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Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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nichts mehr wahr. Ich brach auf dem Boden zusammen und sah nur noch Lucy, die sich über mich beugte. Ein schriller Ton erreichte mich, und ich begriff, dass sie vor Angst schrie. Mit aller Kraft widerstand ich der Bewusstlosigkeit, denn ich konnte sie unmöglich mit Dean allein lassen.
    »Remy? Oh bitte, bitte. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Sag mir, was ich machen soll!«
    »Handtücher … die Blutung stillen.«
    Lucy sprang auf die Füße und erstarrte, als Dean erneut die Waffe auf sie richtete. »Wenn du in 20 Sekunden nicht zurück bist«, drohte er, »bringe ich sie um. Danach kümmere ich mich um dich.«
    Sie musste genickt haben, denn er ließ sie gehen. Ihre Schuhsohlen quietschten auf dem Holzboden. Dean kniete in der Nähe, knapp außer Reichweite, und betrachtete meine Verletzung. Inzwischen zitterte ich, wie immer nach Heilungen, am ganzen Körper.
    »Da hast du mir aber einiges unterschlagen, Prinzessin, was? Ich sehe schon, ich muss meine Pläne neu überdenken. Wo bleibt der Profit, wenn du gleich abkratzt?«
    Mühsam verkniff ich mir eine wütende Antwort. Lucy kam mit den Handtüchern zurück, und ich wies sie mit klappernden Zähnen an, sie so fest es ging auf meine Wunden zu drücken. Vor meinen Augen verschwamm alles und ich kämpfte erneut gegen die Bewusstlosigkeit an. Schließlich lenkte ich all meine Energie darauf, den Blutverlust einzudämmen. Zu schwach, um das Einschussloch in meinem Körper zu heilen, verlangsamte ich den Blutfluss, bis er stoppte.
    Lucy hatte Schluckauf. »Remy?«
    Ich fing ihren Blick auf. »Bin okay, Luce«, versuchte ich, sie zu beruhigen. »Nur schwach. So ist das mit meinen magischen Kräften.«
    Sie verschluckte sich an einem Schluchzer. »Er hatte also recht. Du hast bestimmte Fähigkeiten.«
    Ich zuckte zusammen. »Jep, Luce.«
    Dean schob Lucy beiseite. »Wieso heilst du dich nicht? Wenn das ein Trick ist …«
    Ich starrte ihn wütend an. »Muss … mich ausruhen.«
    In seinem Kopf ratterte es und ihm kam eine Idee. Sein Blick schweifte über Lucy, als würde er sich überlegen, wie er sich die Zeit vertreiben konnte. »Weißt du, eigentlich hatte ich deine Schwester erschießen wollen, aber vielleicht schieße ich nur immer mal wieder auf sie, um dich unter Kontrolle zu halten.«
    Er sah sie lüstern an, so wie er es immer bei mir getan hatte. Jedes Mal, wenn sein Blick über mich gewandert war, hatte ich mich unsauber gefühlt. Lucy verschränkte schützend die Arme.
    »Dean?«, flüsterte ich. Er sah zu mir herunter, und ich betonte jedes Wort, während ich den Blick abwechselnd auf ihn und Lucy richtete. »Ich. Bringe. Dich. Um!«
    Er grinste. »Immer mit der Ruhe, Prinzessin.« Er erhob sich. »Zeit zu gehen, meine Damen.«
    »Wohin bringen Sie uns?«, fragte Lucy.
    »Spielt das eine Rolle? Los jetzt!«
    Dean zog das iPod-Kabel aus der Stereoanlage, und ich überlegte verzweifelt, was wohl auf dem dritten Track zu hören war. Anna hatte gesagt, er würde Hinweise enthalten, wie ich zu meinem Großvater gelangte. Zu der Zeit war so viel auf mich eingeprasselt – mir war klar geworden, dass Asher ein Beschützer war, und wir einen Bund eingegangen waren –,dass ich ihn mir nicht gleich angehört hatte. Nun bedauerte ich, dass ich es noch nicht geschafft hatte.
    Lucy half mir auf, und ich taumelte benommen gegen sie. Sie schlang einen Arm um mich und drückte ein Handtuch an meine Seite. »Mach dich bereit loszurennen«, flüsterte ich.
    Sie nickte unmerklich.
    Auf keinen Fall konnte ich zulassen, dass Dean sie mit uns nahm. Die schrecklichen Dinge, die er Lucy antun würde, um mich unter Kontrolle zu halten, würden uns beide zerstören. Viel konnte ich in meinem geschwächten Zustand zwar nicht ausrichten, aber eine kleine Ablenkung würde ihr die Möglichkeit zur Flucht geben. Ich bereitete mich darauf vor, meine Energie zu bündeln, als in Deans Tasche mein Handy klingelte. Der schrille Klang erfüllte den Raum, gefolgt von dem Piepton, der darauf hinwies, dass ich eine Nachricht erhalten hatte.
    Mit zusammengebissenen Zähnen nannte ich Dean meine PIN-Nummer, und er spielte die Nachricht mit eingeschaltetem Lautsprecher ab. Ashers Stimme klang angespannt. »Remy, wir sind jetzt auf dem Rückweg. Hör mal, ich habe gerade mit Lottie gesprochen, und sie hat gestanden, dass sie nur einmal bei dir angerufen hat. Die anderen Anrufe müssen also doch von Dean gewesen sein. Nimm Lucy und verlass das Haus. Ich bin da, sobald ich kann. Ich liebe

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