiner und seiner Haut entlang. Zum ersten Mal fühlten sie sich … angenehm und warm an. Sie erinnerten mich an die Sternwerfer, mit denen Kinder am 4. Juli spielten und Lichtkreise in den Himmel malten.
    Asher, der offenbar dasselbe empfand, lächelte. »Das ist neu«, meinte er sanft.
    »Aber irgendwie cool, hm? Tut irgendwas weh?«
    »Gar nicht. Es ist … wundervoll.«
    Schweigend beobachteten wir den Funkenflug, der die kühle Abendluft erleuchtete. Zu früh war das Schauspiel vorbei.
    »Machen wir’s noch mal!«, sagte ich.
    Asher schüttelte den Kopf. »Lieber nicht. Ich hab’s zuvor nicht bemerkt, hätte ich aber sollen. Dein Summen wird schwächer. Fühlst du dich wohl?«
    Tja, wenn ich darüber

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