Touched
bringen?«
Tim nickte.
»Ist alles okay?«, fragte Lucy.
Asher straffte die Schultern und lächelte zerstreut. »Ja. Nur das übliche Familiendrama.«
Was die Blackwells anging, so gab es kein übliches Familiendrama. Asher zog mich an meinem Jackenzipfel zu sich. »Irgendwas ist mit Lottie los«, raunte er so leise, dass Tim und Lucy es nicht hören konnten. »Gabriel wollte mir am Telefon nichts sagen, aber ich muss unbedingt heim.« Asher seufzte. »Es tut mir leid, Remy. Ich hätte so gern ein normales Date mit dir gehabt. Wenn das noch ein Versuch Lotties ist, uns auseinanderzubringen, dann drehe ich ihr den Hals um!«
Ich streichelte ihm die Wange. »Mach dir deswegen keinen Kopf. Geh und kümmere dich um sie.«
»Ich ruf dich an, sobald ich kann.« Er seufzte frustriert und gab mir einen Kuss.
27
Tim brachte uns nach Hause, woraufhin ich ungeduldig auf Ashers Anruf wartete. Zwei Stunden vergingen ohne eine Nachricht, und ich wusste, irgendetwas stimmte nicht. Ich überprüfte die Alarmanlage und die Türschlösser zweimal und bemühte mich, Lucy keine Angst einzujagen. Wir riefen Ben und Laura an, damit sie wussten, dass wir wohlbehalten zu Hause angekommen waren. Es klang, als hätten sie einen Mordsspaß, und ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich sie mir herwünschte.
Lucy ging nach oben, und ich lief ruhelos im Wohnzimmer auf und ab. Endlich klopfte es, und als ich durch den Vorhang linste, entdeckte ich Asher. Ich riss die Haustür auf, und er kam mit Gabriel im Schlepptau herein.
»Asher? Was ist los?«
Er sprach nicht gleich, und ich bekam es mit der Angst zu tun. »Es geht um Lottie, Remy. Sie hat uns verraten. Die Telefonanrufe und die Person, die dich verfolgt hat. Alles sie.«
Bestürzt blickte ich zwischen ihm und Gabriel hin und her. »Warum sollte sie …?«
Asher berührte meine Hand.»Schlimmer noch. Sie hat Spencer und Miranda angerufen und ihnen gesagt, wo sie dich finden. Sie sind unterwegs.«
Meine Knie gaben nach und ich sank auf die Treppe. Lottie hatte mich immer angeschaut, als würde sie mich abgrundtief hassen. »Wann werden sie hier sein?«, fragte ich in ausdruckslosem Ton.
»Wir glauben morgen. Wir haben sie nicht erreichen können.« Er kniete sich vor mich hin, bis wir auf gleicher Augenhöhe waren. Er sah müde, besorgt und fiebrig aus. »Tut mir leid, Remy. Lottie hatte Angst, und sie hat sich eingeredet, sie würde unsere Familie auf diese Weise beschützen. Gleich danach wusste sie, dass es ein Fehler war.«
Gabriel lehnte an der geschlossenen Eingangstür und beobachtete uns. »Es lag nicht nur daran, dass Ashers Sinne zurückkehrten. Deine Gegenwart hat uns alle beeinflusst, und Lottie wollte noch nie sterblich sein.« Er zuckte die Achseln, als sei es ihm egal, ob er wieder sterblich wurde oder nicht.
Asher schlug gegen die Wand. »Ich hätte es kommen sehen müssen!«
»Wie denn?«, fragte Gabriel.
Ich hatte Lottie verletzlich gemacht und dafür hasste sie mich. Ich stützte die Ellbogen auf die Knie und legte den Kopf in die Hände. Sie musste schreckliche Angst ausgestanden haben, als sie wieder etwas zu empfinden begann. Asher und ich hatten zumindest alles gemeinsam durchgestanden. »Ist sie okay?«
Ashers Lachen klang bitter. »Das fragst du noch? Wir sind da, um dich zu beschützen, und nicht, um dein Leben zu gefährden!«
Zumindest wusste ich nun, wer mich belästigt hatte. Und das Thema Dean war damit vom Tisch. Ich holte tief Luft. »Wissen Spencer und Miranda, wo ich wohne?«
Asher richtete sich mit geballten Fäusten auf. »Nein. Lottie hat ihnen gesagt, sie vermute, dass in Blackwell Falls eine Heilerin leben würde. Das reicht, damit sie herkommen und Nachforschungen anstellen. Und wenn sie kommen, dann finden sie dich.«
»Ich dachte, sie würden zur Familie gehören. Könnt ihr ihnen denn nicht erklären, dass …?«
Gabriel fiel mir ins Wort. »Wenn sie herkommen, um dich zu töten, dann werden unsere familiären Bande sie nicht davon abhalten. Im Gegenteil: Sie werden denken, wir hätten sie verraten, weil wir es für uns behalten haben. Das wird unserer Beziehung nicht gerade guttun.«
»Ach ja. Ich bin ja eine Feindin.«
Mit gequälter Stimme fuhr Asher fort. »Lottie hat sie heute angerufen. Sie hatten vor, morgen früh das erste Flugzeug von England zu nehmen. Wir machen uns sofort auf den Weg, um sie in Portland abzufangen.«
Ich stand auf und schlang die Arme um mich. »Meine Eltern sind weggefahren, Asher.
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