Touched
auf.
Lucy sah es aus dem Augenwinkel und schnappte nach Luft. »Huch, was war das?«
»Statische Elektrizität. Ich hab von Asher einen Schlag abbekommen. Es soll ein Gewitter aufziehen.«
Lucy und Tim gingen voraus, und Asher warf mir einen Seitenblick zu. »Statische Elektrizität? Etwas Besseres ist dir nicht eingefallen?«
Ich verdrehte die Augen. »Immer noch besser als keine Erklärung parat zu haben wie du!«
»Ein verfrühter 4. Juli?« Er grinste.
Ich kicherte. »Asher, du bringst Licht in mein Leben, aber wirklich!«
Lachend legte er mir den Arm um die Schultern. »Ja, das stimmt.«
Lucy drehte sich um. »He, ihr beiden«, rief sie. »Nicht trödeln da hinten. Meine Lust auf Eiscreme duldet keinen Aufschub!«
Wir gingen zu der Eisdiele Heavenly Ice Cream. Asher bestellte ein Espresso-Chip-Eis für mich und für sich ein Zitroneneis. Er grinste, als ich seine Hand berührte, damit er die Eiscreme schmecken konnte. Dann tauchte er seinen Löffel auch in meinen Becher.
»He! Keine Kreuzkontamination! Deine Zitrone hat in meinem Espresso nichts verloren!«
Er grinste entschuldigend. Aus Rache steckte ich den Finger in mein Eis und tupfte ihm einen braunen Eisfleck auf die Nasenspitze. Sein Blick versprach Vergeltung. Es war nicht fair, dass er zum Niederknien gut aussah, wo alle anderen albern gewirkt hätten.
Asher beugte sich vor, sodass nur ich sein Flüstern hören konnte. »Du hast diesen speziellen Blick, den du immer hast, wenn du darüber sinnierst, wie gut ich aussehe!«
Ich schaute ihn finster an. »Ausgeprägtes Ego, hm?«
»Nie gehabt. Allerdings wäre ich ja blöd, wenn ich mich nicht darüber freuen würde, dass du mich attraktiv findest. Vor allem, wenn das Ganze auf Gegenseitigkeit beruht. Habe ich dir schon gesagt, wie wunderschön du in Rot aussiehst? Ehrlich, ich glaube, ich muss dich einfach küssen!«
Er kam näher, und ich hielt den Atem an. Anstatt auf meineLippen zu zielen, streifte er mich mit seiner Nase. Amüsiert wischte ich mir mit einer Serviette die Eiscreme weg – und bei ihm gleich mit. Er wich mir lachend aus.
Mit einem Lächeln schüttelte Tim den Kopf. »Und ich dachte immer, Lucy und ich seien schlimm!«
»Ich hab’s dir doch gesagt!«, feixte Lucy. »Asher und Remy bringen selbst mich als eingefleischte Romantikerin noch zum Staunen!«
Asher und ich bewarfen uns mit Servietten.
»Sagt die Schwester, die eine Wette darauf abgeschlossen hat, wann wir endlich zu unseren Gefühlen stehen«, sagte ich.
Lucy zuckte die Achseln. »Wenn ich mich recht erinnere, habe ich die Wette gewonnen und dir noch am selben Tag, an dem ihr beide eingeknickt seid, die Hälfte des Gewinns ausgehändigt!«
Als Asher sich zusammengereimt hatte, worum es ging, zog er die Augenbrauen hoch. Er betrachtete Lucy mit neuem Respekt. »Schlaues Mädchen. Erinnere mich dran, nie mit dir zu wetten.«
Die nächsten zehn Minuten verbrachte ich damit, Lucys aufgeblähtes Ego wieder zurechtzustutzen, bis Ashers Niesen mich ablenkte. Ich brauchte eine volle Minute, bis mir klar wurde, dass Asher nicht niesen sollte und seit über einem Jahrhundert nicht mehr geniest hatte. Wir sahen einander entsetzt an, während Tim Lucy weiter neckte. Asher nahm eine Serviette und nieste noch einmal.
»Das muss ein Scherz sein.« Sein Tonfall war eine komische Mischung aus Ungläubigkeit und Kummer.
Obwohl ich ihm nichts dergleichen wünschte, konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Er funkelte mich an. »Wag’s ja nicht zu lachen!«
Lucy warf uns einen neugierigen Blick zu. »Was ist denn so lustig?«
»Asher brütet irgendetwas aus.« Ich konnte ja schlecht erklären, dass mein unsterblicher Freund seit über einem Jahrhundert nicht mehr krank gewesen war, ich es aber geschafft hatte, ihm eine Grippe anzuhängen.
Tim verzog das Gesicht. »Oh Mann. Verdammter Mist, so was.«
Ich berührte Ashers Stirn und bemerkte, dass sie heißer war als gewöhnlich. »Du hast Fieber. Wir sollten gehen. Wenn du hast, was ich hatte, brauchst du jetzt viel Ruhe und eine Menge Flüssigkeit.«
Beim Verlassen der Eisdiele klingelte Ashers Handy, er blieb ein wenig zurück und nahm an. Während er der Person am anderen Ende lauschte, wandelte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig von besorgt zu wütend. Als er sich wieder zu uns gesellte, fürchtete ich mich davor, was er sagen würde.
»Ich muss nach Hause und mich um Familienangelegenheiten kümmern. Könntet ihr so nett sein und Remy nach Hause
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