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Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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verlorene Zeit wieder gut. Außerdem liebst du sie.«
    Ich nestelte an dem schwarzen Band auf der Schachtel herum. Es gefiel mir, dass er kein rosafarbenes genommen hatte, denn auf diesen Mädchenkram hatte ich noch nie gestanden. »Du siehst zu viel.«
    »Nur das, worauf es ankommt, mo cridhe.« Seine tiefe Stimme dröhnte durch das Telefon. »Hast du’s geschafft?«
    »Sekunde.« Ich löste die Schleife und öffnete den Deckel. In der Schachtel befand sich eine lange Silberkette mit mehreren Amuletten. Ich hielt sie ans Licht und betrachtete die verschiedenen Anhänger. Jeder war sorgfältig gewählt. Ein Schwesternanhänger für Lucy. Ein kleines Auto für meinen Vater. Ein Leuchtturm für den Ort, an dem wir unser erstes Date gehabt hatten, und ein kleines Fährschiff für den, an dem wir uns das erste Mal geküsst hatten. Die kleine Waffeltüte mit Eis erinnerte mich an meine Mutter. Am besten gefiel mir allerdings der kleine Fingerhut, den Peter Pan Wendy geschenkt hatte, als sie ihn um einen Kuss gebeten hatte.
    »Oh, Asher. Ich liebe sie!« Ich hatte einen Kloß im Hals.
    »Gehst du morgen Abend mit mir aus? Wir könnten erst was essen gehen und uns dann einen Film im Kino ansehen. Vielleicht sogar als Double-Date mit Lucy und Tim wie ganz normale Leute.«
    Ich drehte die Kette und beobachtete, wie die Anhänger baumelten und im Licht schimmerten. »Ich würde wahnsinnig gern ein Date mit dir haben!«

    Am Freitagmorgen trafen Ben und Laura Lucy und mich in der Küche. Vor Wochen hatte ihnen ein Freund eine Hütte auf Cutter Island für ihre zweiten Flitterwochen angeboten. Ich hatte Ben und Lauras Hochzeitstag völlig vergessen und bekam ein schlechtes Gewissen. Sie wollten noch vor dem Frühstück losfahren und erst am Sonntagabend wieder zurück sein. Auf dem Weg zur Tür gab Laura uns eine Liste mit Notfall-Telefonnummern und ging noch einmal die Hausregeln mit uns durch – keine Partys, kein Alkohol, keine Drogen und keine Jungs im Haus. Ben wiederholte die Keine-Jungs-im-Haus-Regel lieber noch einmal, ehe die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel.
    Lucy und ich verdrehten die Augen. Als die Tür unerwartet wieder geöffnet wurde, entdeckte uns Ben bei einem Freudentänzchen in der Diele. »Vielleicht sollten wir nicht fahren«, meinte er mit besorgter Miene. »Nach diesem Telefonterror ist mir gar nicht wohl dabei, euch Mädchen allein zu lassen.«
    Ich schlang einen Arm um ihn. »Dad, fahrt. Habt Spaß«, beruhigte ich ihn. »Seitdem wir die neue Nummer haben, hat es keinen einzigen Anruf mehr gegeben. Lucy und ich regeln das schon.«
    Lucy grinste ihn frech an. »Außerdem würde es Remy und mir das Herz brechen, wenn ihr jetzt einen Rückzieher machen würdet. Schließlich haben wir nicht oft sturmfreie Bude. Und du kannst uns vertrauen, das weißt du!«
    Er nickte, und wir schoben ihn zur Tür hinaus. »Sperrt immer schön ab und lasst die Alarmanlage an. Wenn ihr abends heimkommt, ruft uns an. Notfalls können wir in nicht mal zwei Stunden wieder hier sein.«
    Endlich ging er, und Lucy und ich winkten, bis das Auto um die Ecke verschwand. Dann setzten wir unser Freudentänzchen fort.
    Später an diesem Abend legte ich stolz meine Kette um und warf mich mit Lucys Beratung in Schale. Ich wagte es sogar, zu meinem roten Rock hochhackige Schuhe anzuziehen. Zum Essen gingen wir ins La Fleur. Tim war ein richtig netter Kerl und er hatte Lucy offensichtlich sehr gern. Wie sie da neben ihm saß, glühte sie förmlich, und allein deshalb musste man ihn schon mögen. Nach dem Dinner zogen wir weiter zum Broderick Theater, dem einzigen Kino in der Stadt. Der Duft von gebuttertem Popcorn wehte durch das Gebäude, und mir lief das Wasser im Mund zusammen. Mit Asher an meiner Seite fiel es mir schwer, mich auf die Leinwand zu konzentrieren.
    Aus Angst vor möglichen Funken, trauten wir uns nicht, uns zu berühren. Wie hätten wir erklären sollen, dass auf unserer Haut unvermittelt grünes Licht aufblitzte, was man im Dunkeln besonders gut erkennen konnte? Es lag ein ziemliches Knistern in der Luft, und als sich Asher einmal zu mir drehte, erhellte ein Lichtschein mein Gesicht. Er holte tief Luft, ehe er sich wieder nach vorn drehte, bemüht, seine Anspannung nicht zu zeigen. Ich folgte seinem Beispiel und hoffte, der Film würde sich nicht als Monumentalwerk entpuppen.
    Eine gefühlte Ewigkeit später gingen die Saallichter wieder an. Asher ließ seine Hand in meine gleiten, und sofort leuchteten grüne Funken

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